Großstreik

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Video: Gewerkschaften legen mit Großstreik Verkehr weitgehend lahm

Video Gewerkschaften legen mit Großstreik Verkehr weitgehend lahm

Verdi sprach vom größten Streik seit 1992. Die Gewerkschaften wollten mit ihrem 24-stündigen Arbeitskampf den Druck auf die Arbeitgeber in den Tarifverhandlungen erhöhen. Die Bahn bestätigte am Montag, dass Millionen Menschen waren von dem 'Megastreik' betroffen gewesen sind.
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STORY: Die U-Bahnen in Berlin waren am Montagmorgen noch voller als sonst im Berufsverkehr. Der Grund: Während vom Großstreik der Gewerkschaften Verdi und EVG auch die S- und Regionalbahnen in der Hauptstadt betroffen waren, fuhren dort U-Bahnen und Busse. In vielen anderen Bundesländern wurde am Montag der gesamte Öffentliche Personennahverkehr lahmgelegt. Da auch die Bahn den Zugverkehr komplett eingestellt hatte, mussten viele Reisende sehen, wo sie bleiben. Stimmen vom Münchener Hauptbahnhof. "Also wir sind schon sehr davon beeinträchtigt, mussten eben unsere Route komplett umstellen auf den Bus und sind jetzt auch deutlich länger unterwegs. Aber ich finde es angebracht und wichtig und deswegen alles gut.“ „Beeinträchtigt bin ich ziemlich, weil ich jetzt nicht weiß, wie ich nach Hause komme. Aber ich sehe mal, ob ich vielleicht einen Bus finde. Ansonsten mit dem Taxi." „Nein, ich habe kein Verständnis dafür. Die sind heute Morgen um vier durchs Untergeschoss marschiert, mit Tröten. Als wenn sie die Leute, die da um vier Uhr morgens sind - genau die Gestrandeten - verhöhnen. Also ich fand es Verarsche und Verhöhnung. Und ich bin der Meinung, es sollte andere Möglichkeiten und Lösungen geben zur einer Unterhaltung als einen solchen Streit zu machen." Die Gewerkschaften wollen mit ihrem 24-stündigen Arbeitskampf den Druck auf die Arbeitgeber in den Tarifverhandlungen erhöhen und verteidigten erneut ihr Vorgehen. Martin Burkert, EVG-Vorsitzender: "Die Beschäftigten der Eisenbahn- und Busbranche haben ihren Beitrag schon geleistet. Mit einem Abschluss in der Pandemie von 1,5 Prozent. Und es geht jetzt darum, dass diese Branche nicht abgehängt werden darf von der allgemeinen Lohnentwicklung. Und deswegen ist die soziale Komponente für uns entscheidend." Die EVG teilte mit, mehr als 30.000 Beschäftigte hätten sich bislang am Warnstreik beteiligt. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft verhandelt für rund 230.000 Beschäftigte bei 50 Bahn- und Busunternehmen, für die sie zwölf Prozent mehr Lohn, mindestens aber 650 Euro im Monat mehr will.
Ein äterer weißer Mann mit grauem Seitenscheitel und Schnurrbart macht ein ärgerliches Gesicht

Großstreik im Fernverkehr "Ich finde das einfach überzogen": Streik ärgert Reisende

Sehen Sie im Video: Streik bei der Bahn und an Flughäfen läuft.




In Deutschland hat am Montag ein 24-stündiger Warnstreik bei vielen Verkehrsbetrieben begonnen. Bei der Bahn, auf Flughäfen, im Schiffsverkehr und anderen Transportbetrieben wurde die Arbeit weitgehend eingestellt. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi ist es der größte Streik in Deutschland seit 1992. Gähnende Leere am frühen Morgen am Frankfurter Flughafen. Dort war die Abfertigung der Fluggäste eingestellt, ein Abfliegen nicht möglich. "Ich finde, dass das einfach überzogen ist, hier so eine Art Generalstreik zu machen. Im öffentlichen Bereich, wo die meisten ja von unseren Steuergeldern bezahlt werden. Das finde ich einfach nicht okay." "Aber ich meine, ich habe noch nie gestreikt, mein ganzes Leben und ich arbeite schon über 40 Jahre. Aber in Frankreich wird auch dauernd gestreikt, wenn irgendwas ist. Klar, streiken darf jeder. Kann auch jeder. Nur halt ich finde, man könnte es vielleicht ein bisschen besser organisieren. Dann wenigstens die Leute, die fort sind, die zurückwollen, dass man das besser organisiert. Was ist schief gelaufen hier bei uns halt." Auch am Hauptbahnhof in München herrschte kaum Betrieb, nur ganz vereinzelt waren Reisende anzutreffen. Die Bahn hatte angekündigt, den Fernverkehr am Montag komplett einzustellen. Im Regionalverkehr ist der Betrieb stark eingeschränkt. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) verhandelt für rund 230.000 Beschäftigte, für die sie zwölf Prozent mehr Lohn, mindestens aber 650 Euro im Monat mehr will. Verdi verhandelt für die etwa 2,5 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen, unter anderem auch für die Beschäftigten des Nahverkehrs und an Flughäfen. Die Gewerkschaft fordert 10,5 Prozent mehr, mindestens aber 500 Euro monatlich.
Chaos bleibt aus: "Millionen Fahrgäste leiden unter Streik": Bahn-Sprecher geht hart mit Streikenden ins Gericht

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Sehen Sie im Video: Sprecher der Bahn kritisiert Streik als überzogen.




Zum Großstreik sagt Bahn-Sprecher Achim Stauß: "Der Megastreik der EVG legt das Land lahm. Wie hier am Berliner Hauptbahnhof sind die Bahnhöfe überall in Deutschland leer geblieben. Das zeigt, dass die Menschen doch unserem Ratschlag gefolgt sind, ihre Fahrten, wenn es geht, vorzuverlegen. […] An diesem überzogenen und übertriebenen Streik leiden Millionen Fahrgäste, die auf Busse und Bahnen angewiesen sind. Nicht jeder kann vom Homeoffice aus arbeiten. Nachteile haben auch tausende Unternehmen in der Wirtschaft, die üblicherweise ihre Güter auf der Schiene empfangen oder versenden. Ja, und es leidet auch letztlich die Umwelt und der Klimaschutz. Gewinner des Tages sind die Mineralölfirmen. […] Wir müssen den Fernverkehr heute komplett einstellen, denn es wurden ja Berufsgruppen, alle Berufsgruppen zum Streik aufgerufen. Es nützt also wenig, wenn man einen ICE vielleicht ein Stück fahren könnte, weil man Zugpersonal an Lokführer und Bordpersonal hat, der Zug dann aber nicht weit kommt, weil ein Stellwerk bestreikt wird. Deswegen ist es richtig, dass die Züge heute im Depot geblieben sind. Das ermöglicht uns auch morgen einen reibungslosen Einstieg in den Zugverkehr am Dienstag. Auch im Regionalverkehr und im Verkehr mit S-Bahn von DB Regio ist der Zugverkehr weitgehend zum Erliegen gekommen. Möglicherweise können wir im Regionalverkehr je nach Streik Verlauf im Laufe des Tages einzelne Züge wieder fahren. Aber das hängt dann sehr von der Dynamik des Streiks ab."