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Video Gewerkschaften legen mit Großstreik Verkehr weitgehend lahm

STORY: Busse und Bahnen blieben am Montag im Depot: Seit den Morgenstunden hatte ein Großstreik der Gewerkschaften Verdi und EVG den öffentlichen Verkehr in Deutschland weitgehend lahmgelegt. Dies traf Millionen Berufspendler und Hunderttausende Zug- und Flugreisende. Verdi sprach vom größten Streik seit 1992. Die Gewerkschaften wollten mit ihrem 24-stündigen Arbeitskampf den Druck auf die Arbeitgeber in den Tarifverhandlungen erhöhen und verteidigten erneut ihr Vorgehen. Bei der Bahn hielt man die Maßnahmen für völlig überzogen und zog am Montagnachmittag eine erste Bilanz: "Millionen Menschen waren heute von diesem Megastreik betroffen. Und viele davon müssen und mussten auch heute, am Montag, mobil sein. Können nicht einfach im Homeoffice bleiben. Dieser Tag hat viele Verlierer. Zum einen die Menschen, die sonst mit Bussen und Bahnen sicher und umweltfreundlich ins Büro oder nach Hause fahren. Zum anderen auch die Wirtschaft, die heute ihre Schienentransporte auf die Straße verlagern mussten. Und nicht zuletzt auch das Klima. Denn Gewinner des Tages war der Straßenverkehr. Viele Verkehre sind heute mehr auf der Straße gelaufen, mit entsprechenden CO2-Emissionen." Verdi und der dbb verhandeln für die etwa 2,5 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen. Sie fordern 10,5 Prozent mehr, mindestens aber 500 Euro monatlich. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft hingegen verhandelt für rund 230.000 Beschäftigte bei 50 Bahn- und Busunternehmen, für die sie 12 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 650 Euro im Monat mehr will. Allerdings kritisierte die Bahn das Verhandlungsverhalten der EVG mit deutlichen Worten: "Die EVG hat heute angekündigt, nicht über Ostern streiken zu wollen, im Sinne der Fahrgäste. Es wäre allerdings mehr im Sinne der Fahrgäste gewesen, wenn die EVG bereit wäre, nicht erst bis Ostern zu warten, um dann nach Ostern mit uns zu verhandeln. Die Gewerkschaft Verdi streikt heute und verhandelt auch heute. Die EVG will das erst in vier Wochen tun. Streiken ja, Verhandeln nein. Das finden wir sehr befremdlich. Wir möchten, dass die EVG schnell an den Verhandlungstisch zurückkehrt im Sinne unserer Beschäftigten, aber auch unserer Fahrgäste." Der Verkehrsstreik wird Ökonomen zufolge keine sichtbaren Bremsspuren in der deutschen Konjunktur hinterlassen. Fachleute gehen davon aus, dass maximal 181 Millionen Euro direkte Kosten durch blockierte Häfen, ausgefallene Flüge und Bahnverbindungen entstanden seien. Weitere Warnstreiks sind erstmal nicht angekündigt. Und bei Verdi läuft die aktuelle dreitägige Verhandlungsrunde in Potsdam noch bis Mittwoch.
Verdi sprach vom größten Streik seit 1992. Die Gewerkschaften wollten mit ihrem 24-stündigen Arbeitskampf den Druck auf die Arbeitgeber in den Tarifverhandlungen erhöhen. Die Bahn bestätigte am Montag, dass Millionen Menschen waren von dem 'Megastreik' betroffen gewesen sind.

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