Großstreik im Fernverkehr "Ich finde das einfach überzogen": Streik ärgert Reisende

Ein äterer weißer Mann mit grauem Seitenscheitel und Schnurrbart macht ein ärgerliches Gesicht
© Reuters
Sehen Sie im Video: Streik bei der Bahn und an Flughäfen läuft.




In Deutschland hat am Montag ein 24-stündiger Warnstreik bei vielen Verkehrsbetrieben begonnen. Bei der Bahn, auf Flughäfen, im Schiffsverkehr und anderen Transportbetrieben wurde die Arbeit weitgehend eingestellt. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi ist es der größte Streik in Deutschland seit 1992. Gähnende Leere am frühen Morgen am Frankfurter Flughafen. Dort war die Abfertigung der Fluggäste eingestellt, ein Abfliegen nicht möglich. "Ich finde, dass das einfach überzogen ist, hier so eine Art Generalstreik zu machen. Im öffentlichen Bereich, wo die meisten ja von unseren Steuergeldern bezahlt werden. Das finde ich einfach nicht okay." "Aber ich meine, ich habe noch nie gestreikt, mein ganzes Leben und ich arbeite schon über 40 Jahre. Aber in Frankreich wird auch dauernd gestreikt, wenn irgendwas ist. Klar, streiken darf jeder. Kann auch jeder. Nur halt ich finde, man könnte es vielleicht ein bisschen besser organisieren. Dann wenigstens die Leute, die fort sind, die zurückwollen, dass man das besser organisiert. Was ist schief gelaufen hier bei uns halt." Auch am Hauptbahnhof in München herrschte kaum Betrieb, nur ganz vereinzelt waren Reisende anzutreffen. Die Bahn hatte angekündigt, den Fernverkehr am Montag komplett einzustellen. Im Regionalverkehr ist der Betrieb stark eingeschränkt. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) verhandelt für rund 230.000 Beschäftigte, für die sie zwölf Prozent mehr Lohn, mindestens aber 650 Euro im Monat mehr will. Verdi verhandelt für die etwa 2,5 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen, unter anderem auch für die Beschäftigten des Nahverkehrs und an Flughäfen. Die Gewerkschaft fordert 10,5 Prozent mehr, mindestens aber 500 Euro monatlich.
An Flughäfen und Bahnhöfen im Land herrschte am Morgen weitgehend Stillstand. Die Gewerkschaften Verdi und EVG hatten zu einem 24-stündigen Warnstreik aufgerufen. Die wenigen Menschen, die doch unterwegs waren, üben Kritik an Streik und Organisation.

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