Entscheidungshilfe So gelingt der Espresso sicher: Siebträgermaschinen im Vergleichstest

Siebträgermaschine Test: Espresso läuft aus dem Siebträger in die Tasse
Für einen guten Espresso braucht es viel Erfahrung, die richtigen Kaffeebohnen und eine geeignete Siebträgermaschine
© Narong KHUEANKAEW / Getty Images
Der große stern-Siebträgermaschinen-Test 2025: Der perfekte Espresso sollte ein tolles Aroma und eine dichte Crema haben. Mit diesen Siebträgermaschinen gelingt er am besten.

Wer guten Espresso oder Cappuccino schätzt, landet unausweichlich bei der Siebträgermaschine. Die Auswahl ist groß, aber beim Kauf geht's auch ums Budget. Einen vierstelligen Betrag auszugeben, ist kein Kunststück. Der große stern-Test der Siebträgermaschinen zeigt, welche Maschine im unteren bis mittleren Preissegment zu wem passt.

Siebträgermaschine? Was ist das?

Bei einer Siebträgermaschine wird heißes Wasser mit hohem Druck durch verdichtetes Kaffeepulver gepresst. Unser Espresso entsteht. Was einfach klingt, hat viele Facetten. Da ist zunächst die Auswahl der Kaffeebohnen und deren Röstung. Es geht um die Menge des Kaffeepulvers pro Tasse, um den Mahlgrad und die richtige Verdichtung. Hinzu kommt der Härtegrad des Wassers. Beim Siebträger selbst stellen sich dann neben der Benutzerfreundlichkeit vor allem drei grundlegende Fragen:

  • Mit welcher Kraft wird das Wasser durch das Kaffeemehl gepresst?
  • Wie heiß sollte das Wasser sein?
  • Wie lange darf der Vorgang der Extraktion dauern? 

Wer sich eine Siebträgermaschine kauft, sollte sich an den eigenen Ansprüchen orientieren. Es lohnt sich nicht, für Funktionen zu zahlen, die man ohnehin nicht nutzt. Guter Espresso in eigener Herstellung muss also nicht teuer sein. 

Siebträgermaschine Test: 3 Espressomaschinen
Das Siebträgermaschinen-Trio von SMEG, De’Longhi und Grundig trat zum Test an und konnte überzeugen
© Karl Lüdecke / stern

Diese Siebträgermaschinen haben wir getestet

Diese Modelle sind auch einen Blick wert

Fazit: Das ist die beste Siebträgermaschine

Hut ab! Alle Siebträgermaschinen im stern-Test haben uns auf ihre Art überzeugt: im Design, bei der Handhabung und vor allem mit schmackhaftem Espresso. Die schlanke De’Longhi Dedica Duo EC890 erwies sich als durchdachte Traditionalistin mit schnellen Umschaltzeiten. Sie ist unsere Testsiegerin

Echtes Oberklassegefühl kommt auf bei der SMEG ECF03PGEU. Mit ihrem Retro-Design und einer überragenden Verarbeitungsqualität fliegen ihr die Herzen schon auf den ersten Blick zu. Sie ist darum unser Designtipp zum Premiumpreis.

Gegen diese beiden Italienerinnen würde es die Grundig Delisia KSM 6430 schwer haben, dachten wir, wurden aber eines Besseren belehrt. Als Dritte im Bunde erwies sich die Maschine gerade bei den Kaffeegetränken mit Milch als zeitsparender Alleskönner und überzeugte mit ihrem fairen Preis. Preis-Leistungssiegerin wird also die Grundig.

Alle drei Maschinen sind in der Lage, die Erwartungen zu erfüllen. Natürlich gibt es Unterschiede, die sich schon aus den Preisen ergeben. So ist der mitgelieferte Tamper von SMEG ein Profi-Produkt, der von Grundig hingegen eine Notlösung, die nach schnellem Ersatz verlangt. Doch dazu mehr im detaillierten Test.

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Über den Tester

Unser Autor Karl Lüdecke liebt guten Espresso. Wie bei vielen Menschen hat aber auch bei ihm der Kaffeegenuss mit dem klassischen Filterkaffee begonnen. Es war eine mehrjährige Beziehung, gefolgt von Liaisons mit French Press, türkischem Kaffee und dem Vollautomaten. Dann zog die Siebträgermaschine ein und blieb. Intensiver wird es nun mal nicht. Für Lüdecke, der regelmäßig als Tester arbeitet, waren die Siebträgermaschinen also ein Glücksfall. Im stern-Test hat er einmal mehr gelernt, dass Neugier lohnt.

Mehr Informationen zu Karl Lüdecke.

Alle Details, Eindrücke und Testergebnisse finden Sie in den Einzeltests unter der Tabelle.

Vergleichstabelle Siebträgermaschinen

 De’Longhi Dedica Duo EC890SMEG ECF03PGEUGrundig Delisia KSM 6430Solis Barista Perfect PlusCasabrews CM5418KitchenAid 5KES6551EBK
Gesamteindruck (max. 5 Sterne)⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Testsieger
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Designtipp
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Preis-Leistungstipp
Nicht in der WertungNicht in der WertungNicht in der Wertung
Verfügbare Farben 461355
Wassertank in l1,11,41,11,71,02,5
Pumpendruck in bar*max. 15max. 15max. 20max. 15max. 20max. 15
Motorleistung in Watt*145016501628170014501500
Siebfilter in mm*51 (doppelwandig)58 (doppel- und einwandig)51 (doppelwandig)54 (einwandig/doppelwandig)145058 (einwandig/doppelwandig)
Nettogewicht in kg4,27,94,355,74,610,7
Größe (B × T × H) in mm149 x 330 x 305205 x 295 x 364205 x 325 x 308187 × 372 × 21150 x 300 x 290335 x 281 x 395
Aufheizzeit in Sek.ca. 35ca. 60ca. 55ca. 40k. A.ca. 50
BrühdruckmanometerNeinJaNeinJaJaJa
Espresso/Doppelter EspressoJaJaJaJaJaJa
Cold-Brew-FunktionJaJaNeinNeinNeinNein
MilchaufschäumerJaJaJa, integriertJa JaJa
Integrierte MühleNeinNeinNeinNeinNeinJa
Anzeige EntkalkungJaJaJaJaJaJa
Anzeige WassermangelNeinJaNeinJaJaJa
AbschaltautomatikJa, regulierbarJa, regulierbarJaJa, regulierbarJaJa
Regulierung BrühtemperaturJaJaNeinJaNeinJa
Regulierung WassermengeJaJaJaJaJaJa
Preis (UVP)299 Euro599 Euro249 Euro499 Euro150 Euro799 Euro

 

* Herstellerangabe

So haben wir die Produkte ausgewählt

Nach diesen Kriterien haben wir die Produkte für den Siebträgermaschinen-Test ausgewählt:

  • Marken- bzw. bekannter Hersteller im getesteten Bereich
  • möglichst kompaktes Format und erschwinglicher Preis
  • gute Verfügbarkeit in bekannten Onlineshops wie Amazon oder Otto
  • wenigstens 1 Liter Wassertank und 15 Bar Maximaldruck, integrierter Milchaufschäumer

So haben wir getestet

Bei den meisten italienisch klingenden Premiummarken verfallen Baristas gern in andächtiges Schweigen, um dann ihre Lobeshymne zu starten. Vor ihrem geistigen Auge erscheinen glänzende Kultgeräte, die man allerdings in Gold aufwiegen muss. Wir haben uns im stern-Test auf renommierte Anbieter und ihre Siebträgermaschinen im unteren und mittleren Preisbereich konzentriert. Schon dabei reden wir über Beträge, die teils über der 500-Euro-Marke liegen. 

Im Mittelpunkt der Tests stand die Frage: Schmecken der Espresso und seine milchgeschwängerten Verwandten? Wir haben insbesondere viel probiert und über die Handhabung diskutiert. Das Zehntelgrad bei der Brühtemperatur oder das Zehntelgramm beim Kaffeepulver haben wir dabei statistisch nicht erfasst, wohl aber stets dieselbe Bohne gemahlen.

Für gehobene Ansprüche: De’Longhi Dedica Duo EC890

Optik: Die De’Longhi Dedica Duo EC890 ist 2025 auf den Markt gekommen, steht aber in einer langen Tradition. Diese Erfahrung spürt man in vielen Details: Von der grafischen Anleitung über die gut dimensionierte Abtropfschale bis hin zu den Bedienknöpfen wirkt alles solide und durchdacht. Die Dedica Duo hat einen schlanken Korpus aus Edelstahl und spart Platz. Mit ihren warmen Pastellfarben ist sie ein willkommener Blickfang in jeder Küche oder im Salon. Unser Testgerät überzeugte in Matt-Grün. Rosa, Weiß oder Silber wären die Alternativen gewesen. 

Zubereitung: Mit der Dedica Duo bereiten wir in Minutenschnelle einen schmackhaften Espresso zu. Auch für Freunde von Cappuccino, Latte macchiato, Flat White oder anderen Kompositionen aus Kaffee und heißer Milch sorgt sie: Der "My Latte"-Milchaufschäumer macht's möglich, sogar ganz ohne Wartezeiten. 

De’Longhi rundet das Spektrum der Möglichkeiten durch den immer beliebteren Cold Brew ab. Für die dafür notwendige Kaltextraktion gibt es eine separate Funktionstaste. Wer sie betätigt, hat nach circa fünf Minuten einen milden, leicht süßlichen Cold Brew im Glas. Uns hat er geschmacklich überzeugt.

Siebträgermaschine Test: De’Longhi Dedica Duo EC890
Die De’Longhi Dedica Duo EC890 überzeugte im Vergleich der Siebträgermaschinen nicht zuletzt mit ihrer schlanken Linie
© Karl Lüdecke / stern

Bei der Zubereitung des Espressos erfolgt zunächst eine sogenannte Pre-Infusion, bei der das Kaffeemehl vor Beginn kurz befeuchtet wird. Das sorgt für eine gleichmäßige Extraktion und verhindert Channeling-Verluste beim Aroma. Die meisten Nutzer werden das Vorbenetzen des Pulvers als geschmacklichen Vorteil wahrnehmen, eine Wahlmöglichkeit besteht in diesem Fall ohnehin nicht.

Nach der Pre-Infusion presst die Siebträgermaschine das Wasser mit einem optimalen Druck von rund neun Bar durch das Kaffeemehl. Die Wassermenge programmieren Sie nach Vorliebe. Das ist aber nur nötig, wenn Sie mit der Standardeinstellung unzufrieden sind. Alle eigenen Programmierungen verfeinern Sie auf Wunsch. 

Besonders beeindruckt hat uns, wie schnell der Wechsel zwischen Espresso-Betrieb und Milchaufschäumer gelingt. Wir haben sogar beim Hersteller angefragt, ob hier eventuell zwei Thermoblöcke für Tempo sorgen. Das ist jedoch nicht der Fall. Das "Duo" im Namen bezieht sich hingegen auf die Fähigkeit, neben warmen auch kalte Kaffeespezialitäten zu erzeugen.

 VoreingestelltProgrammierbar
Espresso35 ml15 bis 90 ml
2x Espresso70 ml30 bis 180 ml
Cold Brew150 ml80 bis 180 ml

Bedienung: An der oberen Seite der Maschine befindet sich das Bedienfeld. Es ist gut zu erreichen und reagiert schon beim Auflegen der Fingerkuppe. Angezeigt werden die vier zentralen Funktionen: Espresso, doppelter Espresso, Cold Brew und Steam. 

An jeder Funktionstaste befindet sich zudem ein Kontrolllämpchen, an dem wir den jeweiligen Betriebsstatus ablesen. Leuchten alle vier Lämpchen konstant, ist die Maschine betriebsbereit. Ein fünftes Lämpchen auf dem Display leuchtet, wenn die Maschine entkalkt werden möchte.

Das Menü der Dedica Duo ermöglicht mehrere individuelle Einstellungen. Man erreicht es über das zeitgleiche Drücken der Tasten für Steam und Doppelter Espresso, allerdings für mindestens zehn Sekunden. Nur Geduld, es funktioniert! Danach stellen Sie über verschiedene Tastenkombinationen Folgendes ein:

  • den Härtegrad des Wassers in den Stufen niedrig/mittel/hoch
  • die Brühtemperatur in den Stufen niedrig/mittel/hoch
  • die Selbstabschaltung nach 5, 90 oder 180 Minuten
  • die programmierte Wassermenge von Espresso, doppeltem Espresso und Cold Brew 

Sie rufen hier zudem bei Interesse eine grobe Statistik über die Zahl der zubereiteten Getränke ab.

Mit einem Gewicht von gut vier Kilogramm ist die De’Longhi Dedica Duo nicht vor dem Wegrutschen gefeit, gerade bei einem zu ungestümen Ein- oder Aushängen des Siebträgers. Hier ist also Gefühl gefragt. Wir haben drei, vier Versuche gebraucht – zumal beim Festhalten der Maschine zusätzlich die Gefahr besteht, versehentlich auf den "Auslöser", also das sehr sensitive Bedienfeld, zu kommen.

Als sehr positiv haben wir wahrgenommen, wie dicht De’Longhi an den Wünschen der Kunden ist. So schalten wir die akustischen Signale auf Wunsch ab. Die Abtropfschale ist so dimensioniert, dass zwei größere Tassen bequem nebeneinander Platz finden. Schließlich ist nicht jeder Fan der winzigen Espressotassen. Ein großer Pluspunkt: Die Dedica Duo bereitet auf Wunsch in rund fünf Minuten ein Cold Brew zu.

Siebträgermaschine Test: De’Longhi Dedica Duo EC890
Das Bedienfeld der De’Longhi Dedica Duo ist übersichtlich, die Steuerung gelingt uns intuitiv
© Karl Lüdecke / stern

Lieferumfang und Zubehör: Zum Lieferumfang gehören eine Nadel zum Reinigen des Düsenlochs sowie ein Fläschchen mit Entkalker. Das Aufleuchten des Warnlämpchens erinnert rechtzeitig daran. Ebenfalls mit dabei sind ein Tamper, ein Löffel, ein Milchkännchen, ein Siebträger mit zwei doppelwandigen Sieben für eine Tasse oder zwei Tassen, ein Kapselkaffeesieb und ein Wasserhärteteststreifen.

Fazit: Mit der De’Longhi Dedica Duo gelingt der Einstieg in die Welt der Baristas. Die Maschine wirkt hochwertig, ist erstaunlich schmal und lässt sich intuitiv bedienen. Der Espresso gelingt sofort, Brühgruppe und Tasse sollten Sie anfangs aber gut vorwärmen, am besten mit heißem Wasser und nicht nur auf der schmucken Wärmeplatte auf der Maschine. Bei unserem Espresso waren wir mit der voreingestellten mittleren Brühtemperatur sehr zufrieden.

Designer-Gerät ohne Kompromisse: SMEG ECF03

Optik: Willkommen in den 50ern! Die ECF03 von SMEG ist ein Augenschmaus für Retro-Fans, in unserem Fall in Pastellgrün. Wer diese Siebträgermaschine sein Eigen nennt, wird daheim von Gästen ganz bestimmt darauf angesprochen. Das ist dann zugleich eine gute Gelegenheit, lächelnd auf die inneren Werte zu verweisen und einen Espresso oder Cappuccino zu servieren.

Zubereitung: Sollte der nicht schmecken: An der Maschine liegt es ganz sicher nicht, denn die ECF03 ist in der Lage, auf Barista-Niveau Espresso zuzubereiten. Der Espresso schmeckt wirklich hervorragend. Wer daraus einen Cappuccino oder einen Latte machen möchte, nutzt den seitlichen Milchaufschäumer, also die Dampfdüse. Sie dient auch zur Ausgabe von heißem Wasser. Per Knopfdruck bereiten wir einen einzelnen oder doppelten Cold Brew zu.

Siebträgermaschine Test: SMEG ECF03
Design und Farbe der SMEG ECF03 schicken uns im stern-Test auf eine Reise in die 50er-Jahre
© Karl Lüdecke / stern

Bedienung: Beim Einschalten der Maschine sollte man darauf achten, dass der knuffige Wasser- beziehungsweise Dampfhebel auf seiner Mittelposition und damit senkrecht steht. Anderenfalls warnen die drei Menütasten durch stetiges Blinken vor einem Fehler und man kann keine der Funktionen nutzen. Uns hat zunächst überrascht, dass es zwar fünf Funktionen gibt – einfacher Espresso, doppelter Espresso, einzelner Cold Brew, doppelter Cold Brew und Dampf –, aber mal abgesehen vom Ein-/Aus-Schalter nur vier Tasten am Gerät sind. Das erklärt sich später über einen Wechsel zwischen weißem und blauem Menü. Leuchten die beiden linken Tasten weiß, entsteht Espresso. Leuchten sie blau, ist Cold-Brew-Zeit. Das deckt vier der fünf Optionen ab, eine weitere Taste produziert die fünfte: Dampf.

Die ECF03PGEU ist mit einem Manometer zur Kontrolle des Brühdrucks ausgestattet. Das soll helfen, Fehler bei der Extraktion zu vermeiden. Der konkrete Druck in bar wird hier zwar nicht angezeigt, aber wir erkennen den optimalen Bereich. Wir empfanden das vor allem als ästhetische Bereicherung.

Viele Einstellungen ändern wir gemäß unseres persönlichen Geschmacks. Dazu gehören:

  • der Härtegrad des Wassers in den Stufen weich/mittel/hart
  • die Brühtemperatur in den Stufen niedrig/optimal/hoch
  • die Selbstabschaltung nach 10, 20 oder 30 Minuten
  • die Wassermenge von Espresso/doppeltem Espresso/Cold Brew

Auch hier deaktivieren Sie auf Wunsch die akustischen Signale.

Lieferumfang und Zubehör: Die Ausstattung ist angemessen, was schon beim 440 Gramm schweren Tamper – so heißt der Stempel, mit dem Sie das Pulver verdichten – deutlich wird. Da lässt sich auch gut verschmerzen, dass Sie auf das übliche Edelstahl-Milchkännchen verzichten müssen. Mit dabei sind dafür gleich vier 58-mm-Siebeinsätze, eine Reinigungsbürste, eine Scheibe zur Brühgruppen-Reinigung und zwei Reinigungsnadeln für die Dampfdüse. Das meiste Zubehör versteckt sich im Stauraum hinter der Abtropfschale, also im Inneren der Maschine. Hier lagern Sie es ganz nach dem Motto: Aus den Augen, aus dem Sinn. 

Siebträgermaschine Test: SMEG ECF03
Schon nach wenigen Versuchen lieferte die ECF03 von SMEG im Test einen schmackhaften Espresso
© Karl Lüdecke / stern

Fazit: Mit der SMEG ECF03 bekommen Sie mehr als nur gutes Design. Schon nach wenigen Versuchen gelingt uns ein aromatisch-intensiver Espresso, wohltemperiert und mit einer tollen Crema. Das hat uns positiv überrascht, zumal wir vorzugsweise die einwandigen, also drucklosen Siebe genutzt haben. Das setzt eine geeignete Mühle und etwas Übung voraus, lohnt sich aber. 

Espresso, Milchschaum, Bedienkomfort: Nichts war in diesem Test zu beanstanden. Das Design ist eine Klasse für sich. Da es irgendein Manko immer gibt: Für Sparfüchse ist diese Siebträgermaschine nicht die erste Wahl, selbst wenn das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt.

Unsere Preis-Leistungssiegerin: Grundig Delisia KSM 6430

Optik: Die Delisia KSM 6430 setzt auf Understatement. Eine Farbauswahl gibt es hier nicht: Wer die Maschine kauft, kauft sie im Farbton Dark Inox/Schwarz. Das Format ist kompakt und geradlinig. Vor allem das farbige Touch-Display sorgt trotz Kunststoff-Gehäuse für einen hochwertigen Eindruck. Es ist direkt nach vorn ausgerichtet, was sofort die Lust auf ein Heißgetränk weckt. Für diesen schnörkellosen Ansatz wurde die Maschine 2024 sogar mit dem iF Design Award geehrt. 

Zubereitung: Im Test erweist sich die Delisia KSM als Alleskönnerin mit ungeahnten Qualitäten. Dank des integrierten Milchbehälters erzeugen wir Latte macchiato und Cappuccino auf Knopfdruck. Insbesondere für Siebträger-Einsteiger ist das ein echtes Plus, denn den Umgang mit der Dampfdüse müssen sie erst erlernen. Zudem zieht das einen gewissen Aufwand bei der Reinigung nach sich. Ebenfalls als Vorteil dürften viele empfinden, dass neben dem Pulver auch Kapseln und ESE-Pads ins Gerät passen.

Bedienung: Espresso, doppelter Espresso, Latte und Cappuccino. Was die Maschine kann, sieht man auf den ersten Blick. Mit einem gefüllten Wasser- und gegebenenfalls Milchbehälter geht es auch sofort los. Wer mit Kaffeepulver arbeitet, hat die Wahl zwischen zwei Siebeinsätzen für den einfachen oder doppelten Espresso. Daneben gibt es einen Einsatz für ESE-Pads und einen separaten Kapsel-Siebträger, in den Nespresso-Kapseln passen. Nach dem Druck auf die Touch-Taste beginnt die Maschine automatisch, das ausgewählte Getränk zuzubereiten. Zum Platzieren der Tasse stehen zwei Ablagehöhen zur Verfügung. Bei Latte und Cappuccino darf man nicht vergessen, das Ende des Röhrchens aus dem Milchgefäß über der Tasse zu platzieren. Sonst ist Wischen angesagt. Wer sich noch mehr Milch in seinem Latte oder Cappuccino wünscht, kann sie über das Antippen der separaten Milchschaumtaste hinzufügen.

Die Maschine von Grundig bietet verschiedene, teils programmierbare Einstellungen. So lässt sich die Dichte des Milchschaums mit einem seitlich angebrachten Drehknopf variieren. Auch die Größe des Espressos kann auf die individuellen Wünsche angepasst werden. Das Minimum beim einfachen Espresso liegt bei 30 ml, das Maximum bei 50 ml. Beim doppelten Espresso ist es entsprechend die jeweils zweifache Menge. Auch die Milchmenge ist variabel. Sie programmieren wir auf eine Fließdauer von zehn bis 45 Sekunden. 

Siebträgermaschine Test: Grundig Delisia KSM 6430
Cappuccino und Latte auf Knopfdruck. Der Geschmack stimmt
© Karl Lüdecke / stern

Lieferumfang und Zubehör: Im Lieferumfang ist das wichtigste Zubehör enthalten. Dazu gehören die Träger für die unterschiedlichen Kaffeearten, also der Siebträger mit zwei Einsätzen für das Kaffeepulver und einem Einsatz für Pads sowie ein separater Kapsel-Siebträger. Ebenfalls mit dabei sind der Milchbehälter und eine Reinigungsnadel. Der mitgelieferte Tamper zum Komprimieren des Pulvers bildet eine feste Einheit mit der Kaffeeschaufel. Für den Dauerbetrieb dürfte die Qualität dieses Sets aber nicht genügen.

Fazit: Die Kaffee-Spezialitäten der Grundig Delisia KSM 6430 konnten geschmacklich überzeugen, auch bei einer "Blindverkostung" in größerer Runde. Insbesondere der Cappuccino erhielt viel Lob – trotz des denkbar geringen Aufwands bei der Herstellung: Knopf drücken, einige Sekunden auf die richtige Temperatur warten, schon füllt sich das Glas. Für alle, die einen Siebträger und Kaffeegetränke mit Milch mögen, aber nicht so viel Zeit aufwenden wollen, ist die Grundig Delisia KSM 6430 ein tolles Gerät zu einem erstaunlich günstigen Preis.  

Siebträgermaschine Test: Grundig Delisia KSM 6430
Das Bedienfeld der Grundig Delisia KSM 6430 wirft keine Fragen auf
© Karl Lüdecke / stern

Diese Produkte könnten sich ebenfalls lohnen

Solis Barista Perfetta Plus

  • Typ: Kompakte Espressomaschine mit hoher Qualität
  • Besonders geeignet für: Käufer, die auf Qualität und langlebige Produkte setzen
  • Besonderheiten: Manometer, 1,7 Liter großer Wasserbehälter
  • UVP: 429 Euro

Die Perfetta Plus von Solis bringt alles mit, was es für den Einstieg in die Welt der Baristas braucht, passt dabei aber auch in die kleinste Küche. Solis liefert hier Schweizer Qualität par excellence, mit einem prämierten Edelstahl-Gehäuse, hochwertigen Komponenten, einem Druck von bis zu 15 bar und einem großen Lieferumfang inklusive solidem Tamper. Unterschiedliche Tester loben die Qualität des Milchschaums und des Espressos. Was will man mehr? 

Casabrews CM5418

  • Typ: Kompakte Espressomaschine mit Milchaufschäumer
  • Besonders geeignet für: preisbewusste Käufer mit Sinn für guten Espresso
  • Besonderheiten: Manometer, bis zu 20 bar
  • UVP: 150 Euro

Klein, aber fein: So ließe sich die Siebträgermaschine von Casabrews beschreiben. Die Kunden bei Amazon schätzen vor allem das gute Preis-Leistungs-Verhältnis und die einfache Bedienung. Auch die Crema erhält mit "besser als beim Italiener" höchstes Lob. Die Maschine arbeitet mit einer Vorbrüh-Funktion für eine gleichmäßige Extraktion und verfügt über eine klassische Milchschaumdüse für Cappuccino und andere Kaffeegetränke mit Milch. Das kompakte Gehäuse besteht aus Edelstahl. 

KitchenAid 5KES6551EBK

  • Typ: Espressomaschine aus Gusseisen mit integriertem Mahlwerk
  • Besonders geeignet für: Fans, die bereits Geräte der Marke KitchenAid besitzen
  • Besonderheiten: sehr leises Mahlwerk
  • UVP: 799 Euro

Die US-Marke KitchenAid steht für hochwertig verarbeitete Küchenmaschinen in zeitlosem Design. Die meisten Menschen dürften allerdings eher eine große Edelstahl-Rührschüssel als eine Siebträgermaschine vor sich sehen, wenn Sie den Namen KitchenAid hören. Das könnte sich jetzt ändern! Mit der 5KES6551EBK hat KitchenAid eine Siebträgermaschine vorgestellt, die mit den Konkurrenten von Solis, Sage, De’Longhi, Gaggia oder Philips durchaus mithalten kann. Das gilt für Technik und Design.

Siebträgermaschinen: Die wichtigsten Fragen & Antworten

Wie aufwendig ist die Reinigung der Siebträgermaschinen?

Die getesteten Maschinen punkten mit glatten Flächen, die sich leicht mit einem weichen Lappen abwischen lassen. Das gilt auch für die Bedienfelder. Lücken und Ritze, in denen sich auf Dauer der Schmutz sammeln könnte, gab es nicht. Die Heißwasser-/Dampflanze sollten Sie bei allen Geräten unmittelbar nach dem Gebrauch – also nach dem Abkühlen – von Milchresten befreien. Die Siebe brauchen eine tägliche Reinigung mit warmem Wasser. Je nach Wasserhärte sollten Sie die Maschinen regelmäßig entkalken.

Was ist die Crema?

Die dichte, nussbraune Schaumschicht an der Oberfläche des Espressos wird als Crema bezeichnet. Sie entsteht vorrangig durch die Öle, die bei der Zubereitung unter Druck aus dem Kaffeepulver herausgelöst werden. Durch Verwirbelungen mit anderen Stoffen wie Kohlendioxid setzt sich die Crema anschließend an der Oberfläche des Espressos ab. 

Wieso schmeckt mein Espresso zu bitter oder sauer?

Für einen guten Espresso braucht es Erfahrung. Als wichtigste Ursachen für einen bitteren Geschmack gelten:

  • eine sehr dunkle Röstung oder überalterte Kaffeebohnen
  • ein zu feiner Mahlgrad
  • zu viel Kaffeepulver auf zu wenig Wasser
  • eine zu lange Extraktionszeit
  • ein zu hoher Brühdruck
  • zu heißes Wasser

Schmeckt der Kaffee zu sauer, sind oft ein zu grober Mahlgrad oder eine zu niedrige Brühtemperatur ursächlich. Auch mangelnder Druck und eine zu kurze Extraktionszeit gelten als mögliche Gründe. Bei den Bohnen sollten Sie eventuell eine etwas dunklere Röstung wählen. Auch einen Espresso mit sehr weichem Wasser nehmen die meisten Menschen als sauer wahr.

Thermoblock oder Boiler?

Siebträgermaschinen mit Thermoblock erhitzen das Wasser durch einen Heizstab erst im Moment der Nutzung. Das ist effizient, geht schnell und erlaubt die Zubereitung größerer Mengen. Insbesondere bei günstigen Maschinen, meist mit kleinem Thermoblock und einfachen Materialien, kann es jedoch zu Temperaturschwankungen und Problemen mit der Dampf-Intensität kommen. 

Siebträgermaschinen mit Boiler halten heißes Wasser vor. Sie sind damit stets betriebsbereit, brauchen aber initial länger zum Aufheizen als Maschinen mit Thermoblock. Auch ihr Stromverbrauch ist höher. Auch unsere Testgeräte arbeiten mit Thermoblock. Für Privathaushalte mit normaler Nutzung gelten Thermoblock-Maschinen als gute Wahl. 

Einwandige oder doppelwandige Siebeinsätze?

Bei doppelwandigen Siebeinsätzen wird der Espresso nicht durch eine Siebstruktur, sondern durch ein kleines Loch an der Unterseite des Siebeinsatzes gepresst. Der Einsatz selbst sorgt damit für die richtigen Druckverhältnisse. Das führt zumindest optisch zu einer schönen Crema, selbst wenn das Kaffeepulver schon älter, nicht optimal gemahlen oder zu locker gepresst ist. 

Baristas verwenden einwandige Siebeinsätze, denn sie mahlen die Bohnen stets frisch und bekommen so eine besonders aromatische Crema. Wer vorgemahlenen Supermarkt-Kaffee nutzt, ist mit dem doppelwandigen Sieb aber meist besser bedient. Beim Kauf einer Espressomaschine spielen die Wände des Siebeinsatzes eine untergeordnete Rolle, denn Sie tauschen ihn leicht aus. Das gilt aber nicht für die Größe des Siebträgers. Gängig sind 51, 54 und 58 mm, wobei im Profibereich meist 58 mm zum Einsatz kommen.

Einkreiser oder Zweikreiser?

Bei Siebträgermaschinen mit Boiler unterscheiden Experten zwischen Ein- und Zweikreisern. Beim Einkreiser gelangt das heiße Wasser aus dem Boiler direkt zur Brühgruppe beziehungsweise zur Dampflanze. Es dient sowohl der Zubereitung von Espresso, als auch dem Aufschäumen der Milch. Das funktioniert, hat aber einen Nachteil: Die Brühgruppe fühlt sich bei Temperaturen um die 93 Grad wohl, beim Aufschäumen der Milch braucht es dagegen rund 115 Grad für den Wasserdampf. In der Praxis führt das zu Wartezeiten, da das Wasser je nach Funktion erst wieder aufheizen oder abkühlen muss. 

Empfehlung: Wer meist nur Espresso trinkt, ist mit dem günstigen und robusten Einkreiser gut bedient. Paare, die ständig zwischen Espresso und Milchschaum wechseln, sollten auf den Zweikreiser setzen. Hier gibt es neben dem Kessel eine zweite Kammer für Wasser und damit die Möglichkeit, Wasser mit zwei unterschiedlichen Temperaturen vorzuhalten. 

Es kann allerdings passieren, dass sich die Temperaturen im Inneren der Maschine auf Dauer angleichen, wenn lange kein Espresso bezogen wurde. Dann lässt man einfach über den Brühkopf etwas Dampf ab, um alles ein wenig herunterzukühlen. Die Alternative wäre ein Wechsel in die Königsklasse, zu einer Siebträgermaschine mit zwei gänzlich separaten Boilern. Diese Dualboiler-Modelle lösen auch das Temperaturproblem.