Für manche Menschen muss der morgendliche Kaffee eine Zeremonie sein – andere freuen sich, wenn es zügig geht und das Heißgetränk trotzdem lecker schmeckt. Für die zweite Gruppe sind Kaffeepadmaschinen die passende Wahl – aber welches Modell bietet das beste Gesamtpaket aus Geschmack, Optik, Bedienung und einer simplen Reinigung? Der stern hat drei beliebte Kaffeepadmaschinen unter die Lupe genommen. Hier erfahren Sie, worin sie sich unterscheiden – und welche den leckersten Kaffee kocht.
Diese Kaffeepadmaschinen haben wir getestet
Diese Modelle sind auch einen Blick wert
Folgende Geräte haben wir nicht selbst getestet, sie sind uns aber bei der Recherche aufgefallen:
Fazit: Diese Kaffeepadmaschinen überzeugen im Test
Die gute Nachricht vorab: Alle drei getesteten Maschinen können leckeren Kaffee in kurzer Zeit kochen. Es gab keine Komplettausfälle im Test.
Als Testsieger setzt sich die Tchibo Call me Pad durch, da sie das beste Gesamtpaket bietet: Die Verarbeitung ist hochwertig, das Design ansprechend. Die Maschine ist relativ kompakt und arbeitet besonders leise – praktisch, wenn Sie in den frühen Morgenstunden niemanden aufwecken möchten. Die Tchibo Call me Pad bietet ausreichend Gestaltungsfreiraum bei der Kaffeezubereitung, vor allem dank der frei programmierbaren Kaffeemenge. Nach sehr kurzer Aufheizphase liefert die Call me Pad in insgesamt weniger als einer Minute eine (oder auf Wunsch zwei) Tassen leckeren, heißen Kaffee. Die Sahnehäubchen in unserem Test sind die spülmaschinenfesten Teile, die Padhalter in zwei Größen und die mitgelieferten Kaffeepads – das alles zu einem Preis von aktuell 109 Euro.
Während es für die Polti Coffea S15 nicht zum Gesamtsieg reicht, war sie im Test der stern-Kaufkosmos-Testredaktion der Geschmackssieger: Die Padmaschine liefert einen Espresso, der es mit der einen oder anderen Siebträgermaschine aufnehmen kann – am Gaumen bleiben hier kaum Wünsche offen. Stellenweise empfinden wir die Maschine bei einem Kaufpreis von knapp 100 Euro als etwas klapprig. Das betrifft allerdings nur bestimmte, nicht unmittelbar für die Zubereitung wichtige Bauteile wie die Abtropfschale, während die Brüheinheit selbst hochwertig wirkt. Die Maschine ist außerdem nicht gerade leise, was am hohen Brühdruck von 19 bar liegen dürfte. Käufer der Polti Coffea S15 müssen sich darauf einstellen, dass die 44 mm großen ESE-Pads etwas teurer sind als die klassischen Senseo-Pads. Auch auf andere Getränkespezialitäten wie Kakao- oder Cappuccino-Pads muss man mit einer ESE-Maschine verzichten. Wenn es Ihnen beim Kaffee aber hauptsächlich auf den Geschmack ankommt und Sie möglichst nah an das Siebträger-Erlebnis herankommen möchten, ist die Polti Coffea S15 eine gute Wahl.
Der Preistipp der stern-Kaufkosmos-Testredaktion ist die Philips Senseo Original Plus: Sie ist zwar nicht die schnellste Kaffeepadmaschine im Test, arbeitet aber dennoch zügig genug. Sie bietet keine ausgefallenen Spezialfunktionen, erfüllt aber alle grundlegenden Anforderungen an eine Padmaschine. Die Senseo Original Plus bereitet in kurzer Zeit unkompliziert ein oder zwei leckere, heiße Tassen Kaffee mit einer ansehnlichen Crema zu – und kostet nur 79 Euro.
Über den Tester
Kaffee: Schmiermittel für übermüdete Arbeiter auf der ganzen Welt. Auch, wenn ich das schon früh eingesehen habe, hat es danach noch eine Weile gedauert, bis ich die erste wirklich gute Tasse Kaffee in den Händen halten durfte. Heute weiß ich: Wenn angenehme Röstaromen, komplexere Geschmacksnoten und dezente Säuren aufeinandertreffen, macht mich das rundum glücklich. Manchmal möchte man aber auch einfach einen schnellen, unkomplizierten und dennoch schmackhaften Kaffee genießen – vor der Arbeit, zwischen zwei Terminen oder in einer kurzen Mittagspause. Padmaschinen ermöglichen das, aber nicht alle beherrschen ihr Handwerk gleich gut. Deshalb möchte ich für Sie mit diesem Test herausfinden, was die Spreu vom Weizen (oder die Bohne vom Silberhäutchen) trennt.
Mehr Informationen zu Tobias Stahl
Alle Details, Eindrücke und Testergebnisse finden Sie in den Einzeltests unter der Tabelle.
Vergleichstabelle Kaffeepadmaschinen
Tchibo Call me Pad | Polti Coffea S15 | Senseo Original Plus | Philips Senseo Switch | De'Longhi Dedica Style | Didiesse Frog Revolution | |
Gesamteindruck (max. 5 Sterne) | ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ Testsieger | ⭐️⭐️⭐️⭐️
| ⭐️⭐️⭐️⭐️ Preis-Leistungs-Tipp | nicht in der Wertung | nicht in der Wertung | nicht in der Wertung |
Leistung* | 1.800 Watt | 1.400 Watt | 1.450 Watt | 1.450 Watt | 1.450 Watt | 650 Watt |
Pumpendruck* | 2 bar | 19 bar | 1 bar | 1 bar | 15 bar | 15 bar |
Aufheizzeit | ca. 15 Sekunden | ca. 60 Sekunden | ca. 40 Sekunden | > 30 Sekunden* | ca. 40 Sekunden* | > 60 Sekunden (keine Herstellerangaben) |
Wassertank* | 1.000 ml | 850 ml | 700 ml | 1.000 ml | 1.100 ml | 2.000 ml |
Programmierbare Kaffeemenge | Ja | Ja | Nein | Nein | Ja | Ja (keine festen Mengen vorprogrammiert) |
Lautstärke | ca. 40 dB | ca. 50 dB | ca. 45 dB | nicht in der Wertung | nicht in der Wertung | nicht in der Wertung |
Kompatible Pads/Systeme | Senseo-Pads, Tchibo-Pads & Fremdmarken | ESE-Pads (44 mm) | Senseo-Pads, Tchibo-Pads & Fremdmarken | Senseo-Pads, Tchibo-Pads & Fremdmarken; klassischer Filterkaffee | loser Kaffee oder ESE-Pads | ESE-Pads (38 oder 44 mm) |
Autom. Abschaltung | 5 Minuten | 25 Minuten | 30 Minuten | nach dem Brühvorgang | Einstellbar: 5 Minuten bis 3 Stunden | Keine Informationen |
Erinnerungsfunktion Entkalkung | Ja | Nein | Ja | Ja | Ja | Nein |
Maße (B × H × T) | 16 x 30 x 34 cm | 11 x 23 x 35 cm | 22 x 33 x 32 cm | 16 x 27 x 40 cm | 15 x 31 x 33 cm | 22 x 40 x 32 cm |
Spülmaschinenfest | Ja | Nein | Ja | Ja (Ausnahme: Wasserbehälter und Thermo-Kanne) | Nein | Nein |
Lieferumfang | 2 Padhalter, kostenlose Pads, Reinigungsnadel, Bedienungsanleitung | Bedienungsanleitung | 2 Padhalter, Bedienungsanleitung | Padhalter, Thermo-Kanne, Bedienungsanleitung | 2 Siebträger-Einsätze, Tamper, Bedienungsanleitung | Bedienungsanleitung |
Bemerkungen | Abnehmbare Abtropfschale für hohe Becher, To-Go-Funktion (für ca. 260ml Kaffee), einstellbare Getränkemenge | Abnehmbare Abtropfschale für hohe Becher, einstellbare Temperatur & Getränkemenge | einstellbare Getränkemenge | Beherrscht Pad- und Filterkaffee | Siebträgermaschine mit Milchaufschäumer, beherrscht auch ESE-Pads | Wassertank wird mit 1,5-Liter-PET-Flaschen bestückt |
Preis (UVP) |
* Herstellerangabe
So haben wir die Produkte ausgewählt
Nach diesen Kriterien haben wir die Produkte für den Kaffeepadmaschinen-Test ausgewählt:
- Kaffeepadmaschinen von Marken- bzw. bekannten Herstellern
- Gute Verfügbarkeit in bekannten Onlineshops
- Deutsch- oder englischsprachiger Kundenservice
So haben wir getestet
Unser Test startet mit dem klassischen Unboxing: Karton öffnen, Inhalt sichten und Lieferumfang prüfen. Verpackung und Verarbeitung ansehen, mögliche Schäden ausschließen.
Anschließend haben wir die Gebrauchsanweisung studiert und uns mit der Ausstattung und den Funktionen vertraut gemacht, der ersten wichtigen Bewertungskategorie. Wir wollten beispielsweise wissen, ob wir die Menge des Kaffees pro Tasse oder sogar die Bezugstemperatur einstellen können, ob die Maschine sich selbstständig abschaltet und ob sie uns an das regelmäßige Entkalken erinnert.
Dann haben wir die Kaffeepadmaschinen entsprechend der Herstellerempfehlungen in Betrieb genommen. Dazu gehört gegebenenfalls auch das Zusammenstecken der einzelnen Bauteile – bei dieser Gelegenheit haben wir die Materialanmutung und die Stabilität in Augenschein genommen. Vor dem ersten Kaffeebezug haben wir gemäß der Herstellerempfehlungen außerdem die relevanten Maschinenbestandteile mit Wasser und einer neutralen Seife gereinigt und mehrere Brühvorgänge ohne Kaffeepad durchgeführt, um einen eventuellen Kunststoffgeruch oder Eigengeschmack loszuwerden.
Die Bedienung der Kaffeepadmaschine war ebenfalls ein Bewertungsfaktor: Wie simpel und intuitiv ist der Umgang mit der Maschine? Können wir alle wichtigen Tasten und Schalter gut erreichen? Lässt sich der Wassertank problemlos entfernen und befüllen? Wie und wo legen wir die Pads ein? Bietet die Maschine ausreichend Platz, um Tassen unterschiedlicher Größe unterzustellen?
Anschließend folgte die wichtigste Bewertungskategorie: die Geschmacksprobe. Im Rahmen dieses Tests haben wir viele, viele Tassen Kaffee getrunken. Dafür haben wir die Kaffeepadmaschinen mit stillem Wasser der Marke Volvic befüllt. Sofern möglich, haben wir in den getesteten Maschinen stets die gleichen Pads getestet: die Aromatico-Pads von Café Intención sowie die Sorte Crema e Aroma von Lavazza. Die Polti Coffea S15 bildet jedoch eine Ausnahme: Da es sich hierbei um eine Kaffeemaschine für ESE-Pads handelt, konnten wir sie auch nur mit den passenden Pads testen. Hier haben wir uns für die Espresso Napoletano-Pads von Kimbo entschieden. Neben dem Geschmackseindruck selbst, der ja höchst subjektiv ist, fließen auch die Getränketemperatur, die Optik und Konsistenz der Crema sowie die Reproduzierbarkeit der Kaffeequalität bei mehreren aufeinanderfolgenden Bezügen in die Bewertung ein.
Auch die Reinigung der Kaffeepadmaschinen haben wir bewertet: Können wir alle relevanten Teile problemlos aus- und wieder einbauen? Wie einfach sind die Maschinen insgesamt zu reinigen? Sind wichtige Bauteile eventuell sogar spülmaschinenfest? Im Folgenden erfahren Sie, wie die einzelnen Modelle abgeschnitten haben.
Unser Testsieger: Tchibo Call me Pad
Ausstattung & Funktionen: Mit der Tchibo Call me Pad bietet die deutsche Kaffeeikone eine Padmaschine in zeitgemäßer Aufmachung, die in einem eher zurückhaltenden Design daherkommt – zumindest unser Testgerät in der dunkelgrauen Farbvariante namens Graphite. Die Call me Pad ist aber auch in Hybrid Blue, mit deutlich auffälligeren Farbakzenten in Lavendel und Gelb, sowie in Soft White mit hellgrauen und pastellpinken Akzenten erhältlich. Beim Zusammenbau, der nur wenige Augenblicke dauert, fällt uns die Abtropfschale positiv auf, die wir einfach per Magnet an der Maschine fixieren. Zwar besteht die Call me Pad – mit Ausnahme der Metallabdeckung für die Abtropfschale – größtenteils aus Kunststoff, dieser fühlt sich aber wertig und stabil an. Zum Lieferumfang gehören zwei Padhalter für die Verwendung von einem oder zwei Pads gleichzeitig. Zwei Pads ergeben entweder einen stärkeren Kaffee oder zwei Tassen Kaffee gleichzeitig – dem doppelten Kaffeeauslauf sei Dank. Zum Lieferumfang gehört außerdem eine Packung Kaffeepads.
Bedienung: Nachdem wir die Maschine und die Padhalter gemäß der Bedienungsanleitung durchgespült haben, geht es an die Bedienung. Die ist denkbar einfach: Über einen Hauptschalter an der Seite schalten wir die Maschine ein. Oben auf der Padmaschine befinden sich drei Knöpfe: je eine Taste für einen kleinen oder großen Kaffee sowie eine "To Go"-Taste. Sie liefert auf Knopfdruck einen großen Becher Kaffee mit knapp 300 Millilitern Menge. Um solch einen Becher unterzustellen, müssen wir vorher die Abtropfschale entfernen, doch das funktioniert problemlos. Spannend: Die Getränkemengen für kleine oder große Kaffees können wir individuell zwischen etwa 40 und 300 Millilitern einstellen. Dazu halten wir den jeweiligen Knopf beim Kaffeebezug so lange gedrückt, bis die gewünschte Menge ausgegeben wurde, und lassen dann los. Allerdings tropft die Maschine dabei relativ stark nach, sodass wir hier nicht hundertprozentig präzise einstellen können. Die Tchibo Call me Pad arbeitet recht schnell und recht leise: In unseren Tests ist die Maschine nach weniger als 15 Sekunden aufgeheizt, eine kleine Tasse Kaffee läuft in rund 30 Sekunden in die Tasse. Wer frühmorgens in der Küche steht, kann mit der Call me Pad also in unter einer Minute eine heiße Tasse Kaffee in den Händen halten. Wenn wir die Maschine nicht benutzen, schaltet sie sich nach fünf Minuten automatisch ab.
Getränkequalität: Beim Brühvorgang duftet der Kaffee aus der Tchibo Call me Pad angenehm rund und leicht nussig. Positiv fällt die recht stabile Crema auf, die auch nach der Zugabe von kalter oder heißer Milch erhalten bleibt. Geschmacklich ist der Kaffee solide, wir erleben aber keine Offenbarung: In etwa so kennen wir den Geschmack von Kaffeepadmaschinen, so hatten wir es auch erwartet. Der Kaffee ist zwar weder bitter noch sauer, aber auch nicht sonderlich intensiv oder komplex. Schokoladige oder gar florale Noten sucht man hier vergebens – das ist aber freilich auch immer eine Frage des verwendeten Kaffees. Positiv fallen uns jedoch die Einstellmöglichkeiten auf: Da wir wahlweise ein oder zwei Pads verwenden und die ausgegebene Kaffeemenge stufenlos einstellen können, öffnet sich ein relativ großer geschmacklicher Gestaltungsfreiraum: Wenn wir zwei Pads in die Maschine einlegen und daraus eine kleine Tasse Kaffee beziehen, schmeckt diese angenehm kräftig.
Reinigung: Bei täglichem Gebrauch der Maschine sollte man den Wassertank, den Padhalter, den Auslauf und bestenfalls auch den Abtropfbehälter täglich reinigen. Gesagt, getan: Alle relevanten Bauteile entnehmen wir leicht aus der Maschine, bis auf den Wassertank sind zudem alle Teile spülmaschinengeeignet. Der Tank ist die größte Schwachstelle bei der Reinigung: Seine Halbmondform macht es etwas umständlich, ihn auszuwischen – mit einer Bürste ist aber auch das kein Problem. Tchibo empfiehlt außerdem eine wöchentliche Reinigung des Brühraums mit einem feuchten Tuch. Spätestens, nachdem rund 40 Liter Wasser durch die Maschine gelaufen sind, ist es Zeit zum Entkalken. Dazu befüllen wir die Maschine mit Entkalker und Wasser, stellen ein mindestens 1 Liter großes Gefäß unter den Auslauf, drücken zwei Tasten an der Maschine gleichzeitig – der Rest läuft von allein.
Fazit: Tchibo öffnet mit der Kaffeepadmaschine Call me Pad einen schönen Mittelweg zwischen unkompliziertem Kaffeegenuss und individuellem Geschmack: Sie arbeitet so, wie wir es von Padmaschinen gewohnt sind, bietet aber genügend Einstellungsmöglichkeiten, um den Kaffee an den persönlichen Geschmack anzupassen. Die Tchibo Call me Pad punktet außerdem mit einer tollen Verarbeitungsqualität und einigen smarten Komfortfunktionen wie der To-Go-Taste. Noch dazu ist sie vergleichsweise leise und arbeitet zügig: Mit der Call me Pad bereiten Sie eine Tasse Kaffee inklusive Vorheizen in weniger als einer Minute zu. Wir hätten uns über ein paar zusätzliche Farbvarianten zwischen neutralem Grauschwarz und den bunten Trendfarben gefreut – damit suchen wir allerdings wirklich das Haar in der Suppe. Wer gern Padkaffee trinkt und mit dem Kaufpreis von rund 109 Euro leben kann, wird mit der Call me Pad von Tchibo jedenfalls viel Freude haben.
Für Espresso-Fans: Polti Coffea S15
Ausstattung & Funktionen: Die Polti Coffea S15 ist eine Kaffeemaschine für ESE-Pads – das ESE steht dabei für "Easy Serving Espresso". Anders als die gewöhnlichen Kaffeepads, die man auch als Senseo-Pads bezeichnet, sind die in Italien entwickelten ESE-Pads deutlich dichter gepackt: Sie enthalten mehr Kaffeemehl und sind speziell für die Zubereitung von Espresso gedacht. Dementsprechend erzeugt die Pumpe der Polti Coffea S15 auch einen besonders hohen Druck von bis zu 19 bar. Das sieht man der Maschine aber nicht an: Das Gerät ist kompakt und besonders schmal. Unser Testgerät kommt in pastellfarbenem Babyblau daher, die Coffea S15 ist aber noch in fünf weiteren Farbtönen erhältlich. Die Maschine besteht aus Kunststoff, der sich nicht sonderlich wertig anfühlt. Manche Bauteile wirken zudem etwas klapprig, etwa das Schubfach zum Einlegen der Pads – instabil wirkt die Maschine deshalb allerdings nicht. Wir freuen uns über den automatischen Auswurf, der die verbrauchten Pads nach dem Espressobezug in einen kleinen, herausnehmbaren Behälter in der Maschine befördert. Mit der Polti Coffea S15 können wir stufenlos einstellen, wie viel Espresso auf Druck einer der beiden Tasten (kleiner oder großer Espresso) ausgegeben wird. Die Maschine bietet außerdem drei unterschiedliche Temperatureinstellungen, je nach persönlichem Geschmack.
Bedienung: Beim Zusammenstecken der Maschine haben wir keinerlei Probleme, das ist selbsterklärend. Auch das Durchspülen gemäß den Herstellerempfehlungen ist schnell erledigt. Nach dem ersten Spülvorgang geht von dem durchgelaufenen, heißen Wasser noch ein künstlicher Geruch aus, spätestens nach dem dritten Spülvorgang bemerken wir davon allerdings nichts mehr. Die Polti Coffea S15 lässt uns über die zwei Tasten oben die Wahl zwischen einem kurzen oder langen Espresso – auch das ist selbsterklärend. Die Maschine benötigt nach dem Einschalten eine gute halbe Minute zum Vorheizen – damit ist sie etwas langsamer als man es von den meisten Padmaschinen gewohnt ist, aber immer noch ziemlich flott. Wir schieben das Padfach oben an der Maschine auf, greifen ein ESE-Pad an seiner Lasche und lassen es in die Maschine fallen. Anschließend drücken wir eine der beiden Tasten und los geht’s.
Getränkequalität: Die Polti Coffea S15 überrascht uns positiv: Sie brüht einen ansehnlichen, röstig, fruchtig und nussig riechenden Espresso mit einer organisch wirkenden, feinporigen Crema. Auf den ersten Blick sind wir uns unsicher, ob wir diesen Espresso optisch überhaupt vom Espresso aus einer Siebträgermaschine unterscheiden könnten. Auch geschmacklich überzeugt die Coffea S15: Der Espresso hat eine dezente Säure und schmeckt auch auf den Standardeinstellungen insgesamt sehr rund und angenehm komplex. Die Crema wirkt weniger "künstlich" als bei den anderen Padmaschinen im Test, was wahrscheinlich auf den hohen Brühdruck zurückzuführen ist. Insgesamt merkt man diesem Espresso seine Herkunft kaum an – es ist definitiv der leckerste Kaffee im Test.
Reinigung: Da die Polti Coffea S15 nur wenige entfernbare Teile hat, müssen wir auch wenig reinigen. Das Behältnis, das die ausgeworfenen ESE-Pads auffängt, hält bis zu zehn Pads. Je nachdem, wie häufig Sie die Maschine nutzen, sollten Sie das Behältnis aber schon deutlich früher leeren und ausspülen. Zudem empfiehlt der Hersteller das regelmäßige Ausspülen und -wischen des Abtropfbehältnisses und des Wassertanks. Die Brühgruppe reinigen Sie, indem Sie in regelmäßigen Abständen lediglich heißes Wasser ohne Pad durch die Maschine laufen lassen. Im Test fällt uns beim Reinigen auf, dass der Wassertank über das Ventil immer etwas Wasser verliert, wenn wir ihn auf die Maschine stecken. Zwar gehen dabei nur wenige Milliliter daneben, wir empfinden das aber dennoch als störenden Konstruktionsfehler.
Fazit: Die ESE-Padmaschine Polti Coffea S15 ist die passende Wahl für alle, denen es vor allem auf den Geschmack ankommt. In unserem Test bereitet die Coffea S15 zuverlässig den leckersten Espresso zu. Das schafft sie vor allem dank der ESE-Pads und dank des hohen Pumpendrucks in Verbindung mit der einstellbaren Brühtemperatur und Wassermenge. Der ein oder andere dürfte gar überrascht sein, dass es sich hier um Padkaffee handelt, wenngleich auch um eine spezielle Variante. Wer Espresso nicht sonderlich mag oder stärker auf die Verarbeitungsqualität und Einfachheit der Reinigung achtet, ist mit einer klassischen Padmaschine wohl besser beraten, denn die Maschinenbestandteile sind nicht spülmaschinenfest und die Materialanmutung lässt angesichts der UVP von rund 139 Euro stellenweise zu wünschen übrig. Auch die ESE-Pads selbst sind schwieriger zu finden und etwas teurer als die klassischen Senseo-Pads. Die Polti Coffea S15 arbeitet weder sonderlich leise, noch außergewöhnlich schnell – sie macht aber einen wirklich guten Espresso. Das macht für uns vieles wieder wett, dementsprechend gut fällt die Gesamtwertung im Test aus.
Der Preistipp: Philips Senseo Original Plus
Ausstattung & Funktionen: Als Philips Anfang der 2000er-Jahre gemeinsam mit dem niederländischen Kaffeeunternehmen Jacobs Douwe Egberts Peet’s die ersten Kaffeepads im heutigen Sinn entwickelte, mündete das auch in der Entwicklung der ersten Senseo-Maschine. Dem Design der Philips Senseo Original Plus sieht man ihr Alter auf gewisse Weise an: Sie sieht einerseits fast kultig aus, andererseits ist die runde, vornübergebeugte Bauform nicht gerade platzsparend. Die Senseo Original Plus beherrscht aber schon die wichtigsten Funktionen, die man von einer Padmaschine erwarten würde: Über einen Schiebeschalter an der Vorderseite können Sie zwischen einem kurzen oder langen Kaffee wählen. Den Kaffeebezug starten Sie dann über einen von zwei Knöpfen, mit denen Sie entweder eine oder zwei Tassen Kaffee aus dem Doppelauslauf anfordern. Senseo legt außerdem zwei Padhalter für die Verwendung von einem oder zwei Pads bei. Der abnehmbare Wassertank ist mit 700 Milliliter Fassungsvermögen relativ klein.
Bedienung: Der erste Bonuspunkt nach dem Auspacken: Die Bauteile der Maschine sind schon vor der ersten Verwendung annähernd geruchsneutral. Dennoch lassen wir die Senseo Original Plus sich selbst gemäß der Herstellerempfehlungen durchspülen. Dazu nutzt die Maschine kaltes Wasser. Apropos Temperatur: In unserem Test braucht die Senseo über eine halbe Minute zum Aufheizen, bevor sie den Kaffee brüht – das ist zwar insgesamt recht zügig, für eine Padmaschine aber relativ gemächlich. Wahrscheinlich liegt das auch daran, dass das Senseo-Modell 400 Watt weniger Leistung hat als die Tchibo-Maschine. Nach etwas mehr als einer Minute können wir den Kaffee aber entnehmen und genießen. Insgesamt empfinden wir die Bedienung der Senseo Original Plus als intuitiv und einfach. Bestimmte Bauteile, etwa der Wassertank oder der Schiebeschalter, fühlen sich nicht sehr hochwertig an – das kann man angesichts des niedrigen Kaufpreises von knapp 80 Euro aber auch nicht wirklich erwarten.
Getränkequalität: Die Intensität des Senseo-Kaffees können wir variieren, indem wir ein oder zwei Pads einlegen und den Schiebeschalter auf ein oder zwei Tassen Kaffee einstellen. Dank dieser Funktion können wir beispielsweise zwei Pads einlegen und die Taste für zwei kleine Tassen Kaffee betätigen, aber nur eine Tasse unterstellen – dann erhalten wir einen ordentlichen, kräftigen Kaffee in annehmbarer Menge. Nutzen wir hingegen ein Pad und beziehen nur eine kleine Tasse Kaffee, empfinden wir die ausgegebene Kaffeemenge von rund 50 Millilitern als eher mager, zumal es sich hier nicht um Espresso handelt und die Zubereitung rund anderthalb Minuten in Anspruch nimmt. Wir mutmaßen, dass sie eher für Milchkaffee entwickelt wurde und der Kauf eines Milchaufschäumers unumgänglich sein könnte. Die Maschine erzeugt eine ansehnliche, aber nicht wirklich gleichmäßige Crema. Lecker schmeckt der Kaffee trotzdem, außerdem ist er angenehm heiß. Wir hätten uns allerdings eine Möglichkeit gewünscht, die ausgegebene Kaffeemenge individuell anpassen zu können. Immerhin: Die Vielfalt an verfügbaren Pads eröffnet einen ordentlichen Geschmacksspielraum.
Reinigung: Die Senseo Original Plus weist über blinkende Knöpfe darauf hin, wenn die Zeit zum Entkalken gekommen ist. Dafür bietet die Padmaschine auch einen speziellen Entkalkungs- und Reinigungszyklus. Wie schon beim Tchibo-Modell benötigen Sie dafür einen flüssigen Entkalker für Kaffeemaschinen. Ansonsten sollten Sie die Maschine regelmäßig mit Wasser und Seife reinigen – dazu entfernen Sie die wichtigsten Bauteile, die zudem spülmaschinenfest sind. Das ist für die Senseo-Maschine ebenso ein Pluspunkt wie die Tatsache, dass Sie den Kaffeeauslauf zur besseren Reinigung in Einzelteile zerlegen können. Punktabzug gibt es indes für den Wasserbehälter, der nicht selbstständig stehen kann und den wir aufgrund seiner Sichelform nur schwer von Hand reinigen können.
Fazit: Mit der Senseo Original Plus können Sie einen anständigen Kaffee in recht kurzer Zeit brühen. Im Vergleich zur Tchibo Call me Pad fehlen uns beim Senseo-Modell einige Komfortfunktionen, etwa die Möglichkeit, Kaffeemengen einzustellen oder den Abtropfbehälter zu entfernen, um auch größere Tassen unterstellen zu können. In dieser Hinsicht merkt man der Senseo Original Plus ihr Alter einfach an. Wer allerdings eine günstige und simple Möglichkeit sucht, um ohne großes Tamtam Kaffee zuzubereiten, ist mit dem Senseo-Modell sehr gut beraten: Für unter 60 Euro erhalten Sie eine zuverlässige, simpel zu bedienende Kaffeepadmaschine, an der es nur wenig auszusetzen gibt.
Weitere lohnende Kaffeepadmaschinen
Für Unentschlossene: Philips Senseo Switch
Wenn Sie sich nicht so recht zwischen Pad- und Filterkaffee entscheiden können, könnte die Philips Senseo Switch die passende Wahl sein: Die Maschine beherrscht beides. Die Senseo Switch bereitet auf Wunsch eine oder zwei Tassen Padkaffee zu und benötigt dafür laut Hersteller weniger als eine Minute. Wenn die Kaffeetafel einmal geselliger wird, können Sie mit der Senseo Switch aber auch bis zu sieben Tassen Filterkaffee aufbrühen. Dazu entfernen Sie das Abtropfbehältnis und stellen die mitgelieferte Thermoskanne mit einem daraufgesetzten Kaffeefilter unter die Maschine. Wie andere Senseo-Maschinen verfügt auch die Switch über eine Kaffeestärkeauswahl.
Das Multitalent: De’Longhi Dedica Style
Falls Sie eine Siebträgermaschine suchen, aber nicht auf ESE-Pads verzichten möchten, bietet sich die De’Longhi Dedica Style an: Sie beherrscht neben klassischem Espresso auch den Umgang mit ESE-Pads. Wie schon die Dedica Duo verfügt auch die Dedica Style über ein Thermoblock-Heizsystem, einen manuellen Milchaufschäumer sowie eine einstellbare Abtropfschale für bis zu 12 Zentimeter hohe Gläser und Tassen. Der Pumpendruck liegt bei bis zu 15 bar, der Preis ist fair.
Die Unkonventionelle: Didiesse Frog Revolution
Als ESE-Maschine akzeptiert die Didiesse Frog Revolution – genau wie die Polti Coffea S15 – ESE-Kaffeepads mit einem Durchmesser von 44 Millimetern. Das Frog-Gerät arbeitet allerdings zusätzlich auch mit 38 Millimeter großen ESE-Pads. Die Didiesse Frog Revolution ist weder die kleinste, noch die leichteste Padmaschine auf dem Markt, sie überzeugt aber mit einigen intelligenten Funktionen: Statt die Maschine mit Leitungswasser zu befüllen, können Sie einfach eine 1,5-Liter-Wasserflasche in den Tank stellen und umgehen so das lästige Auffüllen unter dem Wasserhahn. Auch übermäßiger Kalkgehalt oder andere Faktoren, die den Geschmack von Leitungswasser negativ beeinflussen können, sind so kein Problem mehr. Zudem verfügt die Didiesse Frog Revolution über einen Hebel, mit dem Sie die ESE-Pads einspannen und fixieren können. Kostenpunkt: Rund 145 Euro.
Kaffeepadmaschinen: Die wichtigsten Fragen & Antworten
Was ist der Unterschied zwischen Kaffeepads und Kaffeekapseln?
Kaffeepads sind besser für die Umwelt: Sie bestehen aus zwei Lagen des klassischen Filterpapiers, die mit Kaffeepulver gefüllt sind. Somit sind die Pads biologisch abbaubar. Kaffeekapseln bestehen hingegen aus Kunststoff oder Aluminium – beide Materialien können zwar recycelt werden, das ist jedoch aufgrund des zurückbleibenden Kaffeesatzes aufwendig, und biologisch abbaubar sind sie auch nicht. Beim Brühen arbeiten Padmaschinen in der Regel mit einem geringen Brühdruck von unter drei bar, sofern es sich nicht um ESE-Pads handelt. Kapselmaschinen können hingegen mit deutlich höherem Druck arbeiten und dementsprechend Getränke mit kräftigerem Geschmack liefern.
Wie viel bar Druck sollte eine Kaffeepadmaschine erzeugen können?
Ähnlich wie bei Filtermaschinen muss der Druck bei Padmaschinen nicht sonderlich hoch sein. Ein Druck von teils deutlich unter drei bar reicht aus, um das Wasser durch das Pad zu drücken. Damit das möglichst gleichmäßig geschieht, sind die Konstruktion der Brüheinheit, die Menge und Platzierung der Wasserdüsen sowie die richtige Platzierung des Pads deutlich wichtiger als der anliegende Druck.
Wie oft muss ich meine Padmaschine entkalken?
Das hängt stark vom verwendeten Wasser ab. In Regionen mit hartem Leitungswasser kann es sein, dass Sie Ihre Kaffeepadmaschine ein- bis zweimal monatlich entkalken sollten. In Regionen mit weichem Wasser oder wenn Sie gefiltertes Wasser nutzen, genügt es, die Maschine etwa alle zwei Monate zu entkalken. Manche Kaffeepadmaschinen erinnern Sie automatisch daran, wenn die Zeit zum Entkalken gekommen ist.
Wie teuer ist eine Tasse Kaffee aus der Padmaschine?
Wenn wir den Kaufpreis der Maschine selbst ausklammern, sind die Kosten pro Tasse Kaffee allein von der gewählten Padmarke und -sorte abhängig. Sie können davon ausgehen, dass eine Tasse Padkaffee rund 15 bis 30 Cent kostet. Damit ist Kaffee aus der Padmaschine in der Regel etwas günstiger als Kapselkaffee, aber etwas teurer als Filterkaffee – auch hier hängen die Kosten natürlich vom gewählten Kaffee beziehungsweise den gewählten Kapseln ab.
Was ist der Unterschied zwischen ESE-Pads und Senseo-Pads?
Der Hauptunterschied zwischen ESE-Pads und Senseo-Pads liegt in Größe, Kaffeeart und Verwendungsdruck. ESE-Pads haben einen kleineren Durchmesser von 38 oder 44 mm, sind fest gepresst mit feinem, gemahlenem Kaffee und benötigen einen hohen Wasserdruck von 10 bis 20 bar, wie er bei Espressomaschinen üblich ist. Senseo-Pads sind größer (ca. 70 mm Durchmesser), enthalten weniger fest gepressten, gröber gemahlenen Kaffee für normalen Filterkaffee und arbeiten mit einem niedrigeren Wasserdruck unter drei bar. Sie können keine ESE-Pads in Senseo-Maschinen verwenden – oder umgekehrt.
Quellen: Hersteller