Kaufberatung Autokameras für alle Fälle: Sechs Dashcams im Vergleichstest

Der große stern-Dashcam-Test 2025: Sie soll Beweise sammeln, etwa wenn Sie in einen Unfall geraten. Doch welche Autokamera ist wirklich gut? Der Test wird es klären.
Dashcam Test: Eine Dashcam filmt den vorbeifahrenden Verkehr
stern Dashcam Test:  Eine Dashcam filmt den vorbeifahrenden Verkehr
© Tobias Stahl / stern

"Augen auf", lautet die wohl wichtigste Devise im Straßenverkehr – aber manchmal reicht ein Paar Augen einfach nicht aus: bei Verkehrsunfällen mit unklarem Hergang oder bei mysteriösen Lackschäden am geparkten Auto, um nur zwei Beispiele zu nennen. In solchen Situationen kann eine Dashcam Gold wert sein: Sie zeichnet das Verkehrsgeschehen vor (und manchmal sogar hinter) dem Fahrzeug auf und schafft Fakten, wo sonst nur Anschuldigungen im Raum stehen. Die Auswahl an Dashcams ist jedoch groß, die Preisspanne ebenfalls. Der stern hat beliebte Dashcam-Modelle einem Praxistest unterzogen – und verrät, ob sie legal nutzbar sind.

Diese Dashcams haben wir getestet

Diese Modelle sind auch einen Blick wert

Fazit

In der stern-Kaufkosmos-Testredaktion setzt sich die Garmin X210 als Testsieger durch. Sie hat zwar nicht die höchste Auflösung aller Testgeräte, zeichnet Videos jedoch in verlässlich guter Qualität auf. Zudem klappt die Bedienung intuitiv, Verarbeitung und Optik stimmen auch. Kurzum: Garmin macht sehr viel richtig und es bleiben kaum Wünsche offen. Der Preis …

Das Premiumgerät Garmin X310 bietet alles, was das Schwestermodell X210 auch bietet, zeichnet Videos aber in glasklarer 4K-Qualität auf und verfügt zudem über einen Touchscreen. Das lässt sich Garmin jedoch auch mit rund 400 Euro (UVP) anständig bezahlen. Dennoch winkt am Ende der Gesamtsieg.

Der Preistipp im Test ist die Kenwood DRV-A510W: Sie bietet ein nutzerfreundliches Erlebnis zu einem vergleichsweise niedrigen Preis. Zwar müssen Sie hier Abstriche bei der Auflösung und Videoqualität sowie den Komfortfunktionen machen – wer aber keine besonderen Anforderungen hat und lediglich im Falle eines Unfalls abgesichert sein möchte, ist mit dem Kenwood-Modell gut beraten.

Tobias Stahl

Über den Tester

Da ich regelmäßig mit dem Auto in Köln und weit darüber hinaus unterwegs bin, weiß ich: Es kann hoch hergehen auf unseren Straßen. Dabei hat mich schon häufiger das Gefühl beschlichen, dass eine Dashcam für den Fall der Fälle eine lohnenswerte Anschaffung wäre. Nun möchte ich der Technologie gründlich auf den Zahn fühlen und stellvertretend für Sie herausfinden, was eine Dashcam unbedingt können sollte – und auf welche Funktionen man getrost verzichten kann.

Alle Details, Eindrücke und Testergebnisse finden Sie in den Einzeltests unter der Tabelle.

Vergleichstabelle Dashcams

 Garmin X310Garmin X210Blackvue Elite 8 2CHNextbase 622GWKenwood DRV-A510WNextbase 322GWTranscend DrivePro 620Vantrue N4 Pro
Gesamteindruck 
(max. 5 Sterne)
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Testsieger
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

 
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Preistipp
⭐️⭐️⭐️Nicht in der WertungNicht in der Wertung
Display2,4" Touchscreen2,4" Displaykein Display3" HD-IPS-Touchscreen2" Display2,5" HD-IPS-Touchscreen2,4" Display3,19" Display
MontagezubehörKlebehalterung, Ersatzklebepad und -magnetKlebehalterung, Ersatzklebepad und -magnetKlebehalterung; Ersatz-Klebepad; DemontagewerkzeugKlebehalterung; Ersatz-Klebepads;
Demontagewerkzeug
Klebehalterung; Ersatz-Klebepads; 
Kabelclips; Anti-Reflex-Sticker f. Windschutzscheibe; 
Klebehalterung; Saugnapfhalterung;
Ersatz-Klebepads; Demontagewerkzeug
Saugnapfhalterung (Frontkamera), 
Klebehalterung (Rückkamera)
 
Klebehalterungen
StromversorgungUSB-C-Kabel, Adapter für 
Zigarettenanzünder
USB-C-Kabel, Adapter für 
Zigarettenanzünder
USB-C-Kabel, Adapter für 
Zigarettenanzünder
Kabel für Zigarettenanzünder;
USB-Kabel
Kabel für Zigarettenanzünder;
USB-Kabel
Kabel für Zigarettenanzünder;
USB-Kabel
Micro-USB-Kabel, Adapter 
für Zigarettenanzünder
USB-C-Kabel, Adapter 
für Zigarettenanzünder
Hardwire-Kit inklusive/möglich*Nein/JaNein/JaNein/JaNein/JaNein/JaNein/JaNein/JaNein/Ja
Videoauflösung3840 x 2160 Pixel (4K)2560 x 1440 Pixel2560 x 1440 Pixel (vorn und hinten)3840 x 2160 Pixel (4K)2560 x 1440 Pixel1980 × 1080 Pixel (HD)2560 x 1440 Pixel3840 x 2160 Pixel vorn (4K); 
1080p Rück- und Innenraumkamera
BildrateMax. 120 fps60 fps30 fps30 (4K)/60 (1440p)/120 (Zeitlupe mit 1080p) fps30 fps30/60 fpsMax. 60 fps30 fps
Sichtfeld (diagonal)*140 Grad140 Grad142 Grad140 Grad136 Grad140 Grad140 Grad155 Grad (Frontkamera);
165 Grad (Rückkamera);
160 Grad (Innenraumkamera)
GPSJaJaJaJaJaJaJaJa
WLAN/BluetoothJa/JaJa/JaJa/JaJa/JaJa/NeinJa/JaJa/NeinJa/Nein
App-AnbindungJaJaJaJaJaJaJaJa
ParkmodusJaJaJaJaJaJaJaJa
G-SensorJaJaJaJaJaJaJaJa
SOS-FunktionNeinNeinNeinJaNeinJaNeinNein
Dual-Cam-FunktionNeinNeinJa – Rückkamera inklusiveJa – 2. Kamera separat erhältlichJa – 2. Kamera separat erhältlichJa – 2. Kamera separat erhältlichJa – Rückkamera inklusiveJa – Rückkamera inklusive
SonstigesIntegrierter Polfilter, Sprachsteuerung, 
"Go"-Alarm, Kollisionswarnung, Spurhalteassistent, 
Ampelblitzer- und Radarkontrollen-Warnung
Integrierter Polfilter, Sprachsteuerung, 
"Go"-Alarm, Kollisionswarnung, Spurhalteassistent, 
Ampelblitzer- und Radarkontrollen-Warnung
Erweiterter Parkmodus, Cloud-Speicherplatz inklusive,
SD-Karte inklusive
Sprachsteuerung (Alexa); what3words-Funktion;
Bildstabilisierung
--Inkl. 2 microSD-Karten, Head-up-Display, 
Spurhalteassistent, Geschwindigkeitsalarm,
Auffahrwarnsystem, Müdigkeitswarnung
Inkl. Kabelclips und
Montagezubehör
Preis (UVP)399,99 Euro299,99 Euro599,95 Euro399 Euro149 Euro134,99 Euro183,99 Euro349,99 Euro

* Herstellerangabe

So haben wir die Produkte ausgewählt

Die von uns getesteten Dashcams haben wir nach folgenden Kriterien ausgewählt:

  • Marken- bzw. bekannter Hersteller im getesteten Bereich
  • unabhängig von Fahrzeughersteller und -modell einsetzbar
  • gute Verfügbarkeit in bekannten Onlineshops wie Amazon oder eBay
  • deutsch- oder englischsprachiger Kundensupport

So haben wir getestet

Unser Test startet beim Unboxing: Karton öffnen, Inhalt sichten und Lieferumfang prüfen. Verpackung und Verarbeitung ansehen, mögliche Schäden ausschließen. Falls der Hersteller eine Smartphone-App anbietet, haben wir diese installiert und eine Verbindung mit der Dashcam hergestellt. Sofern erforderlich, haben wir die jeweils aktuellste Firmware-Version auf den Dashcams installiert.

Dann folgte die Montage im Fahrzeug: Welche Halterungen gehören zum Lieferumfang und machen sie einen stabilen Eindruck? Falls Klebepads dabei sind: Legt der Hersteller Ersatz bei?

Auch die Bedienung war ein Testkriterium: Wie simpel oder kompliziert ist der Umgang mit der Dashcam – gerade während der Fahrt soll sie möglichst nicht ablenken. Wir haben geprüft, wie einfach es ist, Videos aufzunehmen und diese zu sichern. Die Empfindlichkeit und Verlässlichkeit der verbauten G-Sensoren haben wir ebenfalls getestet: Sichert die Kamera Aufnahmen bei einer (simulierten) Kollision zuverlässig? 

Die Videoqualität war der wichtigste Bewertungsfaktor. Wir haben dazu zahlreiche Fahrten und Ausflüge unternommen, bei denen mehrere Dashcams parallel aufgezeichnet haben, um die Aufnahmequalität später miteinander vergleichen zu können. Unser Test umfasste Fahrten durch Wohngebiete, Innenstädte, über Autobahnen und Landstraßen bei guten und weniger guten Straßen-, Licht- und Wetterverhältnissen. Auch Nachtfahrten waren Teil unserer Tests. Die Videos haben wir, sofern möglich, mit der Hersteller-Software angesehen und ausgewertet. Der Hardwire-Betrieb, bei dem Sie die Dashcam zur Nutzung des Parkmodus direkt an die 12-Volt-Fahrzeugbatterie anschließen, gehörte nicht zum Testrepertoire. Zwar schließen Sie auf Wunsch alle von uns getesteten Modelle auch direkt an die Fahrzeugbatterie an – die erforderlichen Hardwire-Kits sind aber in allen Fällen ein kostenpflichtiges Extra.

Wie die einzelnen Modelle abgeschnitten haben, erfahren Sie im Folgenden.

Die Unkomplizierte: Kenwood DRV-A510W

Optik: Die Kenwood DRV-A510W erinnert uns auf den ersten Blick an frühe GoPro-Modelle. Die Dashcam ist würfelförmig, schwarz und recht kompakt. Auf der Rückseite befinden sich ein 2-Zoll-Display und am unteren Rand eine kleine LED, die zeigt, ob die Kamera gerade aufzeichnet. Noch kompakter als die Dashcam selbst ist die Halterung, die wir mit einem Klebepad an der Windschutzscheibe befestigen. 

Einrichtung und Montage: Die Einrichtung der Dashcam bereitet keine Probleme. Wir nutzen die dazugehörige Smartphone-App. Das Handy verbindet sich umstandslos mit der Dashcam und kann anschließend die aktuellste Firmware installieren. Alle Einstellungen nehmen wir wahlweise über die App oder direkt an der Dashcam vor. Zur Installation im Fahrzeug legt Kenwood neben der Klebepad-Halterung auch eine statische Folie bei, die zwischen Windschutzscheibe und Halterung angebracht werden kann – so lässt sich die Halterung wieder abnehmen, ohne Klebereste zu hinterlassen. Zum Lieferumfang gehören auch Kabelklemmen, um das Stromkabel diskret in der Dachverkleidung des Fahrzeugs zu verlegen. Nachdem wir Sprache, Zeitzone, Datum und Geschwindigkeitseinheiten festgelegt haben, ist die Dashcam bereit für ihre erste Schicht.

Bedienung: In der Handhabung ist die Kenwood-Dashcam ähnlich unkompliziert wie im Setup. Wenn der Fahrzeugmotor startet, startet auch die Aufzeichnung. Die Dashcam bedienen wir über vier Knöpfe an der rechten Seite. Eins der wenigen Mankos, die uns im Test auffallen: Es gibt keine Möglichkeit, einzustellen, wie viele Videos die Dashcam speichert, bevor sie ältere Videos wieder überschreibt. Hier bietet Kenwood lediglich die Option Datenschutz: Ist sie aktiviert, speichert die Kamera maximal vier Videos, bevor sie wieder automatisch das älteste überschreibt. Ist die Option deaktiviert, speichert sie so lange Videos, bis die SD-Karte voll ist, erst dann schmeißt sie die ältesten Videos von Bord.

Dashcam Test: Kenwood DRV-A510W
Trotz ihres günstigeren Preises kann die Kenwood DRV-A510W mit ihrer Bildqualität im Test punkten
© Tobias Stahl / stern

Videoqualität: Die Videoqualität der Kenwood DRV-A510W überzeugt. Obwohl der angegebene Sichtwinkel mit 136 Grad zu den schmaleren in unserem Test zählt, erkennen wir das Geschehen vor dem Fahrzeug problemlos. Objekte verzerrt die Kamera nur wenig. Die Kenwood-Dashcam neigt dazu, Aufnahmen relativ stark zu schärfen, das ist aber kein Nachteil. Die HDR-Funktion arbeitet ordentlich, sodass wir das Verkehrsgeschehen auch bei Gegenlicht oder in der Dämmerung noch gut erkennen. Nummernschilder lesen wir auch bei annehmbaren Lichtverhältnissen meistens gut, bei Nachtfahrten ist es schon schwieriger – da die Dashcam zu den günstigsten Modellen im Test zählt, sind wir von der Videoqualität insgesamt aber positiv überrascht. 

Fazit: Die Videoqualität der Kenwood DRV-A510W stellt uns zufrieden, die Einrichtung funktioniert reibungslos und auch die Bedienung ist unkompliziert. Hinzu kommt, dass die Kenwood DRV-A510W in vielen Situationen ähnlich gute Ergebnisse wie die teurere Konkurrenz abliefert – damit wird das Modell in mancherlei Hinsicht zu einem unserer Favoriten. Daran ändern auch der vergleichsweise geringe Funktionsumfang und die teilweise unsauberen Übersetzungen in den Menüs nichts. Wer also Geld sparen möchte, keine besonders strengen Anforderungen an seine Dashcam stellt und keine Sonderfunktionen wie Sprachsteuerung oder eine SOS-Funktion benötigt, ist mit der DRV-A510W gut beraten. Im stern-Test sichert sich die Kenwood DRV-A510W den Titel des Preistipps.

Das Einsteigermodell: Nextbase 322GW

Optik: Die Nextbase 322GW hat eine dezente Optik aus schwarzem Kunststoff und liegt recht wertig in der Hand. Mit einer kompakten Größe von rund 16 mal 13 Zentimetern sollte das Gerät an allen Windschutzscheiben einen Platz finden. Auf der Vorderseite ragt das Objektiv ein Stück weit heraus, auf der Rückseite befindet sich ein 2,5-Zoll (6,35 Zentimeter) großer IPS-Touchscreen. Praktisch: Auf einer Seite des Geräts befindet sich eine Anschlussbuchse für eine Rückfahr- oder Innenraumkamera. Die kompakten, würfelförmigen Rückfahrkameras bietet Nextbase als optionales Zubehör an. Diese stecken Sie direkt in die Kamera.

Einrichtung und Montage: Ständige Verbindungsabbrüche und Fehlermeldungen beim Versuch, die Dashcam mit der Smartphone-App zu verbinden, trüben unsere Freude zunächst. Wir haben die Dashcam zahlreiche Male auf die Werkseinstellungen zurückgesetzt und die Speicherkarte formatiert, sind online auf Fehlersuche gegangen und stellten fest, dass wir beileibe nicht die einzigen sind, die Schwierigkeiten mit der Verbindungsherstellung haben. Funktioniert es dann doch einmal, bricht die Verbindung nach kurzer Zeit wieder ab. Das liegt weder an den im Test verwendeten Smartphones, noch an der WLAN- oder Bluetooth-Verbindung. Zudem nutzen wir die eigenen Speicherkarten des Herstellers. Glücklicherweise lässt sich die Firmware auch am PC updaten, dort macht die Desktop-App jedoch ebenfalls Schwierigkeiten. Ein manuelles Firmware-Update ist dann endlich erfolgreich. Die Installation im Fahrzeug ist deutlich entspannter: Neben einer Klebehalterung legt Nextbase auch eine praktische Saugnapfhalterung bei, die in wenigen Sekunden installiert ist und bombenfest sitzt. 

Bedienung: Nachdem wir uns dazu entschieden haben, auf die oft kritisierte Smartphone-App zu verzichten, funktioniert die Handhabung intuitiv und problemlos. Der Touchscreen reagiert prompt auf Eingaben und gibt die aufgezeichneten Videos klar und farbintensiv wieder. Unterhalb des Bildschirms befindet sich ein Knopf, mit dem wir Videos manuell sichern. Die Nextbase 322GW verfügt außerdem über eine SOS-Funktion: Wenn der G-Sensor einen schweren Unfall erkennt, löst er auf dem Smartphone einen Alarm aus – wenn der Fahrer nicht auf den Alarm reagiert, leitet das Gerät den aktuellen Fahrzeugstandort an einen Rettungsdienst weiter. Die nötige Smartphone-Verbindung konnten wir allerdings nicht herstellen, außerdem ist die SOS-Funktion nach dem Kauf nur zwölf Monate lang kostenlos, danach müssen Sie ein kostenpflichtiges Abonnement abschließen. Das Abo kostet laut Nextbase-Website 9,99 Euro monatlich. Optional gibt es einen günstigeren Tarif für 6,99 Euro monatlich mit eingeschränktem Funktionsumfang. Die Akkulaufzeit der Dashcam lässt zu wünschen übrig: Zwar ist es üblich, dass Dashcam-Akkus nur wenige Minuten lang durchhalten, etwa um die Start-Stopp-Funktion moderner Fahrzeuge zu umgehen. Allerdings verspricht Nextbase Akkulaufzeiten von zehn bis 15 Minuten – in unserem Test quittiert die Dashcam nach maximal ein bis zwei Minuten ohne Strom den Dienst.

Dashcam Test: Nextbase 322GW
Indem Sie die vordere Abdeckung abnehmen, legen Sie den Anschluss für die GPS-Halterung frei
© Tobias Stahl / stern

Videoqualität: Für den recht niedrigen Kaufpreis liefert die Nextbase 322GW eine ordentliche Bildqualität in Full HD ab. Das Verkehrsgeschehen bleibt bei Tageslicht und auch während unserer Nachtfahrten jederzeit erkennbar – mit der Schärfe ist es allerdings so eine Sache: In manchen Situationen sind die Aufzeichnungen detailreich und klar, manchmal geraten die Aufnahmen aber verwaschen oder verpixelt, teilweise auch ohne erkennbare Änderung der Lichtverhältnisse. Bei suboptimalen Bedingungen, etwa bedecktem, nachmittäglichem Himmel, gehen Details schnell verloren. Nummernschilder sind dann oft nicht mehr erkennbar. Bei ausreichend Tageslicht überzeugt die 322GW zwar mit kräftigen Farben und einem guten Kontrastumfang – wirklich verlässlich ist sie aber nicht. 

Fazit: Die Nextbase 322GW überzeugt mit solider Verarbeitung, durchdachtem Zubehör und einer ordentlichen Videoqualität bei guten Lichtverhältnissen. Sie leidet allerdings unter der hakeligen App-Anbindung, kleineren Usability-Problemen und der wechselhaften Schärfe. Wer eine günstige Dashcam für den alltäglichen Einsatz sucht, erhält mit der 322GW ein brauchbares, aber nicht fehlerfreies Gerät. Anspruchsvolle Nutzer und Vielfahrer greifen besser zu einem anderen Modell.

Die Solide: Nextbase 622GW

Optik: Die Nextbase 622GW ist die größere Schwester der 322GW mit höherer Bildqualität und einigen Zusatzfunktionen. Dementsprechend ähneln sich die beiden Geräte auch in Optik und Haptik: Die 622GW ist in Silbergrau gehalten, das Material macht einen wertigen Eindruck. Der Touchscreen auf der Rückseite ist mit einer Diagonale von 3 Zoll (ca. 8 cm) etwas größer als bei der 322GW. Auch dieses Modell bietet über eine Anschlussbuchse an der Seite die Möglichkeit, Rückfahr- oder Innenraumkameras direkt an die Dashcam anzuschließen.

Einrichtung und Montage: Täglich grüßt das Murmeltier: Die bei der Nextbase 322GW beschriebenen Probleme beim Versuch, sich mit der Smartphone-App zu verbinden, ereilten uns auch bei der teureren 622GW. Wir haben Android- und iOS-Geräte genutzt, die Werkseinstellungen wiederhergestellt, uns an den Bluetooth- und WLAN-Einstellungen im Smartphone abgearbeitet und nach der Problemlösung mithilfe von Online-Erfahrungsberichten gesucht – leider ohne Erfolg. Wir nutzen also auch dieses Modell ohne Smartphone. Beim Aktualisieren der Firmware über den PC haben wir die gleichen Probleme wie beim günstigeren Schwestermodell: Mit der Software funktioniert das Aktualisieren nicht, manuelles Installieren der Software über die Bordmittel des PCs hingegen schon. Das ist eher etwas für Menschen, die keine Berührungsängste mit Technik haben. Wir sind außerdem überrascht darüber, dass die Nextbase 622GW trotz des höheren Kaufpreises ohne Saugnapfhalterung, dafür aber mit Klebehalterung vorfährt. Das könnte aber auch an dem um rund 50 Gramm höheren Gewicht liegen. Die Installation im Auto geht dennoch reibungslos und zügig vonstatten.

Bedienung: Die Handhabung der Nextbase 622GW folgt dem gleichen Schema wie bei der 322GW. Unter dem Touchdisplay befindet sich ein haptischer Button, um Aufnahmen manuell vor dem Überschreiben zu schützen. Die Dashcam reagiert prompt auf Touchscreen-Eingaben und lässt sich insgesamt flüssig bedienen. Die beworbene Sprachsteuerung ist hingegen enttäuschend: Die Nextbase 622GW müssten wir dazu mit Amazons Alexa-App koppeln (die Sie zunächst installieren und einrichten müssen), anschließend müssten wir Automatisierungen einrichten, die Sprachausgabe erfolgt dann über die Fahrzeuglautsprecher – das ist unnötig umständlich für eine Dashcam in diesem Preissegment. Auch die 622GW verfügt über eine SOS-Funktion, die bei Unfällen die Rettungskräfte alarmieren kann. Mit der integrierten what3words-Funktion können Sie den Standort präzise als Drei-Wort-Code mit Rettungskräften teilen. Während die Einsatzkräfte in der Nextbase-Heimat Großbritannien mit what3words arbeiten, ist der Dienst hierzulande aber weitgehend unbekannt und die Funktion somit eher ein Gimmick.

Dashcam Test: Nextbase 622GW
Der Knopf direkt unterhalb des Touchscreens schützt Aufnahmen vor dem Überschreiben
© Tobias Stahl / stern

Videoqualität: Dank 4K-Auflösung dürfen wir von der Nextbase 622GW eine merklich bessere Videoqualität erwarten als von der 322GW – und so ist es auch. Die Dashcam schärft Videoaufzeichnungen weniger stark nach und gibt auch Farben natürlicher wieder. Im Test reagiert die 622GW außerdem weniger empfindlich auf sich ändernde Lichtverhältnisse. Auch bei Gegenlicht und in der Dämmerung liefert sie brauchbare Videos ab. Die integrierte Bildstabilisierung erweist sich als hilfreich. Bei Nachtfahrten entsteht mit der Nextbase 622GW nicht immer zufrieden stellendes Videomaterial – Scheinwerfer und diesiges Wetter können es schwierig machen, Details zu erkennen. Auch tagsüber haben wir teilweise Schwierigkeiten, die Kennzeichen entgegenkommender oder vorausfahrender Fahrzeuge zu entziffern. Kennzeichen während der Fahrt zu identifizieren, ist sicherlich die Königsdisziplin für jede Dashcam – bei einem Mittelklasse-Modell wie der 622GW mit 4K-Auflösung sollte das unserer Meinung nach aber besser funktionieren.

Fazit: Die Nextbase 622 ist eine hochwertig verarbeitete Dashcam, die ein natürlicheres und klareres Bild abliefert als ihr günstigeres Schwestermodell. Die 4K-Auflösung sorgt gerade bei guten Lichtverhältnissen für sichtbar mehr Details, Nachtaufnahmen könnten besser sein. Kennzeichen sind auch bei geringeren Fahrtgeschwindigkeiten nicht immer zweifelsfrei zu lesen. Die Menüführung und Bedienung der Dashcam selbst sind gelungen, der Umgang mit der Smartphone-App ist jedoch frustrierend. Auch die Alexa-Integration wirkt eher halbgar. Insgesamt liefert die 622GW eine solide Performance mit überzeugender Qualität bei Tageslicht, bleibt jedoch aufgrund mangelnder Zuverlässigkeit und Software-Problemen hinter den Erwartungen zurück.

Das Premiummodell: BlackVue Elite 8 2CH

Optik: Optisch ist die BlackVue Elite 8 2CH sicherlich die ungewöhnlichste Dashcam im Test: Sie ist recht groß und schwer, zylinderförmig und hat kein Display. Der schwarze Kunststoff, aus dem die Dashcam besteht, sorgt zusammen mit dem relativ hohen Gewicht für einen hochwertigen Eindruck. Auf einer Seite des Zylinders befindet sich ein Berührungssensor. Durch Auflegen der Handfläche lösen Sie eine manuelle Aufnahme aus. Die Rückfahrkamera, die in der vorliegenden Ausführung 2CH inklusive ist, ist ebenfalls schwarz und zylinderförmig, allerdings deutlich kleiner. Sie kann per Klebepad an der Heckscheibe montiert und via Kabel mit der Hauptkamera vorn verbunden werden. Eine eigene Stromversorgung ist dafür nicht notwendig.

Einrichtung und Montage: Die Kamera hat kein Display, also müssen Sie alle Einstellungen über die Smartphone-App vornehmen. Immerhin: Die Verbindung zwischen Dashcam und Handy lässt sich problemlos herstellen, die App ist einigermaßen übersichtlich. Den Erkunden-Tab in der App, über den wir YouTube-Videos anderer BlackVue-Nutzer und Werbevideos des Herstellers schauen könnten, empfinden wir als unnötig. Die ringförmige Klebehalterung für die Windschutzscheibe passt perfekt zur Dashcam selbst: Die Kamera schieben wir einfach ein und den Blickwinkel korrigieren wir gegebenenfalls nach oben oder unten. 

Bedienung: Ob die Kamera korrekt ausgerichtet ist, müssen wir mangels Bildschirm via Live-Übertragung auf dem Smartphone prüfen – das ist zwar etwas umständlich, funktioniert aber ohne Probleme. Auch die Frage, ob die Kamera aktuell aufzeichnet oder ein GPS-Signal erhält, können wir nicht am Display ablesen. Hier sind wir auf die drei Statusleuchten an der Rückseite des Geräts sowie die Sprachausgabe angewiesen, die auch auf deutscher Sprache verfügbar ist. Dennoch werden wir im Test das Gefühl nicht los, dass eine Dashcam, die je nach gewählter Speicherkartengröße mindestens 600 Euro kostet, einen Bildschirm haben sollte – das ist einfach praktischer als die Bedienung mit dem Smartphone. Nachdem wir uns daran gewöhnt haben, bereitet die BlackVue Elite 8 2CH uns aber keine Probleme mehr: Mit dem Starten des Motors startet auch die Aufnahme, die Rückfahrkamera lässt sich einfach mit dem Hauptgerät verbinden, beide Kameras verrichten ihren Dienst und speichern ihre Videos separat voneinander auf der eingelegten Speicherkarte.

Dashcam Test: BlackVue Elite 8
Zylinderförmig und ohne Bildschirm: Die BlackVue Elite 8 hat das wohl ungewöhnlichste Design unter den Testgeräten
© Tobias Stahl / stern

Videoqualität: Die Videoaufnahmen der BlackVue 8 Elite sind detailreich und rauscharm. Farben gibt sie realistisch wieder, allerdings könnte der Kontrast in bestimmten Situationen etwas höher sein – manchmal wirken die Aufzeichnungen relativ flach. Tagsüber gelingen scharfe Aufnahmen, die das Verkehrsgeschehen klar zeigen, auch wenn feinere Strukturen in der Ferne nicht immer gut zu erkennen sind. Hier greift die HDR-Funktion für unseren Geschmack manchmal etwas zu stark ein. Das Hauptaugenmerk soll aber auf dem Verkehrsgeschehen um das Fahrzeug liegen, und hier macht die Kamera einen guten Job. Nummernschilder sind bei guten Lichtverhältnissen meist problemlos lesbar, auch die Kennzeichen entgegenkommender Fahrzeuge lassen sich bei typischen Stadtgeschwindigkeiten noch gut erkennen. Besonders stark ist die Leistung der BlackVue Elite 8 bei Dunkelheit: Auch nachts fängt die Dashcam noch erstaunlich viele Details ein.

Fazit: In unserem Test präsentiert sich die BlackVue Elite 8 2CH als hochwertige und technisch ausgereifte Dashcam mit sehr starker Videoqualität – insbesondere bei Nacht. Zwar ist die zylinderförmige Bauweise ohne Display gewöhnungsbedürftig und macht die Bedienung umständlicher, insgesamt ist das Design aber unauffällig. Die Kamera punktet außerdem mit einer soliden Verarbeitung, detaillierten Aufnahmen und Cloud-Speicherplatz für die aufgezeichneten Videos. Die inkludierte Rückfahrkamera ist eine praktische, weil gut funktionierende Lösung für alle, die Wert darauf legen, auch das Geschehen hinter dem Fahrzeug aufzeichnen zu können. Wer auf ein Display verzichten kann und von dem recht stolzen Preis nicht abgeschreckt ist, erhält mit dem BlackVue-Modell eine verlässliche Lösung mit toller Bildqualität.

Der Geheimtipp: Garmin X210

Optik: Mit gerade einmal 74 Gramm ist die Garmin X210 die leichteste Dashcam in unserem Test – und das, obwohl die Halterung sich nicht entfernen lässt. Das Gerät ist unauffällig in schwarzem Kunststoff gehalten und hat etwa die Größe zweier Streichholzschachteln. Die Dashcam verfügt über einen integrierten Polfilter, der Spiegelungen auf der Windschutzscheibe reduzieren soll. Bedienen lässt sie sich über vier Knöpfe an der Seite sowie auf Wunsch per Sprachsteuerung.

Einrichtung und Montage: Die Einrichtung mit oder ohne Smartphone funktioniert mit der Garmin X210 reibungslos – wenige Minuten nach dem Auspacken ist die Dashcam bereit zur Montage im Fahrzeug. Besonders positiv fällt uns die eigentlich recht schmucklose Halterung auf. Diese ist nicht nur besonders kompakt, sondern lässt sich auch problemlos abnehmen: Nachdem die Halterung per Klebepad an der Windschutzscheibe befestigt wurde, kann man sie einfach abziehen, dann verbleibt nur ein kleiner, runder Magnet, etwa in der Größe eines 20-Cent-Stücks, an der Scheibe – eine elegante Lösung.

Bedienung: Auch in Hinblick auf Handhabung macht Garmin vieles richtig: Das Display der X210 ist scharf und hell, wobei das Gerät die Helligkeit je nach Lichteinstrahlung anpassen kann. Auch die Zeit bis zur Displayabschaltung dürfen wir selbst festlegen. Die Menüführung ist intuitiv, allerdings erübrigt sich der Gebrauch der Tasten weitestgehend, da Sie die Garmin X210 auch per Sprachbefehl steuern können. Dazu sind weder externe Apps noch ein Smartphone erforderlich – die Dashcam bedienen wir einfach mit Kommandos wie "Okay Garmin, Video speichern". Auf Spracheingaben reagiert das Gerät zuverlässig und prompt. Der Schweizer Hersteller hat das Gerät außerdem mit einigen Zusatz- und Komfortfunktionen ausgestattet, etwa einer Kollisionswarnung, die immer dann warnt, wenn der Abstand zum Vorausfahrenden abrupt schrumpft, einem Spurhalteassistenten oder einem akustischen Hinweis, wenn der stehende Verkehr wieder ins Rollen kommt. Wer das jedoch als nervig empfindet, kann die Funktionen auch deaktivieren. 

Dashcam Test: Garmin X210
Günstiger als die Garmin X310, aber fast genauso gut: Die Garmin X210 ist der Testsieger
© Tobias Stahl / stern

Videoqualität: Mit einer Auflösung von 2560 × 1440 Pixeln und einer Sichtfeld-Diagonalen von 140 Grad positioniert sich die Garmin X210 in unserem Test im Mittelfeld. Das Gerät zeichnet allerdings mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde auf, was der Videoqualität merklich zugutekommt. Die aufgezeichneten Videos wirken natürlich und detailreich. Das HDR-System arbeitet effektiv, Lichter und Schatten wirken gleichermaßen detailliert. Auf wechselnde Lichteinflüsse, etwa in Tunneln oder bei heiterem, aber bewölktem Wetter, reagiert die Garmin X210 prompt. Kennzeichen nimmt sie in den meisten Situationen scharf auf, erst bei entgegenkommendem Verkehr auf der Landstraße kann es schwieriger werden, sie klar auszumachen. Insgesamt sind wir mit der Videoqualität der Garmin X210 sehr zufrieden.

Fazit: Die Garmin X210 zeigt, dass eine gute Dashcam weder groß noch besonders teuer sein muss. Mit einer leichten, kompakten, aber dennoch hochwertigen Verarbeitung, der einfachen Einrichtung, einer cleveren Magnethalterung, smarten Zusatzfunktionen und einer tollen Videoqualität sichert sich die X210 in unserem Test das Prädikat Testsieger. Das klare, detailreiche Bild mit natürlicher Farbwiedergabe überzeugt uns besonders. Die Fahrassistenzfunktionen sind zwar eher ein nettes Gimmick als ein entscheidender Kauffaktor, bringen aber das Flair von modernen Oberklasseautos in alte Kisten. Insgesamt ist die Garmin X210 eine praktische, zuverlässige Dashcam mit ausgefeilten Funktionen und toller Bildqualität zu einem guten Preis.

Der Testsieger: Garmin X310

Optik: Die Garmin X310 unterscheidet sich optisch kaum von der günstigeren X210. Die Bedienung erfolgt allerdings vorrangig über einen Touchscreen, der die Rückseite einnimmt, ergänzt durch zwei Tasten an der Seite, mit denen wir das Gerät ein- und ausschalten oder Aufnahmen manuell sichern. Die X310 ist mit rund 86 Gramm etwa 10 Gramm schwerer als ihr günstigeres Schwestermodell, kommt aber mit der gleichen, kompakten Klebehalterung.

Einrichtung und Montage: Auch bei der Garmin X310 gestaltet sich die Einrichtung unkompliziert. Binnen weniger Minuten ist die Dashcam betriebsbereit, die Kopplung zwischen der Garmin-App auf dem Smartphone und der Kamera funktioniert problemlos. Die mitgelieferte, magnetische Klebehalterung entspricht dem Prinzip der X210: Sie sitzt fest an der Windschutzscheibe, lässt sich aber jederzeit abnehmen und hinterlässt dann nur einen münzgroßen Magneten an der Scheibe. 

Bedienung: Der Touchscreen der X310 reagiert prompt und flüssig, auch die Helligkeit und Farbwiedergabe des Displays begeistern uns. Analog zur X210 ist auch das Menü der Garmin X310 intuitiv und logisch strukturiert. Auf Sprachbefehle reagiert die Dashcam ebenso zuverlässig. Praktisch sind auch hier die Fahrassistenzfunktionen, von Kollisionswarnung über Spurhalteassistent bis hin zum sogenannten "Go!"-Alarm, der zum Losfahren animiert. Auf Wunsch deaktivieren Sie die Assistenten.

Dashcam Test: Garmin X310
Mit einer tollen Verarbeitungsqualität, nützlichen Komfortfunktionen und hervorragender Videoqualität schafft es die Garmin X310 zum Gesamtsieg
© Tobias Stahl / stern

Videoqualität: Der wohl wichtigste Unterschied zur X210, der auch den Preissprung von rund 100 Euro erklärt, ist die Videoqualität: Die Garmin X310 filmt in 4K-Auflösung und sorgt somit für schärfere, detailreichere Aufnahmen als das günstigere Schwestermodell. Das fällt aber vor allem dann auf, wenn wir feinere Strukturen betrachten, etwa Blätter in den Baumkronen am Straßenrand. Mit schwierigen oder wechselnden Lichtverhältnissen kommt die X310 bestens klar. Auch Kennzeichen sind in vielen Situationen deutlicher zu erkennen. Die X310 eignet sich also vor allem für diejenigen, die großen Wert auf eine bestmögliche Bildqualität legen. 

Fazit: Die Garmin X310 kombiniert das kompakte, dezente Design der X210 mit einer noch höheren Videoqualität in 4K und einem präzise arbeitenden, intuitiv zu bedienenden Touchscreen. Insgesamt dürfte die X310 zu den technisch ausgereiftesten Dashcams ihrer Klasse gehören – mit knapp 400 Euro ist sie aber auch kein Schnäppchen. Wer besonderen Wert auf detailreiche Aufnahmen, zuverlässige Technik und ein unkompliziertes Nutzererlebnis mit smarten Komfortfunktionen legt, erhält mit der Garmin X310 eine hervorragende Dashcam zu einem etwas höheren Preis. Mit diesem Gesamtpaket verdient sie in unserem Test den Titel Gesamtsiegerin.

Weitere Dashcams, die einen Blick wert sind

Für freie Sicht in beide Richtungen: Transcend DrivePro 620

Für alle, die Wert auf eine Rückkamera legen, könnte die DrivePro 620 von Transcend die passende Lösung sein: Das Paket umfasst zwei Dashcams, die DrivePro 250 und die DrivePro 10, die sich zu einem Zwei-Kanal-System verbinden lassen, das Videos in 2K-Qualität aufzeichnet. Ebenfalls im Lieferumfang enthalten: eine Saugnapfhalterung für die Frontkamera und eine Klebehalterung für die Rückkamera sowie zwei 32 GB große microSD-Speicherkarten. Käufer zeigen sich in Online-Rezensionen weitestgehend zufrieden mit der Kamera – vor allem die gute Bildqualität heben sie angesichts des vergleichsweise niedrigen Preises hervor.

Mit drei Kanälen: Vantrue N4 Pro

Die Vantrue N4 Pro verfügt sogar über drei Kanäle: Sie filmt nach vorn, hinten und in den Innenraum des Fahrzeugs. Die Frontkamera filmt dabei in 4K, die beiden anderen Kameras in Full HD. Bemerkenswert: Mit 155 Grad ist das Sichtfeld der Frontkamera besonders groß. Zusammen mit der 165-Grad-Heckkamera und der 160-Grad-Innenraumkamera soll sich eine nahezu vollständige Abdeckung der Fahrzeugumgebung realisieren lassen. Die Innenraumkamera verfügt sogar über Infrarot-LEDs für klare Aufnahmen selbst bei dunklen Fahrzeuginnenräumen. Die Vantrue N4 Pro verfügt außerdem über eine Sprachsteuerung und über 5-GHz-WLAN zum Übertragen von Aufnahmen aufs Smartphone. Bei großen Onlinehändlern wie Amazon erhalten Sie das komplette System unter 350 Euro.

Dashcam Test: Die wichtigsten Fragen & Antworten

Sind Dashcams in Deutschland erlaubt?

Ja, Dashcams dürfen Sie in Deutschland verwenden. Allerdings nur unter bestimmten Bedingungen: Dauerhaftes, anlassloses Aufzeichnen ist nicht erlaubt. Videos dürfen Sie nur kurzzeitig speichern und ausschließlich zur Beweissicherung bei konkreten Ereignissen nutzen. Die meisten Dashcams bieten allerdings entsprechende Optionen, um aufgezeichnete Videos regelmäßig zu löschen.

Wozu dient der G-Sensor einer Dashcam?

Der G-Sensor erkennt plötzliche Erschütterungen bzw. drastische Bewegungen, wie sie bei Kollisionen vorkommen. In diesen Fällen schützen Dashcams, die einen G-Sensor haben, die jeweiligen Videos automatisch vor dem Überschreiben. Das ist besonders dann wichtig, wenn die Insassen nach einem Unfall nicht an das Speichern denken – oder es im schlimmsten Fall nicht mehr selbst schaffen.

Welchen Sichtwinkel sollte eine Dashcam haben?

Sichtwinkel von rund 140 Grad gelten als ideal für den Einsatz im Straßenverkehr. Zwar können Dashcams mit größerem Sichtwinkel einen breiteren Überblick geben, allerdings ergeben sich dabei Verzerrungen am Bildrand, die das Erkennen von Kennzeichen oder anderen Details erschweren können.

Wie funktioniert der Parkmodus?

Im Parkmodus bleibt die Dashcam im Stand-by-Modus, wenn sich das Auto nicht bewegt. Sie aktiviert sich bei Bewegungen oder Erschütterungen automatisch und zeichnet das Geschehen vor dem bzw. um das Auto herum auf. Für die Nutzung des Parkmodus ist eine dauerhafte Stromversorgung nötig – die meisten Hersteller bieten dazu spezielle Hardwire-Kits an, mit denen Sie die Kamera mit der 12-Volt-Autobatterie verbinden. Bei längerer Abwesenheit, etwa während des Urlaubs, sollten Sie jedoch in Erwägung ziehen, das Auto möglichst sicher zu parken und das System zu deaktivieren – sonst bremst unter Umständen eine leere Batterie den Fahrspaß.

Darf ich Dashcam-Aufnahmen als Beweis vor Gericht nutzen?

Im Jahr 2018 urteilte der Bundesgerichtshof, dass die permanente und anlasslose Aufzeichnung des Verkehrsgeschehens gegen datenschutzrechtliche Vorgaben verstößt. Dashcam-Aufnahmen dürfen Sie in Zivilprozessen dennoch als Beweismittel verwenden, sofern eine Interessen- und Güterabwägung ergibt, dass das Interesse an der Nutzung überwiegt.

Wie stelle ich eine Dashcam ideal ein?

Nachdem Sie Ihre Dashcam in Betrieb genommen haben, sollten Sie ein paar Tage testweise fahren und die Videos auswerten. Dabei sollten Sie ermitteln: Ist der Bildausschnitt richtig gewählt oder filmt sie zu hoch, zu tief oder zu viel vom eigenen Armaturenbrett? Sind vorausfahrende Autos gut zu erkennen und im Fokus? Sind etwa Kennzeichen bei Tag und Nacht einigermaßen lesbar? Falls ja: Dann müssen Sie nichts ändern.

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