Trendmarke Die Ninja-Kaffeemaschine im Test: Viele Funktionen, wenig Aufwand

Die Ninja Kaffeemaschine
Die Ninja-Kaffeemaschine gibt es in unterschiedlichen Varianten. Der stern hat die Ninja Luxe Café Pro getestet
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Ninja ist vom Neuling zur Trendmarke avanciert und bietet ein vielfältiges Sortiment sowie eine hohe Kundenzufriedenheit. Kann auch die Ninja-Kaffeemaschine im Test überzeugen?

Ich liebe Kaffee und weiß zu schätzen, wenn er gut ist. Aber: Ich habe mir guten Kaffee bisher nie selbst gemacht. Denn: Ich hatte bislang keine Siebträgermaschine. Stattdessen greife ich auf einen günstigen Vollautomaten zurück und gebe mich mit halbgutem Kaffee zufrieden. Aus unterschiedlichen Gründen: Siebträger ist zu teuer, fand ich bisher. Zu aufwendig, besonders morgens. Mit nicht allzu großer Expertise kann man vermutlich einiges falsch machen. Und möglicherweise schmecke ich den Unterschied dann doch nicht, wenn die Maschine nicht hochwertig ist.

Nun habe ich  den Test gewagt und die Ninja Café Luxe Pro unter die Lupe genommen. Immerhin steht die Trendmarke für einfache Bedienbarkeit, gute Qualität und ein angemessenes Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Ninja-Heißluftfritteuse zählt mittlerweile zu meinen Küchenlieblingen. Kann die Ninja-Kaffeemaschine im Test ebenfalls überzeugen?

Im Detail bietet das Gerät folgendes:

  • 3-in1-Funktionen: Espresso-, Cold-Brew- und Filterkaffeemaschine mit integriertem Scheiben-Mahlwerk, Stopfer, Milchaufschäumer und Siebträger
  • Der Aufschäumer dampft und quirlt gleichzeitig und verwandelt Kuh- oder Pflanzenmilch in Mikroschaum mit fünf Voreinstellungen: gedämpfte Milch; dünner, dicker, besonders dicker und kalter Milchschaum
  • Baristia-Assist-Technologie: Mit Mahlwerk und Aufschäumer, automatischen Voreinstellungen, Druck sowie einer integrierten Waage und Empfehlungen können Sie ausgewogenen Kaffee zubereiten
  • 25 Mahlgrad-Einstellungen
  • 29 mögliche Getränkezubereitungen: 13 Espresso-Arten, 4 Kaffee-Arten, 7 Getränkegrößen und 5 Voreinstellungen für Milchschaum
  • Integriertes Mahlwerk
  • UV-geschützter Bohnenbehälter
  • Integrierte Waage
  • Verstellbare Tassenablage: Für Espressotassen & Reisebecher
  • Integrierte Dampfdüse
  • Automatischer Tamper
  • Abmessungen: 37,7 (H) x 33,7 (B) x 35,5 (L) cm; Gewicht: 17,25 kg; Farbe: Silber

Ninja-Kaffeemaschine-Test: Der erste Eindruck 

Der erste Eindruck ist definitiv sehr gut: Im Lieferumfang enthalten ist neben der aus meiner Sicht hochwertig verarbeiteten Siebträgermaschine ein vielfältiges Zubehör: ein Wasserfilter, eine Extra-Ablage für Espressotassen, um Spritzer zu vermeiden, Reinigungszubehör und drei unterschiedliche Baskets. Plus: eine sehr umfangreiche Anleitung. Im ersten Moment abschreckend. Meistens tue ich mich beim Gewöhnen an ein neues Gerät etwas schwer, muss damit erst einmal warm werden und es braucht etwas Zeit, bis ich es eingerichtet habe. Besonders dann, wenn es mit so vielen Optionen daherkommt.

Doch die Ninja-Kaffeemaschine versucht, mich genau hier an die Hand zu nehmen und fordert mich auf, einen QR-Code zu scannen, der mir mitten auf der Maschine platziert in den Blick fällt. Das Anleitungsvideo, das ich nach dem Scannen auf dem Smartphone-Display sehe, ist nur wenige Minuten lang und beruhigt mich direkt: Das Ganze kann also gar nicht so aufwendig und kompliziert sein, trotz der ganzen Knöpfe und angepriesenen Funktionen.

Und zumindest die Einrichtung ist es auch nicht. Ich musste mit wenigen Handgriffen die Wasserhärte feststellen und den Filter entsprechend einsetzen sowie zwei Testläufe durchführen, um die richtige Einstellung für meine Kaffeebohnen zu finden. Das funktionierte ohne großen Aufwand, da die Maschine vorgibt, was zu tun ist: welcher Mahlgrad zu wählen ist, wann man den Temper betätigen muss und wann man den Espresso brühen kann. Wassertemperatur, Kaffeebohnenmenge, Mahlgrad: Alles macht die Maschine eigenständig. Mein Fazit: Der morgendliche Aufwand hält sich also in Grenzen − anders als ich dachte. Das Mahlen, Portionieren und auch das Milchaufschäumen funktionieren in wenigen Schritten und kürzester Zeit. 3-in-1 war versprochen und 3-in-1 bekommt man auch. 

Ninja Kaffeemaschine
Die Ninja-Kaffeemaschine zeigt an, welche Einstellung am besten zu den gewählten Kaffeebohnen passt. Hier ist Stufe 18 ausgewählt, empfohlen wird 13
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So weit, so gut. Aber wie sieht es jetzt mit der Handhabung im Alltag aus? Der Qualität? Der Reinigung

Die Handhabung

Neben den ersten beiden Espressi, die für die Grundeinstellung notwendig sind, gibt es noch zahlreiche andere Zubereitungsmöglichkeiten: 29 Getränke soll das Gerät zubereiten können, darunter auch Filterkaffee oder kaltgepressten Kaffee für Eiskaffee oder Espresso-Martini. Zudem Mikromilchschaum in fünf unterschiedlichen Konsistenzen und viele verschiedene Getränkegrößen, 25 verschiedene Mahlgradeinstellungen.

Mich überfordern so viele Funktionen und die meisten braucht man im Alltag sowieso nicht, denke ich. Allerdings merke ich beim Ninja-Kaffeemaschine-Test, dass einiges doch ganz praktisch und gar nicht kompliziert ist. Schließlich ist ein neues Getränk nur einen Knopfdruck entfernt. Und tatsächlich sind sowohl Filterkaffee als auch Kaffeespezialitäten und Cold Brew-Varianten aromatisch und bringen mehr Vielfalt in meine Kaffee-Routine. Der Filterkaffee ist schön heiß und nicht nur lauwarm wie bei manch anderen Geräten. Der Cold Brew kommt langsam und stark aus der Maschine heraus und sorgt direkt für einen angenehmen und besonderen Geruch sowie Geschmack. Ich muss nichts anpassen, auf nichts achten, nur die Knöpfe betätigen. Bereichernd statt überfordernd also.

Ninja Kaffeemaschine im Betrieb
Vom Einschalten bis zum fertigen Espresso dauert es nicht lang
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Zumal: Wenn die Bohnen eingefüllt sind, genügend Wasser in der Maschine ist und (pflanzliche) Milch in Griffnähe, kann man ohne Aufwand so einiges mit der Ninja-Kaffeemaschine ausprobieren und auch für Besuch und unterschiedliche Vorlieben ist auf jeden Fall das Richtige dabei. Es braucht kein Vorwissen und (zumindest, wenn man nicht gerade den Espresso Martini machen möchte) keine Extra-Zutaten. Die Maschine leitet mich bei jedem Getränk an und ich kann wirklich nichts falsch machen. Für eine Person wie mich, die bei überflüssigen Funktionen und zu großem technischen Aufwand schnell mal abschaltet, also genau das passende Gerät: schnell und selbsterklärend.

Und apropos Besuch: Toll ist, dass die Maschine bei Bedarf auch große Mengen zubereiten kann, sowohl, was den Kaffee angeht als auch den Milchschaum. Die Milchkanne ist groß genug für viele Portionen, die Kaffeegröße geht hin bis zu 530 Milliliter und unter dem Auslauf ist genügend Platz für eine Kanne. Es passen viele Bohnen und große Mengen Wasser hinein. Ungeduldige Menschen müssen also keine sehr lange Wartezeiten für guten Kaffee befürchten.

Ebenfalls hervorzuheben: Während ich bei anderen Ninja-Geräten wie der Eismaschine oder dem Mixer die Lautstärke zu beanstanden hatte (obwohl ich weiß, dass der Motor natürlich Power haben muss), ist die Lautstärke bei der Ninja-Kaffeemaschine im Test sehr angenehm − trotz des Mahlvorgangs. Da muss ich mir morgens auch um die Nachbarn keine Gedanken machen. 

Die Handhabung ist also, ganz Ninja-typisch, wirklich einfach, praktisch, durchdacht und hat sich im Vergleich zu den Vorgänger-Kaffeemaschinen auch noch einmal verbessert. So ist der Temper nun integriert und sorgt für noch weniger Aufwand.

Die Reinigung

Aber auch für eine einfache Reinigung? Zumindest im bisher kurzen Testzeitraum kann ich kaum etwas beanstanden. Der Kaffee lässt sich aus dem Basket einfach herausschütten, einmal abspülen oder mit der Bürste darüber gehen, fertig. Auch beim Tempern geht nichts daneben und man hat keine Extraarbeit. Beim Aufschäumen der Milch, egal, ob sie kalt aufgeschäumt wird oder warm, wird die Dampfdüse automatisch gereinigt. Das Kännchen muss gründlich per Hand gespült werden. Vor allem dann, wenn pflanzliche Milch verwendet wird, lohnt es sich aber, gründlich nachzuputzen, damit später nichts verstopft. Die Entkalkung funktioniert wie bei anderen Maschinen auch bei der Ninja-Kaffeemaschine automatisch und sie zeigt an, wann es so weit ist. In puncto Reinigung also keine große Erleichterung im Vergleich mit anderen Maschinen.

Der Geschmack

Ich schrieb es eingangs: Ich liebe guten Kaffee. Und dafür musste ich meist in ein Café oder zu Freundinnen und Freunden mit einer guten Siebträgermaschine. Das ist jetzt nicht mehr notwendig: Die Ninja-Kaffeemaschine holt wirklich das Beste aus Kaffeebohnen heraus und passt sich vielen Geschmäckern an. Ich mag einen intensiven, nicht bitteren Geschmack. Den bekomme ich mit einem Knopfdruck prima hin und schmecke den Unterschied − auch ohne große Expertise − zum Kaffee aus dem günstigen Vollautomaten deutlich heraus. Und: Der Milchschaum ist wunderbar samtig, anders als bei meinem bisherigen Gerät mit integriertem Milchaufschäumer. Ob die Ninja-Kaffeemaschine im puncto Geschmack und Aroma mit höherpreisigen Modellen geschmacklich mithalten kann, kann ich nicht beurteilen.

Aber: Latte Macchiato, Filter- und Eiskaffee habe ich mit einer Kaffeebohnensorte gemacht und die Ninja Luxe Café Pro hat ihre Einstellung jedes Mal dem Getränk entsprechend angepasst, sodass der Kaffee manchmal stärker war oder langsamer lief. Da ich keine wirklich große Kaffee-Expertise mitbringe, sondern ihn nur liebend gern zu mir nehme, bin ich dankbar, dass das Gerät diese Einstellungen übernimmt und ich am Ende ohne Aufwand einen leckeren Kaffee genießen kann, der mit großer Wahrscheinlichkeit ideal zubereitet aus der Maschine kommt. Und genau das lobe ich mir: Wenn bei einer hochpreisigen Siebträgermaschine nicht auch noch etwas schief laufen kann, sondern sie − entschuldigen Sie den Ausdruck − idiotensicher ist. Randnotiz: Natürlich muss für schmackhaften Kaffee auch die Bohne stimmen, denn aus minderwertiger Basis kann auch die Ninja-Kaffeemaschine keinen genialen Kaffee zaubern.

Das Fazit 

730 Euro sind viel Geld. Wer sowieso nur Espresso oder Latte trinkt, sollte sich die Investition gut überlegen. Aber: Für eine hochwertige Siebträgermaschine ist es andererseits vergleichsweise wenig Geld. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist angemessen und die Maschine nimmt viele Arbeitsschritte ab: Besonders der integrierte Temper ist auch im Vergleich zu den Vorgängermodellen hervorzuheben. Dazu arbeitet sie sehr leise, zuverlässig und liefert eine gute Qualität. Die Reinigung ist einfach, die Bedienung ebenso. Zudem ist sie sehr vielfältig und hat für jeden Geschmack etwas im Angebot. Plus: Optisch macht die Ninja-Kaffeemaschine auch etwas her und wird zum Hingucker in der Küche. Wie langlebig sie ist, hat der Test bisher nicht zeigen können. Käuferinnen und Käufer der Vorgängermaschinen berichten von einer hohen Langlebigkeit der Maschine und hilfreichem Kundensupport bei Problemen.

Kurzum: Alle, die guten Kaffee trinken, dabei so wenig Arbeit wie möglich und die Wahl zwischen unterschiedlichen Zubereitungsmöglichkeiten haben möchten, sind mit der Ninja Luxe Café Pro gut bedient. Sie ist sicherlich eher etwas für Einsteigerinnen und Einsteiger und solche, die einfach gern schnell guten (und nicht unbedingt exzellenten) Kaffee und Kaffeespezialitäten trinken möchten. Ein Manko ist für Hobby-Baristas eventuell die Tatsache, dass nur wenig manuell funktioniert. Für die einen praktisch, für die anderen vielleicht zu wenig eigener Spielraum. Und: Es ist eine Maschine, die irren kann, wenn es um die optimale Einstellung und vor allem um persönliche Vorlieben geht. Damit sollte man klarkommen. Für mich hat sie sich als sehr praktisch und qualitativ hochwertig erwiesen. 

Ein Tipp zum Schluss: Im Angebot gibt es das Gerät ab und zu ebenfalls − für alle, die mit dem Preis von mehr als 700 Euro noch Bauchschmerzen haben. 

Alternativen zur Ninja Café Luxe

Außerdem haben Sie die Möglichkeit, auf erschwinglichere Varianten zurückzugreifen. Neben der luxuriöseren Ninja Café Luxe gibt es von der Trendmarke noch zwei weitere Ninja-Kaffeemaschinen: die Ninja Luxe Café Essential und die Ninja Luxe Café Premier. Beide sind deutlich günstiger als das neueste Modell, haben aber etwas weniger Funktionen. Zudem ist der integrierte Temper bei den anderen Ninja-Kaffeemaschinen nicht vorhanden. Doch auch bei diesen beiden Varianten gibt es viele Funktionen und vieles geschieht automatisch. Neben der US-Marke gibt es auch noch andere Hersteller von Siebträgermaschinen, die sich für Einsteigerinnen und Einsteiger lohnen. Nachfolgende Modelle werden häufig empfohlen und als gut beschrieben.

1. Krups

Wer auf der Suche nach einer Siebträgermaschine ist, wird wahrscheinlich der Krups Precision begegnen. Sie wird von Käuferinnen und Käufern häufig gut bewertet und als zuverlässig beschrieben. Es handelt sich um eine manuelle Espressomaschine mit Mahlwerk und 30 Präzisionseinstellungen nach Bohnensorte. Ein intelligentes Kontrolllayout vom Mahlen bis zum Aufbrühen mit direktem Zugriff bietet Kontrolle über die Zubereitung des Espressos. Zudem gibt es drei Pre-Infusion-Einstellungen zur Verbesserung des Aromas und drei Temperatureinstellungen für eine optimale Extraktion. Milchkanne, Druckfilter, drucklose Filter, Tassenhalter, Trichter, Wasserfilterpatrone und Reinigungsset sind im Lieferumfang enthalten.

2. Sage

Eine Marke, die in Bezug auf Siebträgermaschinen ebenfalls häufig auftaucht, ist Sage. Die Sage-Espressomaschine "The Barista Express" wird oft empfohlen, wenn es um ein Gerät im mittleren Preissegment geht. Sie kommt laut Hersteller mit einem Claro-Swiss-Wasserfilter, einer leistungsstarken Dampfdüse zur Erzeugung von Mikromilchschaum, einem integrierten Kegelmahlwerk aus rostfreiem Edelstahl, einem Milchschaumkännchen mit Temperaturanzeige sowie einem elektronischen PID-Regler für die Überwachung der Wassertemperatur daher. In weniger als einer Minute soll das Gerät Kaffeespezialitäten und Espresso wie aus dem Café zubereiten können. In den Bewertungen werden die Qualität sowie die Handhabung gelobt. 

3. Breville

Die Breville Barista Max ist eine weitere Alternative zur Ninja-Kaffeemaschine aus dem Test. Die Siebträgermaschine soll sich intuitiv bedienen lassen und kommt mit integriertem Mahlwerk daher, das 30 anpassbare Mahleinstellungen bietet. Die "Temperatur-IQ-Shot-Steuerung" nutzt für die Regulierung und Stabilisierung des Wasserflusses und der Temperatur ein Dreiwegesystem, so der Hersteller. Der stets kühl bleibende Milchaufschäumer erzeugt Trockendampf, der seidigen Mikro-Milchschaum liefern soll. Funktionalität, Geschmack und Preis-Leistungs-Verhältnis werden in den Bewertungen als gut beschrieben, auch das edle Gehäuse wird hervorgehoben. 

Am Ende gilt, wie so oft: Alles ist Geschmackssache. Manche legen besonderen Wert auf eine einfache und möglichst automatische Handhabung; während anderen der besondere Kaffeegeschmack am wichtigsten ist und sie sich gern manuell selbst als Barista ausprobieren wollen; manche priorisieren das Design; wieder andere möchten eine besonders kompakte Siebträgermaschine ohne viele Extras. Entscheiden Sie sich also vor dem Kauf, worauf Sie Wert legen und finden Sie ein Modell, das ihren ganz eigenen Bedürfnissen entspricht. 

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