Sein Name steht nicht nur für Elektrorasierer und Entsafter, sondern vor allem für eine klare Formensprache und kühnes Design. Artur Braun schuf gemeinsam mit seinem Bruder Erwin eine weltweit bekannte Marke für Elektrokleingeräte. Am Mittwoch wurde bekannt, dass Artur Braun bereits am 3. November im Alter von 88 Jahren gestorben ist.
1951 übernahmen der 26 Jahre alte Artur und sein vier Jahre älterer Bruder Erwin die Leitung des 1921 von Max Braun in Frankfurt gegründeten Unternehmens. In nur acht Monaten gaben sie der Braun-Produktfamilie - von der Küchenmaschine bis zur Musiktruhe - einkomplett neues Gesicht. Klare, funktionsgerechte Formen lautete ihr Credo. Verantwortlich für das Design war wenige Jahre später der Bühnenbildner und Filmregisseur Fritz Eichler.
Schöpfer des "Schneewitchensargs"
Unter der Führung des Ingenieurs Artur Braun entstand der Elektrorasierer Sixtant SM 31 mit der neu entwickelten Scherfolie, die bis heute in vielen gleichartigen Geräten eingebaut ist. Die Rasierer-Sparte war in den 1960er Jahren wesentlich für die Umsatzsteierung des Unternehmens verantwortlich.
Auch eines der bekanntesten Braun-Produkte trägt Artur Brauns Handschrift: Die Radio-Plattenspieler-Kombinationen SK4, die wegen ihres Blechgehäuses und der durchsichtigen Abdeckhaube aus Plexiglas auch "Schneewittchensarg" genannt wurde. Anfang der 1990er-Jahre wurde der Bereich Unterhaltungselektronik bei Braun vollständig eingestellt.
Aus dem Unternehmen, das nach dem Krieg gerade einmal 150 Menschen beschäftigte, schmiedeten die Brüder einen Konzern mit zeitweise 5700 Mitarbeitern. 1967 verkauften sie das Unternehmen an den US-Konzern Gillette, der 2005 von dem Konsumgüterriesen Procter & Gamble übernommen wurde, zu dem die Braun GmbH seither gehört.
