Die drei YouTube-Gründer und die Investmentfirma Sequoia Capital haben bei dem Verkauf der populären Video-Website an Google für 1,65 Milliarden Dollar, umgerechnet 1,28 Milliarden Euro kräftig abgesahnt. Die Firmengründer waren über Nacht zu Multimillionären geworden. In Unterlagen, die bei der amerikanischen Wertpapier- und Börsenbehörde SEC eingereicht wurden, ist jetzt präzisiert worden, wie viel Geld die YouTube-Hauptakteure bei dem Verkauf ihres Unternehmens erhalten hatten.
694.087 Google-Aktien und 41.232 Anteile
So hat YouTube-Mitbegründer und Unternehmenschef Chad Hurley 694.087 Google-Aktien und weitere 41.232 Google-Anteile bekommen, die nun in einem Treuhandfond liegen. Sie waren zum Google-Schlusskurs von Mittwoch (470,01 Dollar) insgesamt 345 Millionen Dollar wert, wie die "New York Times" berichtet.
Steven Chen, ein anderer YouTube-Gründer, bekommt Google-Aktien im Gesamtwert von 326 Millionen Dollar. Der dritte Firmengründer, Jawed Karim, gebürtiger Merseburger, der das Unternehmen früh verlassen hatte, erhält demnach immerhin noch Google-Aktien im Wert von 64 Millionen Dollar.
Die wahren Gewinner der Deals, der einer der größten der vergangenen Jahre ist, ist die Investmentfirma Sequoia Capital, ein früher YouTube-Geldgeber. Sie erhält Aktien im Wert von 442 Millionen Dollar. Auch nicht leer ausgegangen sind viele der anderen frühen YouTube-Mitarbeiter: Durch ihre tausenden von Google-Aktien sind ebenfalls reich geworden.
YouTube war mit nur rund 70 Mitarbeitern weniger als zwei Jahre nach der Firmengründung vom führenden Internet-Suchmaschinenbetreiber Google gekauft worden.
Der Kauf von YouTube war der größte, den Google je vorgenommen hatte. Er brachte dem Unternehmen eine Spitzenposition im rasch wachsenden Online-Video-Bereich.
YouTube droht Klagen von anderen Firmen
Allerdings könnten Google auch Klagen von Filmstudios und anderen Firmen drohen, da die YouTube-Nutzer nach wie vor massenhaft urheberrechtlich geschütztes Material ins Netz stellen. Vergangene Woche hatte der Medienkonzern Viacom (MTV, Nickelodeon, Comedy Central) verlangt, dass YouTube mehr als 100.000 Video-Clips entfernt. Nach geltenden Regelungen müssen die Medienunternehmen selbst das Entfernen ihres Materials einfordern.