Nach mehr als zehnjährigen Vorbereitungen wird die gesetzliche Rentenversicherung neu organisiert. Alle 26 Rentenversicherungsträger und der Verband Deutscher Rentenversicherungsträger VDR schließen sich zum 1. Oktober unter dem Namen "Deutsche Rentenversicherung" zusammen. Damit werde die überkommene Trennung zwischen Arbeiter- und Angestelltenversicherung aufgehoben, sagt VDR-Geschäftsführer Franz Ruland der dpa in Berlin. "Die Versicherten selbst sollen fast nichts merken."
Durch Synergieeffekte auf Bundesebene und die Fusion mehrerer Landesversicherungsanstalten könne das Ziel des Gesetzgebers erreicht werden, bis 2010 rund 350 Millionen Euro an Verwaltungskosten einzusparen, sagt Ruland. Im Jahr 2004 hätten die Verwaltungskosten rund 3 Milliarden Euro ausgemacht. Die Einsparungen seien vor allem durch Personalkürzungen zu erreichen. Dies werde möglichst sozialverträglich gestaltet. Wie viele Planstellen insgesamt wegfallen, könne noch nicht beziffert werden.
Neue Träger für Versicherte
Ein Teil der Versicherten werde neuen Trägern zugeordnet, sagte Ruland. Die bisherigen Logos der Rentenversicherungsträger würden durch ein einheitliches Zeichen ersetzt. Für die Entwicklung fielen einmalige Kosten in Höhe von rund 100.000 Euro an. Noch nicht bezifferbar seien die Kosten für die Einführung des Logos unter anderem auf Briefbögen. Insgesamt seien die einmaligen Kosten "marginal", sagte Ruland.
Die im Oktober vom Bundestag beschlossene Neuregelung trägt der Entwicklung Rechnung, dass die Zahl der Angestellten seit Jahren ständig steigt, die Zahl der Arbeiter dagegen sinkt. Verschwinden wird mit der Umorganisation das Traditions-Kürzel BfA der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte. Bis die Organisationsreform vollständig abgeschlossen ist, dauere es noch mehrere Jahre, sagte Ruland.