Tornado über Hamburg Zwei Millionen Euro Gebäudeschäden

Zwei Tage nach dem Tornado in Hamburg-Harburg haben Gebäudebesitzer Schäden von rund zwei Millionen Euro bei der Versicherung gemeldet. Bei schweren Orkanen sind bis zu 7000 Einzelschäden üblich.

Bisher wurden 250 Einzelschäden gemeldet, sagte Bernd Slevogt von der Feuerkasse am Mittwoch. "Das dürfte sich noch erhöhen, viele Geschädigte werden in den nächsten Tagen noch dazukommen", meinte er. Die meisten hätten dem Gebäudeversicherer Dachschäden gemeldet. "Es ist erstaunlich, wie (räumlich) begrenzt die Schäden sind", meinte Slevogt. Bei schweren Orkanen, wie sie in jedem Winter über Norddeutschland tobten, würden der Feuerkasse in der Hansestadt jeweils bis zu 7000 Einzelschäden gemeldet.

Viel Arbeit für die Stromversorger

Als die Windhose mit mehr als 150 Kilometern in der Stunde am Montagabend über den Süden der Hansestadt hinweg fegte, starben auf einer Baustelle zwei Arbeiter im Alter von 43 und 45 in ihren umgestürzten Kränen. Zwei weitere Arbeiter wurden verletzt. Einsatzkräfte berichteten nach dem Tornado von abgedeckten Dächern, umgeknickten Bäumen und abgerissenen Stromleitungen. Mehr als 1000 Kräfte von Technischem Hilfswerk, Feuerwehr und Polizei waren bis Dienstag im Einsatz.

Unterdessen gingen die Aufräumarbeiten an der Unglücksstelle weiter. Mitarbeiter von Vattenfall Europa waren am Mittwoch damit beschäftigt, Wellblechtrümmer von Stromleitungen zu räumen, sagte eine Unternehmenssprecherin. Anschließend sollen die beschädigten Leitungen ausgetauscht werden. "Das kann noch einige Wochen dauern", sagte die Sprecherin. Die großen Hochspannungsmasten überstanden ihren Angaben zufolge den Tornado unbeschädigt. Befürchtungen, die Stahlkonstruktionen könnten an Stabilität eingebüßt haben, seien unbegründet.

Viertel Millione Euro als Finanzhilfe

Der Technische Arbeitsschutz der Hansestadt untersucht derzeit, ob auf der Baustelle mit den umgestürzten Kränen in Harburg alle Sicherheitsbestimmung eingehalten wurden. Angaben über den Stand der Untersuchung lehnte ein Behördensprecher mit Hinweis auf ein "laufendes Verfahren" ab. Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust (CDU) hatte am Dienstag bei einem Besuch des betroffenen Gebiets erklärt, nach ersten Eindrücken gibt es "keine Hinweise auf menschliches Versagen". Den Betroffenen wurden 250.000 Euro als finanzielle Hilfe zugesagt.

DPA
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