Gehaltsextras, Betriebskindergärten oder Weiterbildungen – Krankenhäuser und Rehakliniken wetteifern mit attraktiven Angeboten um Mitarbeiter. Das müssen sie auch: Pflegeberufe können zwar sehr erfüllend sein, sind aber auch körperlich und mental anstrengend. Dazu kommt häufig Schichtarbeit und, im ungünstigsten Fall, zu wenig Personal für zu viel Arbeit. An gutem Personal mangelt es deshalb oft.
So schön gewisse Benefits neben einem guten Gehalt auch sind: Am wichtigsten sind Mitarbeitenden noch immer Wertschätzung und gute Arbeitsbedingungen. Wir haben deshalb besonders gut bewertete Arbeitgeber in der Pflege ermittelt. Was dabei deutlich wurde: Dort, wo Patienten gut behandelt und gepflegt werden, sind auch gute Jobs zu finden.
Die Auswertung erfolgte getrennt nach Universitätskliniken, großen Krankenhäusern mit mehr als 400 Betten, kleineren Kliniken, Spezialkliniken (konzentriert auf einen Fachbereich) sowie Reha-Einrichtungen.
Unikliniken
Große Krankenhäuser
Kleinere Krankenhäuser

Spezialkliniken
Reha-Einrichtungen
Unsere Methodik
Alle Krankenhäuser und Rehakliniken werben um Personal. Doch wo können die Beschäftigten gute Bedingungen erwarten? In einer aufwendigen, mehrstufigen Recherche haben wir ausgezeichnete Arbeitgeber ermittelt.

Institut
Munich Inquire Media (MINQ) ist ein unabhängiges Rechercheunternehmen mit Sitz in München. Dessen Team aus Ärzten, Journalisten und Datenbankspezialisten erstellt seit mehr als 20 Jahren renommierte Listen zu medizinischen Spezialisten und Kliniken, die Patienten Orientierung bieten. Der große Datenschatz wurde nun herangezogen und ergänzt, um auch Pflegekräften Informationen für die Wahl des Arbeitgebers zu bieten.
Vorgehen
Der Ansatz ist mehrdimensional. MINQ hat dafür verfügbare Daten aus vielen Quellen zusammengetragen. Ausgewertet wurden unter anderem die Qualitätsberichte der Einrichtungen. Für die Patientenperspektive stehen aktuelle Daten der "Weißen Liste" nicht mehr zur Verfügung. Deshalb wurden die Angaben aus Patientenportalen berücksichtigt, wenn dort mindestens hundert Beurteilungen vorliegen. Dabei zählen nur überdurchschnittlich positive Bewertungen. Zusätzlich hatten die Kliniken die Möglichkeit, einen ausführlichen Fragebogen zu beantworten, etwa zur Vergütung. 314 Einrichtungen haben den Fragebogen vollständig ausgefüllt. Außerdem wurden die Webseiten und Stellenanzeigen ausgewertet. Erhoben wurden:
- Medizinische Qualität (z. B. Listung in den stern-Kliniklisten, Anzahl erworbener Zertifikate, Teilnahme an der Initiative Qualitätsmedizin, Patientenzufriedenheit)
- Arbeitsbedingungen (z.B. Teilnahme an der Aktion "Saubere Hände", Einsatz von Mitarbeiterbefragungen, Einhaltung der gesetzlichen Personaluntergrenzen, Arzneimittelsicherheit, Verfahren zum Risikomanagement, Einsatz von unterstützenden Servicekräften, Fallbesprechungen zu schwierigen Pflegesituationen, betriebliches Vorschlagswesen, Teilnahme von Pflegekräften etwa an Tumorkonferenzen, Vertretung der Pflegeleitung in der Geschäftsführung)
- Finanzen/Vergütung (z.B. übertarifliche Bezahlung, Startprämien, betriebliche Altersversorgung, Jobrad, Jobticket, kostenlose Parkplätze)
- Vereinbarkeit von Familie und Beruf (z.B. geregelte Arbeitszeiten, Wahlmöglichkeiten bei Arbeitszeitmodellen, Kinderbetreuungsplätze)
- Berufliche Perspektiven (z.B. Auswahl an Fachabteilungen, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten – auch in Teilzeit, Förderung des Wiedereinstiegs in den Beruf)

Auswahl
Die Auswertung erfolgte getrennt nach Universitätskliniken, großen Krankenhäusern mit mehr als 400 Betten, kleineren Kliniken, Spezialkliniken (konzentriert auf einen Fachbereich) sowie Reha-Einrichtungen. Die Kriterien Qualität und Arbeitsbedingungen wurden mit je 25 Prozent stärker gewichtet als Finanzen, Familie & Beruf und Perspektiven (je 17 Prozent).
In die Listen wurden nur Häuser mit klar überdurchschnittlichen Ergebnissen aufgenommen. Zusätzlich mussten sie in mindestens drei Kategorien eine gute Bewertung erhalten haben. Alle ausgezeichneten Krankenhäuser gehören damit zum besten Viertel. Das bedeutet aber nicht, dass die Qualität anderer, ungenannter Kliniken angezweifelt wird.
In allen fünf Kriterien ein „sehr gut“ haben folgende Arbeitgeber erhalten:
- Bei den Universitätskliniken: Erlangen, Freiburg, Leipzig und Tübingen
- Bei den großen Krankenhäusern: Ev. Waldkrankenhaus Spandau Berlin, KEM Ev. Klinik Essen-Mitte, St. Franziskus-Hospital Münster, Klinikum Darmstadt, Klinikum der Stadt Ludwigshafen, Marienhospital Stuttgart Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart und Städtisches Klinikum Karlsruhe
- Bei den kleineren Krankenhäusern: Herzogin Elisabeth Hospital Braunschweig, Diakonie-Klinikum Stuttgart, Agaplesion Bethanien Krankenhaus Frankfurt und Krankenhaus Rummelsberg Schwarzenbruck
- Bei den Spezialkliniken: Sana-Herzzentrum Cottbus, MediClin Herzzentrum Lahr/Baden und Orthopädische Fachklinik Schwarzach
- Bei den Reha-Einrichtungen: Vamed Rehaklinik Damp, Kirchberg-Klinik Bad Lauterberg, Vamed Rehaklinik Bad Berleburg, Klinik Solequelle Erwitte-Bad Westernkotten, Reha-Kliniken Küppelsmühle Bad Orb, Edith-Stein-Fachklinik Bad Bergzabern, Hamm Klinik Park Theme Badenweiler, Passauer Wolf Reha-Zentrum Nittenau, Passauer Wolf Bad Gögging Neustadt/Donau und Passauer Wolf Bad Griesbach, Hescuro Kliniken Bad Bocklet
Transparenz
Die Entscheidungen zur Aufnahme in die Listen treffen Journalisten. Die Methodik hat die stern-Redaktion geprüft und freigegeben. Nach der Veröffentlichung haben die Ausgezeichneten die Möglichkeit, für ihre Außendarstellung ein Siegel zu erwerben
Genaue Informationen dazu finden Sie unter diesem Link.