Leicht beseitet und ein wenig sentimental scheinen die diesjährigen Kandidaten bei "Sing meinen Song" zu sein. Da muss Andreas Bourani nur ein "Bitte wein nicht mehr" schmettern, und schon kullern die Tränen. "Weinen" wird zum Buzzword der aktuellen Staffel.
Dabei ging es doch nur um Songs der Prinzen, die an und für sich nicht gerade als Garant für musikalische Ergriffenheit stehen. Doch für das Gefühlsduseldings von Tobais Künzel gibt es natürlich eine Erklärung: "Ich habe das geschrieben als ich und meine Kinder jünger waren. Da sind jetzt natürlich viele Emotionen und Bilder hochgekommen. Die Art wie Andreas das interpretiert hat, hat mich unheimlich berührt." Voll verständlich also, dass mal wieder ganz leise geschluchzt werden darf. Punktsieg für Bourani.
20 Grad heißer in Afrika
Doch da war auch noch Yvonne Catterfeld: Sie mixte "Küssen verboten" und "Alles mit'm Mund" zu einem jazzigen Medley zusammen, streifte Overknees und ein kleines Schwarzes über und wickelte so Sebastian Krumbiegel um den Finger. "Akustisch und optisch die beste Vorstellung heute Abend", schwärmt Krumbiegel. Andreas Bourani wurde da etwas direkter: Bei Catterfelds Auftritt sei es "20 Grad heißer hier in Südafrika geworden". Mindestens. Dafür eine Protea-Blume.
Derweil freute sich Christina Stürmer, diesen laut eigener Aussage "unsagbar geilen Text" von "Alles nur geklaut" zu einem stümerschen Rocksong zurechtzubiegen. Begeisterung bei den Prinzen. Hartmut hingegen englerte "Du musst ein Schwein sein". Und wieder waren die Prinzen überrascht, solch eine tolle Version ihres Liedes zu hören. Fast so, als trauten sie ihren 90er-Jahre-Krachern nicht mehr so recht.
Xavier Naidoo sang "Deutschland" zu einem "funky Feuerwerk" empor. Und dann durften die Prinzen natürlich auch noch ihren neuen Song "Er steht im Regen" singen.
Kurzum: Bei Ausgabe Nummer drei von "Sing mein Song" war alles ganz anders und doch wie immer.