Allerlei Inseln, reale und ersonnene, trostlose und paradiesische, tauchen in diesem Heft auf. Beginnen wir also mit der selbst geschaffenen unserer beiden Titelfiguren. John Lennon & Yoko Ono, der große Magier und die kleine Hexe, bildeten, fern von den Beatles, mit Bed-Ins und Flowerpower-Aktionen eine erhabene Spielfläche für zwei Akteure, auf die sie gelegentlich die Presse baten. Keine Frage, sie waren das spannendste, das umstrittenste, das exhibitionistischste Liebespaar der Popgeschichte (S. 14). Und irgendwie steht und agiert Yoko Ono, heute 70, auch nach dem Mord an ihrem Mann am 8. Dezember 1980 auf immer und ewig für zwei.
Eine andere Insel liegt vor Kapstadt im Atlantik, ist echt und karg, zwei Kilometer breit und dreieinhalb Kilometer lang: Robben Island, die berüchtigte Gefängnisinsel, auf der Nelson Mandela 18 Jahre seines Lebens verbringen musste. Die Symbolfigur der Versöhnung nutzte die Zeit, um die Haftbedingungen für sich und die anderen schwarzen Insassen zu ver- bessern, Mitgefangene politisch zu schulen – und den einen oder anderen Wärter gleich dazu (S. 56). Im Moment schreibt Mandela, der jetzt 85 wird, an einem Buch über seine Zeit als Präsident Südafrikas. Auf einer Insel schließlich, auch real, auch unwirtlich, hatte sich der Pirat Alexander Selkirk aussetzen lassen – wenn auch nicht ganz freiwillig. Nichts ahnend von den Schrecken, die ihm bevorstanden, allerdings auch nichts vom Ruhm, den er bei seiner Rückkehr (und erst recht später als Romanfigur Robinson samt Palmenhain und Freitag bei Daniel Defoe) erlangen sollte. Die abenteuerlichen Wege der beiden Männer, deren Schicksal von einem Eiland geprägt war, lesen Sie auf S. 102.
Trost für passionierte Binnenländler: Alle übrigen Geschichten handeln in der Wüste, in den Bergen – oder aber in der Luft. Autoren
Herzlichst Ihre
Petra Schnitt
