Als Christina Fisher schwanger wurde, hielt sie es für keinen guten Zeitpunkt, ein Baby zu bekommen. Die 36-jährige Frau aus Florida lebte "quasi obdachlos" in einem Trailerpark, wie sie der örtlichen "nwfdailynews" erzählte, und hatte sich deshalb entschieden, ihr Kind direkt nach der Entbindung zur Adoption freizugeben. Fisher hat bereits eine 18-jährige Tochter und weiß, was es bedeutet, ein Kind großzuziehen. Insbesondere, wenn das Geld knapp ist. Und der biologische Vater des Babys war kein Teil ihres Lebens mehr.
Ein Paar aus Georgia wollte das Kind adoptieren und reiste im Januar pünktlich zum Geburtstermin an, um "ihr" Kind in Empfang zu nehmen. Doch die erste Begegnung verlief nicht so, wie es sich die Mutter wohl ausgemalt hatte: Die kleine Abigail kam mit einem seltenen Gendefekt auf die Welt, der während der Vorsorge in der Schwangerschaft nicht bemerkt worden war. Es handelt sich um das Treacher-Collins-Syndrom, das den Betroffenen durch Fehlbildungen im Gesicht anzusehen ist.
Adoptivmutter reagiert überfordert
Als die Adoptivmutter Abigail das erste und einzige Mal sah, soll sie schreiend davongelaufen sein – Fisher hat nie wieder etwas von ihr gehört. In dem Moment traf die Mutter eine Entscheidung: Sie würde ihr Kind behalten! Ihr "kleiner Engel" wie sie Abigail auf Facebook gern nennt, brauchte den Schutz und die Liebe seiner Mutter. Inzwischen glaubt Fisher, die Geburt ihrer zweiten Tochter habe sie gerettet. Sie hat eine kleine Wohnung, in der sie mit Abigail und einem Freund lebt, und einen Job in einer Fast-Food-Kette gefunden. Um ihre Tochter gut versorgen zu können, hat sie vor drei Monaten ein Crowdfunding gestartet, über das bereits mehr als 10.000 US-Dollar zusammengekommen sind. Über die Kommentare bei Gofundme erhält Fisher Hilfsangebote von allen Seiten, Menschen mit dem Treacher-Collins-Syndrom wollen Kontakt zu ihr aufnehmen. Vielleicht ist Abigail wirklich ein kleiner Engel, der seine Mutter zurück in ein besseres Leben geholt hat.