
Wenningstedt, 1984
Ein massiver Betongürtel soll auf Sylt den Badespaß bewahren: Die mächtige Struktur verläuft mitten durch das Strandidyll, um bei Hochwasser das Abtragen der Küste zu verhindern. Die vierarmigen Betonklötze (auch Tetrapoden genannt) wurden auf der Insel ab den 1960er-Jahren verbaut. Doch ihr Nutzen blieb umstritten – sie verrutschten bei Sturmfluten, förderten stellenweise den Sandverlust und störten das Landschaftsbild. Umweltfragen und Kritik an ihrer Ästhetik machten sie bald zum Symbol für gescheiterten Küstenschutz. Viele Tetrapoden wurden inzwischen abgeräumt und lagern heute ungenutzt auf der Insel. 2023 erhielten sie neues Leben: Unbekannte sprühten Augen auf die grauen Klötze – aus Küstenschutz wurde Kunst
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