In jahrelanger Buddelarbeit hat der britische Rentner William Lyttle ein System von Tunneln unter seinem Londoner Wohnhaus und dem dahinter liegenden Garten gegraben. Jetzt ist der 77-jährige "Maulwurf-Mann", wie ihn die Tageszeitung "Times" nannte, zur Zahlung von umgerechnet 377.000 Euro verurteilt worden (293.000 Pfund).
Ein Gericht sah es als erwiesen an, dass der pensionierte Ingenieur mit seinem seltsamen Hobby nicht nur den Einsturz seines eigenen 20-Zimmer-Hauses im Ostlondoner Bezirk Hackney riskierte, sondern auch Häuser und deren Bewohner in der Nachbarschaft gefährdet hat. Begonnen hatte Lyttle mit den Arbeiten zu seinem unterirdischen Labyrinth schon vor 40 Jahren. Baugenehmigungen hatte er nicht.
Risse an Wänden enttarnen Buddler
2006 ordnete der Stadtbezirk die Zwangsräumung des Hauses an. Zuvor waren Risse an den Wänden bemerkt worden. Eine Inspektion ergab, dass das Gebäude zum Teil nur durch Einrichtungsgegenstände vor dem Einsturz bewahrt wurde. Mit dem weitaus größten Teil der vom "Maulwurf-Mann" zu zahlenden Summe sollen Kosten für Abstütz- und Reparaturarbeiten sowie die Wiederauffüllung der Tunnel beglichen werden. Der Rest von umgerechnet rund 13.000 Euro entspricht den Gerichtskosten.