Häuser für Slum-Bewohner Millionär spendet Hochzeitsgeld seiner Tochter für Obdachlose

An Geld fehlt es dem Geschäftsmann Ajay Munot nun wirklich nicht. Doch statt, wie in Indien üblich, seiner Tochter eine luxuriöse Hochzeit zu spendieren, nutzte er seine Mittel lieber, um den Ärmsten des Landes zu helfen.

Eigentlich hatte Ajay Munot vorgehabt, die Hochzeit seiner Tochter so zu feiern, wie es seinem Status in Indien entspricht: mit allem Pomp und ohne Rücksicht auf finanzielle Ausgaben. Doch der wohlhabende Großhandelskaufmann aus der westindischen Stadt Aurangabad überlegte es sich anders. Statt in eine luxuriösen Party für seine Tochter und ihren Verlobten investierte Munot das Geld in Hilfe für die Ärmsten in seiner Umgebung.

Wie das Nachrichtenportal "India Today" berichtet, hatte Munot für die Feier ursprünglich sieben bis acht Millionen Rupien veranschlagt – das entspricht mehr als 100.000 Euro. Nun wird das Geld verwendet, um 90 Häuser für Menschen zu bauen, die kein Zuhause haben und in den indischen Slums auf der Straße wohnen.

Obdachlosigkeit seit Jahrzehnten ein Problem in Indien

"Das ist ein neues Kapitel in der Geschichte und ich hoffe, dass es mir viele andere Reiche gleichtun werden", sagte Munot. "Wir haben eine Verantwortung gegenüber unserer Gesellschaft." Obdachlosigkeit gehört in Indien seit Jahrzehnten zu den drängendsten gesellschaftlichen Problemen, da die Bevölkerungszahl immer weiter steigt. Laut Studien leben insgesamt 78 Millionen Menschen auf der Straße, im ganzen Land fehlen mehr als 18 Millionen Wohnungen.

Dem möchte Ajay Munot, der sein Geld mit Tuch- und Weizenhandel gemacht hat, entgegenwirken. Die Wohnungen, die er finanziert, bestehen aus jeweils einem Wohn- und einem Schlafzimmer. Der Geschäftsmann suchte die neuen Bewohner selbst aus – unter drei Bedingungen: sie mussten arm sein, in einem Slum leben und durften nicht drogensüchtig sein.

Für seine Tochter Shreya war die Spende ihres Vaters übrigens kein Problem. Ganz im Gegenteil: "Ich bin sehr glücklich mit seiner Entscheidung und betrachte sie als mein Hochzeitsgeschenk", sagte die Braut. Gemeinsam mit ihrem Vater und ihrem frisch angetrauten Mann übergab sie kurz nach der Vermählung die Schlüssel für die neu errichteten Häuser an die Bedürftigen.

epp