Tipps für Medienkonsum Nahost, Ukraine, Klima: So bewältigen Sie die Flut an schlimmen Nachrichten

Medienkonsum: Ein Mann hält ein Smartphone in der Hand und liest Nachrichten
Nachrichten können dieser Tage bedrückend und beängstigend sein. Sie komplett zu meiden, ist aber auch keine Lösung.
© Tero Vesalainen / Getty Images
Wie lässt sich mit der Vielzahl an schlimmen Nachrichten und grausamen Bildern umgehen? Einige Menschen erwägen, sich gar nicht mehr zu informieren. Es gilt die richtige Balance zu finden – diese Tipps helfen.

Alarmzeichen erkennen

Wer immer weiterliest, weiterscrollt, das nächste Video anklickt, obwohl eigentlich die Augen zufallen und sich Kopfschmerzen ankündigen, der fühlt sich bald hilflos und handlungsunfähig. Spätestens in dem Moment gilt es, den eigenen Zustand zu reflektieren und innezuhalten.

Zu festen Zeiten konsumieren

Schlechte Nachrichten sind nicht schädlich. Sie pausenlos zu checken dagegen schon. Gerade in weltpolitischen Krisen sind wir versucht, jeder Push-Nachricht zu folgen. Da hilft es, die News nur zu ausgewählten Zeiten zu lesen. Morgens in der Bahn zum Beispiel. Jede Information, die wir verarbeiten, verändert uns. Aber wir selbst bestimmen, wann.

Das richtige Medium wählen

Die einen hören einen Podcast, die anderen klicken sich lieber durch Youtube. Wieder andere schwören auf die Zeitung, weil sie das Papier einfach zur Seite legen können. Immer gut in Krisenzeiten: Kindernachrichten schauen. "Logo!" auf Kika kommt ohne grausame Bilder aus und fasst komplexe Zusammenhänge gut verträglich zusammen.

Technische Vorkehrungen

Stellen Sie bei Videos den Ton aus, er erzeugt mehr Stress als Bilder. Vermeiden Sie Überraschungen, und spulen Sie unten in der Leiste mit dem Daumen vor, so sehen Sie in den Vorschaubildern, was Sie erwartet. Außerdem sollte die automatische Wiedergabe abgestellt sein; das gilt auch für Push-Mitteilungen auf dem Handy.

Umschalten, nicht abschalten

Pausen sind wichtig, weil wir in dieser Zeit verarbeiten, was wir zuvor aufgenommen haben. Wir verpassen nichts, sondern gewinnen etwas: Abstand. Den brauchen wir, um die richtigen Entscheidungen treffen zu können. Gehen Sie raus. Hören Sie Musik. Treffen Sie Freunde. Jede Form der Selbstfürsorge hilft, das Gefühl der Ohnmacht abzustreifen. Vielleicht starten Sie eine Petition. Oder spenden Geld. So erinnern Sie sich daran, dass Sie sehr wohl etwas verändern können.

Erschienen in stern 46/23