Ärzteschaft

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Medizinische Instrumente

Ärzteschaft warnt vor drohender "Bruchlandung" bei elektronischer Patientenakte

Angesichts geringer Nutzerzahlen seit Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) im April warnen Ärzteverbände vor einem Scheitern des Vorhabens. "Der elektronischen Patientenakte für alle droht eine Bruchlandung. Die Zahl der aktiven Nutzer ist ernüchternd", sagte der Bundesvorsitzende des Hausärzteverbandes, Markus Beier, der "Rheinischen Post" vom Dienstag. Grundsätzliche Kritik an dem Projekt kam aus den Reihen der Zahnärztinnen und Zahnärzte.
Nina Warken

Ärzte und Bundesgesundheitsministerin Warken versichern einander Unterstützung

Die Ärzteschaft und die neue Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) haben einander Unterstützung bei den in dieser Legislaturperiode geplanten gesundheitspolitischen Reformen zugesagt. Zum Auftakt des Ärztetags in Leipzig sagte Ärztepräsident Klaus Reinhardt am Dienstag, die Herausforderungen nähmen in der Summe "ein mehr als bedenkliches Ausmaß an". Er fügte an: "Lösungen werden wir nur noch gemeinsam finden können."
Video: Lauterbach kündigt Ende der Budgetierung bei Leistungen von Ärzten an

Video Lauterbach kündigt Ende der Budgetierung bei Leistungen von Ärzten an

STORY: Hinweis: Dieser Beitrag wird ohne Sprechertext gesendet. O-Ton Karl Lauterbach (SPD), Bundesgesundheitsminister: "Zunächst einmal, wir werden bei den Hausärzten eine Endbudgetierung vornehmen. Das wird im Versorgungsstärkungsgesetz, wird das gemacht werden. Dieses Gesetz werden wir im Januar noch öffentlich machen. Wir werden darüber hinaus auch eine neue Art und Weise, wie Hausärzte vergütet werden, einführen. Dabei werden Vorhaltepauschalen eine Rolle spielen, so ähnlich, wie sie das aus dem Krankenhaussektor jetzt schon kennen. Also in dem die Praxen, die besonders bedeutsam sind für die Versorgung, die viele Patienten versorgen, die Hausbesuche machen, die sozusagen die Versorgerpraxen sind, die werden eine Pauschale bekommen, einfach für die Vorhaltung dieser Leistung. Und dann wird es für die Versorgung von Patienten darüber hinaus auch eine Jahrespauschale geben. Das ist eine große Reform. Wir verabschieden uns damit von der Quartalspauschale. Weshalb machen wir das so? Naja, die Quartalspauschale führt oft dazu, dass der Patient einbestellt wird, wenn er chronisch krank ist, nur damit die Pauschale bezahlt werden kann. Somit finden viele Praxisbesuche statt in den Praxen, die medizinisch nicht unbedingt notwendig sind, sondern weil das System das notwendig macht. (Weißblitz) Sie erkennen hier ein Grundmuster, was wir auch schon in den Krankenhäusern angekündigt haben. Wir wollen auch die Praxen, die Hausarztpraxen, entökonomisieren. Also dass nicht im Vordergrund steht, wie oft muss ich den Patienten einbestellen, um das volle Honorar auslösen zu können, sondern die Vorhaltepauschale und diese Ganzjahrespauschale, die gibt es für die Einschreibung. Und dann wird auf medizinischer Ebene entschieden, ob da tatsächlich der Besuch in der Praxis notwendig ist. Das wird für die Patienten eine deutliche Verbesserung bringen, denn man wird dann nicht einbestellt, zum Beispiel um ein Rezept einzulösen oder einbestellt werden, damit eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung kommt, sondern das kann dann alles telefonisch gemacht werden. Das heißt, wir werden sehr viel weniger Patienten in den Hausarztpraxen sehen."