Umfrage für stern, RTL und ntv Deutsche vertrauen am meisten Ärzten – und der Polizei

Schauspieler der TV-Arzt-Serie "In aller Freundschaft"
Ob es an den vielen TV-Serien liegt? 81 Prozent der Deutschen haben großes Vertrauen in die Ärzte. Das Foto zeigt das Schauspieler-Team der ARD-Arzt-Serie "In aller Freundschaft"
© Imago / Imago Images
Einmal im Jahr ermittelt das Forsa-Institut das Ansehen von 36 Institutionen. Der Ruf von Medizin und Sicherheitsbehörden ist unverändert gut, der Politik aber misstrauen immer mehr Deutsche. Auf dem letzten Platz des Rankings jedoch landet ein Neueinsteiger.

Die Deutschen vertrauen am meisten Ärzten sowie der Polizei und misstrauen am stärksten sozialen Medien sowie Werbeagenturen. Das ist das Ergebnis der neuen Ausgabe des Institutionen-Rankings, das Forsa im Auftrag von stern, RTL und ntv seit fast zwei Jahrzehnten regelmäßig ermittelt. Dafür wurde für 36 Institutionen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft abgefragt, ob die Bürger in sie großes Vertrauen haben. An der Spitze liegen unverändert die Ärzte (81 Prozent), die Polizei (81 Prozent) und die Universitäten (73 Prozent). Dazu kommen mit gegenüber dem Vorjahr deutlich verbesserten Werten das Bundesverfassungsgericht (74 Prozent, plus 4 Prozentpunkte) sowie die Gerichte allgemein (71 Prozent, plus 3 Prozentpunkte). Den stärksten Zuwachs hat mit sieben Prozentpunkten die Bundeswehr, der nun 53 Prozent großes Vertrauen schenken.

Zum ersten Mal erhoben wurde das Ansehen der sozialen Medien, die zusammen mit den Werbeagenturen auf dem letzten Platz des Rankings landen. Zu ihnen haben jeweils nur drei Prozent der Deutschen großes Vertrauen. Die Ergebnisse für die klassischen Medien sind deutlich besser: Radio 50 Prozent, Presse 41 Prozent und Fernsehen 27 Prozent.  

Vertrauen in politische Institutionen bricht ein

Noch einmal weiter eingebrochen ist das Vertrauen in die zentralen politischen Institutionen auf Bundesebene. Zum Bundeskanzler haben nur noch 20 Prozent großes Vertrauen – 13 Prozent weniger als vor einem Jahr. Genauso stark ist der Ansehensverlust der Bundesregierung insgesamt, die nur noch auf 21 Prozent aufweist. Dass es sich nicht ausschließlich um ein Problem der Ampel-Koalition handelt, zeigen die Zahlen für den Bundestag. Auch er erreicht nur noch einen Vertrauenswert von 32 Prozent – fünf Prozentpunkte weniger. Den politischen Parteien vertrauen nur 13 Prozent – ein Rückgang um vier Prozentpunkte.

Auffällig ist vor allem, wie groß das Misstrauen der Anhänger der AfD gegenüber jedem und allem ist. Je größer ihr Wähleranteil ist, desto mehr prägen ihre Ansichten das Gesamtbild. Dem Bundesverfassungsgericht schenken nur 34 Prozent Vertrauen, der Presse nur acht Prozent und dem Bundeskanzler nur sogar nur ein Prozent. Lediglich ein Wert ist signifikant höher als in der übrigen Bevölkerung: 15 Prozent der AfD-Wähler vertrauen den sozialen Medien. 

Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa für den stern und RTL Deutschland zwischen dem 6. und 12. Dezember 2023 erhoben. Datenbasis: 4002 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 2,5 Prozentpunkte

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