Türkische Kinder wechseln einer Untersuchung zufolge häufiger auf die Realschule oder das Gymnasium als deutsche Kinder - sofern die Leistung gleich ist und die Kinder in einem ähnlichen sozialen Umfeld groß geworden sind. Der Bildungsanspruch in türkischen Familien sei demnach höher als in deutschen, fand Jörg Dollmann vom Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung heraus.
Sofern die Leistungen der Kinder es zulassen, meiden Türkischstämmige die Hauptschule. Dass türkischstämmige Kinder an Haupt- und Sonderschulen überrepräsentiert sind, führt Dollmann nach Angaben vom Montag unter anderem auf das Bildungsniveau und die sozioökonomische Situation der Eltern zurück.
Belege für eine Diskriminierung türkischer Kinder an deutschen Schulen fand Dollmann in seiner Doktorarbeit "Türkischstämmige Kinder am ersten Bildungsübergang. Primäre und sekundäre Herkunftseffekte" nicht. Die Empfehlung der Grundschullehrer für oder gegen den Besuch einer höheren Schule hänge bei allen Kindern - egal welcher Nationalität - von ihrer schulischen Leistung und sozialen Herkunft ab. An der Befragung an 98 Kölner Grundschulen nahmen 1376 türkischstämmige Kinder und Kinder ohne Migrationshintergrund teil.