Zwei große ZDF-Shows im Programm Giovanni Zarrella im Interview: "Die Pizzeria meiner Eltern war die beste Schule für mich"

  • von Stefanie Moissl
Seit 2021 präsentiert er im ZDF "Die Giovanni Zarrella Show". Auch die Gästeliste der nächsten Ausgabe (Samstag, 22. November, 20.15 Uhr) liest wie das Who is Who-der Musikbranche: Beatrice Egli, Michelle, Michael Patrick Kelly, Unheilig, Álvaro Soler, Ben Zucker, Nicole, Olaf Berger, Nino de Angelo, Marina Marx. Auch die Ehrlich Brothers sind mit dabei.
Seit 2021 präsentiert er im ZDF "Die Giovanni Zarrella Show". Auch die Gästeliste der nächsten Ausgabe (Samstag, 22. November, 20.15 Uhr) liest wie das Who is Who-der Musikbranche: Beatrice Egli, Michelle, Michael Patrick Kelly, Unheilig, Álvaro Soler, Ben Zucker, Nicole, Olaf Berger, Nino de Angelo, Marina Marx. Auch die Ehrlich Brothers sind mit dabei.
© ZDF/Maija Mihailova/Brandnew Media
Giovanni Zarrella spricht im Interview über seine Kindheit, über Weihnachten und darüber, warum er sich für seinen Erfolg erst selbst finden musste.

Seinen Erfolg verdankt Giovanni Zarrella vor allem seinen Eltern – und seinem Durchhaltevermögen. Der Musiker und TV-Entertainer legte eine wahre Achterbahnkarriere hin: 2001 wurde er als Bro'Sis-Sänger praktisch über Nacht zum Megastar. Die Castingband schaffte es mit der "am schnellsten verkauften Single" sogar ins Guinness-Buch der Rekorde, füllte große Hallen. Fünf Jahre später folgte das Aus der Band – und eine jahrelange Durststrecke für Zarrella. Heute ist er als Sänger von Italo-Hits überaus populär und hat seine eigene Samstagabendshow. In der Vorweihnachtszeit geht der Entertainer im ZDF gleich zweimal auf Sendung.

Das Motto der neuen Ausgabe von "Die Giovanni Zarrella Show" (Samstag, 22. November, 20.15 Uhr) heißt: "Wir sagen Dankeschön". Damit möchte sich der Deutsch-Italiener aus Hechingen gemeinsam mit vielen Musikgästen vor den Alltagshelden verneigen, die 2025 oft weitgehend unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit Großes leisteten. Die Show ist auch schon eine Art gefühlvolles "Vorglühen" für den Jahresendspurt. In der Tradition von Stars wie Carmen Nebel oder Helene Fischer wird Giovanni Zarrella auch die Adventsshow im ZDF präsentieren: "Die große Weihnachtsshow" ist am Donnerstag, 4. Dezember, um 20.15 Uhr, im Zweiten zu sehen. Im Interview spricht der Entertainer über seine Kindheit und darüber, warum er sich für seinen Erfolg erst selbst finden musste. Außerdem verrät der 47-jährige, der mit seiner Ehefrau Jana Ina zwei Kinder hat, wie ein typisches Weihnachten im Hause Zarrella aussieht.

teleschau: Herr Zarrella, ein guter Entertainer zu sein: zu wie viel Prozent ist das Fleiß und zu wie viel Prozent Talent?

Giovanni Zarrella: Moderieren kann man lernen. Um Entertainer zu sein, braucht es beides, Fleiß und Talent. Bei mir hat das schon als Kind begonnen. Im Lokal meiner Eltern habe ich als Vierjähriger den Moon Walk geübt, habe bei Geburtstagsfeiern und bei Hochzeiten gesungen. Die Pizzeria meiner Eltern war die beste Schule für mich. In der Gastronomie lernst du, verschiedene Stimmungen und Emotionen aufzunehmen. Der eine Gast feiert Geburtstag, der andere hat vielleicht gerade einen Menschen verloren. Mit all diesen Stimmungen versuchst du umzugehen. Und zwar so, dass all diese Menschen ein wenig glücklicher nach Hause gehen, als sie hergekommen sind. Genau das ist auch heute noch mein Ziel.

teleschau: In einer Fernsehsendung ist zwangsläufig jeder Auftritt, jede Minute durchgetaktet. Wie viel Raum bleibt da noch für Spontaneität?

Zarrella: Mal eine überraschende Frage stellen, ein Tänzchen mit dem Publikum wagen ... All das gehört für mich dazu. Die Basis dafür ist, dass ich meine Inhalte gut kenne und so mit einem sicheren Gefühl in die Show gehe. Ich bin lieber gut vorbereitet, um dann spontan sein zu können.

"Der schwäbische Teil in mir ist vielleicht meine Loyalität"

teleschau: Spielt da auch der sprichwörtliche schwäbische Fleiß mit hinein? Sie bezeichnen sich selbst gerne als Italo-Schwabe, der das Beste aus beiden Kulturen leben will.

Zarrella: Ja, das kann gut sein (lacht). Ich arbeite viel und gerne. Ich weiß, dass ich nur durch viel Fleiß und Arbeit besser werden kann.

teleschau: Was würden Sie als typisch Schwäbisch, was als typisch Italienisch an sich bezeichnen?

Zarrella: Typisch italienisch an mir ist eine gewisse Leichtigkeit. Und dass wir Italiener das Gefühl für Familie mehr nach außen tragen. Natürlich liebt der Schwabe seine Familie genauso. Aber der Italiener ist vielleicht ein bisschen lauter, wenn es darum geht, seine Eltern zu zelebrieren. Der schwäbische Teil in mir ist vielleicht meine Loyalität. Es heißt, der Schwabe ist, wenn man ihn mal geknackt hat, ein treuer Freund.

"Meine Frau und meine Tochter sind richtige Deko-Queens"

teleschau: Am 4. Dezember präsentieren Sie zum ersten Mal "Die große Weihnachtsshow". Die Sendung wird live ausgestrahlt. Wie groß ist Ihr Lampenfieber?

Zarrella: Lampenfieber habe ich immer. Hinter der Show steckt die monatelange Arbeit von einem riesigen Team. Gemeinsam wollen wir den Zuschauern einen besonderen Abend präsentieren. Das ist eine große Verantwortung, da lässt sich ein gewisses Lampenfieber nicht vermeiden.

teleschau: Wie sieht Weihnachten im Hause Zarrella aus?

Zarrella: Wir feiern italienisch-brasilianisch-deutsche Weihnachten, mit Essen und Weihnachtsliedern aus allen drei Kulturen. Dabei kommt immer die Großfamilie samt vier Hunden zusammen. Und es wird gespielt: "Mensch ärgere dich nicht" und "Tombola", das ist die italienische Variante von "Bingo". In Weihnachtsstimmung sind wir aber schon Wochen vorher.

teleschau: Inwiefern?

Zarrella: Meine Frau und meine Tochter sind richtige Deko-Queens. Schon Wochen vorher ist bei uns zu Hause alles weihnachtlich geschmückt. In jeder Ecke lacht einen ein Rentier an, überall funkeln Glaskugeln. Ich mag diese heimelige Stimmung sehr. Die Weihnachtszeit gibt mir ein unglaublich schönes Gefühl von Wärme und Miteinander.

"Meine Eltern sind auch Vorbilder für mich, wie man als Paar miteinander umgeht"

teleschau: Gefühlvoll wird es auch am 22. November in "Die Giovanni Zarella Show". Sie steht unter dem Motto "Wir sagen Dankeschön". Unter anderem bedankt sich Beatrice Egli bei ihren Großeltern mit der Ballade "Herzstapfen". Sie selbst haben sich auf Ihrem jüngsten Album bei Ihren Eltern bedankt, ihnen einen Song gewidmet. Warum lag Ihnen das am Herzen?

Zarrella: Ich hatte das Glück, in ein Elternhaus voller Liebe geboren zu werden. Voller großartiger Werte, voller Zuversicht. Meine Eltern sind auch Vorbilder für mich, wie man als Paar miteinander umgeht. Die Art, wie sie gemeinsam durchs Leben gehen, ist eine Inspiration mich. Als ich ihnen den Song das erste Mal vorgespielte, flossen Tränen auf beiden Seiten. Ich kann meinen Eltern gar nicht genug danken. Sie haben mich immer unterstützt.

"Ich musste nur ich selbst sein"

teleschau: In Ihrer Show dreht sich allem um Musik. Sie selbst sind nicht nur als Moderator erfolgreich, sondern auch als Musiker. Ihr großes Comeback erlebten Sie 2019, mit einem Wechsel der Musikrichtung: Deutsche Hits auf Italienisch. Wie kam es dazu?

Zarrella: Ich habe nach dem Aus mit Bro'Sis viel Musik gemacht. Das Ergebnis war immer austauschbar. Bis ich nach 14 Jahren einen Produzenten traf, der mich fragte: "Wer bist du? Was macht dich aus? Genau das müssen wir auf die Platte bekommen." Ich sagte: "Ich bin Italo-Schwabe, der diese beiden Kulturen liebt und sie auch lebt. Und der das an seine Kinder weitergibt." So sind wir bei großen deutschen Hits auf Italienisch gelandet. Ich musste nur ich selbst sein.

"Mein erster Gedanke war: Es hat sich gelohnt, weiterzumachen!"

teleschau: Ihr Comeback-Album "La vita è bella" hielt sich ganze zwei Jahre in den Charts. Dann ging es nahtlos mit "Die Giovanni Zarrella Show" weiter. Erinnern Sie sich an den Moment, als Sie erfuhren, dass Sie Ihre eigene Samstagabend-Sendung bekommen?

Zarrella: Ich werde den Moment nie vergessen, als die Nachricht kam: Meine Frau lief schreiend durchs Haus. Was mir die Tränen in die Augen schießen ließ, war aber nicht die Tatsache, dass ich jetzt eine Samstagabendshow bekomme. Mein erster Gedanke war: Es hat sich gelohnt, weiterzumachen!

Man lernt, achtsamer mit dem Erfolg umzugehen

teleschau: Wenn man im Showgeschäft schon ganz oben und unten war, nimmt man den Erfolg dann gelassener oder ist es eher umgekehrt?

Zarrella: Man lernt, achtsamer mit dem Erfolg umzugehen und genauer hinzuhören, was wirklich richtig für einen ist – und was nicht. Früher haben wir als Band alles gemeinsam entschieden, heute trage ich diese Verantwortung allein. Das ist eine andere Reise. Aber eines ist gleich geblieben: der Wunsch, die Menschen mit meiner Musik zu berühren. Und ich bin dankbar, dass das gerade so gut gelingt.

teleschau: Gibt es einen beruflichen Traum, den Sie sich noch gerne erfüllen wollen?

Zarrella: Ich würde meine Musik gerne einmal wie meine großen Vorbilder, die großen Italo-Amerikaner Frank Sinatra, Dean Martin oder Michael Bublé, in New York spielen. Als ich vor Jahrzehnten das erste Mal dort war, berührte ich die Wände in Radio City Music Hall und sagte: "Irgendwann komm ich!"

TELESCHAU

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