Die Finanzverwaltung Nordrhein-Westfalen hat im Internet Informationen veröffentlicht, die Influencern nun gebündelt "praxisnahe Hinweise zu allen steuerlich relevanten Themen" geben soll. "Ziel ist es, die Branche frühzeitig zu unterstützen, Rechtssicherheit zu schaffen und so einen erfolgreichen Karriereweg zu begleiten", hieß es vom Finanzministerium in Düsseldorf. Steuerfahnder aus NRW untersuchen aktuell rund 6.000 Datensätze, aus denen sich ein mutmaßlicher Steuerschaden durch Influencer von rund 300 Millionen Euro ergeben soll.
Die meisten Influencer sollen absichtlich handeln
Die Ermittler gehen davon aus, dass die meisten der betroffenen Influencer ganz bewusst agiert haben. Nach Informationen der Nachrichtenagentur DPA soll mehr als die Hälfte keine deutsche Steuernummer besitzen. Die Finanzverwaltung will aber auch arglosen Menschen helfen, die über die sozialen Medien ihr Geld verdienen.

"Influencer und Content-Creator sind eine wachsende und wichtige Branche. Uns geht es darum, zu informieren, aufzuklären und Partner für die Menschen zu sein, die hier ihre berufliche Zukunft aufbauen oder bereits fest etabliert sind. Mit der neuen Website bündeln wir alle steuerlichen Informationen an einer zentralen Stelle, leicht verständlich und jederzeit abrufbar", sagte NRW-Finanzminister Marcus Optendrenk (CDU).
Der Hintergrund: Einnahmen aus Influencer-Tätigkeiten– also auch Sachleistungen wie Produkte, Gutscheine oder Geschenke – sind steuerpflichtig. Die neue Internetseite soll "praxisnahe Hinweise zu allen steuerlich relevanten Themen" bieten, so das Finanzministerium: "Von der Einkommen- und Gewerbesteuer über die Umsatzsteuer bis hin zu den verschiedenen Arten von Einnahmen wie Sponsorings, Produktplatzierungen, Merchandise-Verkäufen oder Preisgeldern."
Das Informationsangebot richte sich "sowohl an Einsteigerinnen und Einsteiger als auch an bereits im Business aktive Content-Creator". Die können dann noch weniger behaupten, von nichts gewusst zu haben.