Niemand kann etwas für seinen Vornamen. Aber Eltern müssen wissen, was sie tun. Leicht haben sie es ja nicht, einen passenden Namen für den Nachwuchs zu finden. Irgendwo zwischen Mainstream, Exotik, Tradition und eigenem Geschmack gilt es, einen passenden Namen für Sohn oder Tochter zu finden. Man muss sich nicht daran halten, was das herrlich-böse Buch "Ernst beiseite - 500 Namen, die Sie Ihrem Kind besser nicht geben sollten" (rororo) rät.
Aber besser ist, wenn man mal rein gelesen hat, in diesen amüsanten Amoklauf in Sachen Vornamens-Sünden. Der Autor William Wahl zieht hier hemmungslos über Klassiker, Modenamen und Exoten-Unsinn her. Hier ein paar Kostproben: "Andreas ist ein langweiliger Name für langweilige Menschen." "Imogen ist kein Anti-Durchfall-Präparat, sondern ein Frauenname." "Achim ist einer der wenigen Jungs, die eine eigene Ausfahrt haben." "Ruben ist ein Name für Arztsöhne, für kleine verwöhnte Bengel."
Furchtbar gemein und schrecklich subjektiv
"Neidhardt ist ein wirklich sehr unangenehmer Name. Er klingt entsetzlich altmodisch, und über seine Bedeutung muss sich niemand Illusionen machen." "Manfred klingt in ausländischen Ohren wegen seiner Kombination aus alevolarem Nasallaut und zwei aufeinanderfolgenden Frikativen nach dem Inbegriff des hässlichen Deutschen."
Das alles ist natürlich furchtbar gemein und schrecklich subjektiv - aber halt auch sehr komisch. Genau wie die Liste der in diesem Buch ebenfalls aufgelisteten "zehn spießigsten mit Hans beginnenden Vornamen" (Spitzenreiter: Hans-Dieter) sowie die "zehn lieblosesten afrikanischen Vornamen". Das sind unter anderem Mnuko (riecht schlecht), Tanu ("Vater der Probleme") und Ginna ("Ich habe mein Problem verschlimmert").