Georg-Büchner-Preisträgerin Dichterin Sarah Kirsch ist tot

Ihre Naturgedichte berührten viele Menschen: Im Alter von 78 Jahren ist die preisgekrönte Lyrikerin Sarah Kirsch nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben.

Die Schriftstellerin Sarah Kirsch ist tot. Das teilte die Deutsche Verlags-Anstalt am Mittwoch in München mit. Demnach starb die Lyrikerin bereits am 5. Mai im Alter von 78 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit in der schleswig-holsteinischen Stadt Heide. Die Beisetzung finde im engsten Familienkreis statt, hieß es in der Mitteilung des Verlages. "Mit dem Tod Sarah Kirschs verlieren wir, verliert die deutschsprachige Literatur eine ihrer wichtigsten, eigenwilligsten und poetisch kraftvollsten Stimmen", sagte Verlagsleiter Thomas Rathnow.

Sarah Kirsch wurde 1935 in Limlingerode/Harz geboren, studierte Biologie und Literatur und lebte bis zu ihrer Ausbürgerung aus der DDR 1977 in Ost-Berlin. Sie siedelte zunächst in den Westen der Stadt über und lebte danach bis zu ihrem Tode als freie Schriftstellerin und Malerin in Schleswig-Holstein.

Für ihr dichterisches Werk wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Jean-Paul-Preis, dem Peter-Huchel-Preis, dem Johann-Heinrich-Voß-Preis sowie dem Georg-Büchner-Preis. Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung nannte Kirsch eine "Poetin der Schönheit und Bedrohtheit des Lebens". In ihren Gedichten verbinde sie "die Genauigkeit des Blicks mit der beflügelten Kraft des Wünschens".

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nw/DPA