"Bully"-Herbig-Interview "Ich war der Trottel, der die Riesenlacher bekam"

Hamburg - Ein Schlüsselerlebnis in seiner Schulzeit stand am Anfang von Michael "Bully" Herbigs Erfolgs-Karriere als Komiker. In einem Interview mit dem stern blickt Herbig zurück auf eine Schüleraufführung in der fünften Klasse. "Obwohl ich meine Rolle eines reitenden Boten ernst angelegt hatte, war ich der Trottel, der die Riesenlacher bekam. Die Klasse tobte."

Diesen Beifall für seine unfreiwillige Komik betrachtet Herbig als Start in seine Komödianten-Laufbahn. "Was für ein großartiges Gefühl, wenn du andere Leute unterhalten kannst! Ich dachte: ‚Du hast zwei Alternativen – Fußballweltmeister oder den Oscar.‘"

Anders als viele berühmte Kollegen, die ihr trauriges Naturell zu Humoristen machte, ist Herbig "nicht aus Notwehr komisch geworden". Er sei "eher schmächtig als zu dick" gewesen, "ich hatte kaum Pickel, und die Pubertät habe ich irgendwie verpasst. Ich empfand irgendwann Spaß daran, dass andere mich spaßig finden." Das Material für seine Sketche und Filme findet Herbig, wie er im stern-Interview erklärt, im Alltag. "Ich mache Realsatire. Jede Figur gibt es als wirklichen Menschen."

Herbig, mit dem Kinohit "Der Schuh des Manitu" einer der erfolgreichsten Regisseure der deutschen Filmgeschichte, hatte sich einst vergeblich an der Münchner Filmhochschule beworben. Die Ablehnung "war ein Schock. Wie ein plötzlicher Schlag ins Gesicht." Jetzt zitiert Herbig im stern-Interview einen Professor der Filmhochschule, der gesagt habe: "Wäre der Herbig auf die Filmhochschule gegangen, hätte er den ‚Schuh des Manitu‘ wahrscheinlich nie gedreht." Das sieht der 36 Jahre alte Künstler, dessen neuer Film "(T)Raumschiff Surprise" am 22. Juli in die deutschen Kinos kommt, als Bestätigung dafür, "dass das nicht mein Weg war".

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