Eigentlich wollte er Priester werden, doch dann wurde aus Pete Postlethwaite einer der beeindruckendsten Charakterdarsteller, die das Kino in den vergangenen Jahrzehnten vorzuweisen hatte. Auch wenn sein Name kaum jemandem ein Begriff war, sein Gesicht hat niemand mehr vergessen, der ihn in einem der fast 100 Filme seiner vier Jahrzehnte umfassenden Schauspielkarriere gesehen hat.
Und Postlewaith war ein Liebling der großen Regisseure: Ob Franco Zeffirelli ("Hamlet", 1990), David Fincher ("Alien 3", 1992), Michael Mann ("Der letzte Mohikaner", 1992), Jim Sheridan ("Im Namen des Vaters", 1993), Bryan Singer ("Die üblichen Verdächtigen", 1995), Baz Luhrmann ("Romeo&Juliet", 1996), Steven Spielberg ("Jurassic Park", 1997), Fernando Meirelles ("Der ewige Gärtner", 2005) oder Christopher Nolan ("Inception", 2010") - sie alle brauchten diesen intensiven Darsteller für ihre Filme.
Von der Kanzel auf die Bühne
Seine ersten Schritte als Schauspieler hat Postlewaith auf der Theaterbühne in Liverpool gemacht, bevor er schnell für Film und Fernsehen entdeckt wurde. 1993 wurde er für seine Rolle als Vater eines Kleinkriminellen in dem Irland-Drama "Im Namen des Vaters" für den Oscar als Bester Nebendarsteller nominiert.
Seit Jahren schon litt Postlewaith unter einer Krebserkrankung. Er hat trotzdem immer weitergearbeitet, sich weiter engagiert. Denn neben der Leidenschaft für das Schauspiel hat sich der Mime auch immer politisch engagiert: Er demonstrierte gegen den Irakkrieg oder versuchte, auf die Klimaerwärmung aufmerksam zu machen. Letzteres tat er auch in dem Film "The Age of Stupid" (2009), eine seiner wenigen Hauptrollen.
Am Sonntagabend ist Postlethwaite in der englischen Graftschaft Shropshire gestorben. "Friedlich entschlafen", wie es sein Sprecher formulierte. Postlethwaite wurde 64 Jahre alt. Er hinterlässt seine Frau Jacqui sowie einen Sohn und eine Tochter.
