Kreativer Coup, langweilig oder bedenklich? In einem neuen Videotagebuchclip der fiktiven Familie Heins kooperiert die Telekom mit Constantin Film: Serientochter Clara wird zum Casting von "Fack ju Göthe 2" geschickt. Das berichtet "Horizont".
"Branded Entertainment" nennt man die Werbestrategie, die die Telekom derzeit fährt. In ihrer Kampagne für die Tarifgruppe "Magenta Eins" dreht sich alles um die Familie Heins: Vater, Mutter, zwei Kinder. Seit gut einem halben Jahr erzählen kurze Videoclips seriell vom Alltag der Heins', als Mehrminüter und als zusammengeschrumpfte Teaser von 45 Sekunden.
Um kleine Verrücktheiten drehen sich die Clips, um die Tochter, die mit Youtube-Star Sami Slimani liiert ist, rein fiktiv natürlich, um einen Besuch beim Kölner Karneval. Nun haben die Macher der Kampagne Teenagertochter Clara zum Casting der Fortsetzung des Kinoerfolges "Fack ju Göhte" geschickt. Während Vater Heins mit seiner Frau unter der europäischen All-Inclusive-Sonne urlaubt, will Clara berühmt werden. Das missfällt dem besorgten Herrn Papa natürlich. Die Tochter in einem Film, der "fuck" im Titel trägt? Doch sehen Sie selbst.
Via Smartphone versucht sie also, ihren Vater zu überzeugen, dass das eine ganz besonders gute Idee ist. Der zetert, zaudert. Ganz en passant kommentiert die Tochter wie praktisch diese Ganz-In-Europa-Flatrate ihres Handyanbieters sei.
Gleichzeitig taucht Elyas M'Barek im Film auf, und bietet den Zuschauern erste Blicke hinter die Kulissen des Sets. Ein bisschen arg konstruiert, und nicht so wahnsinnig spannend. Doch Thorsten Koch, Geschäftsführer beim Constantin Filmverleih, nennt das businesssprechgewandt "eine echte Win-Win-Situation". Schließlich tut diese zusätzliche Aufmerksamkeit dem Film, der im September anlaufen soll, allzu gut. Auch der Leiter der Markenkommunikation der Telekom, Philipp Friedel, nennt diesen Ansatz "Fictionality" eine "großartige Chance". Ob die Zuschauer das genauso sehen?