Deine "Boyfriend"-Single ist nach ihrer Veröffentlichung in 32 Ländern auf Platz eins der Charts gelandet. Macht dir dieser wahnsinnige Erfolg nicht selbst manchmal Angst?
Ehrlich gesagt wusste ich das gar nicht. Das hat mir bisher noch niemand erzählt. Aber das ist natürlich schon ziemlich verrückt, dass sich so viele Menschen von meiner Musik angesprochen fühlen. Insofern bin ich immer noch wahnsinnig stolz darauf, was ich bisher alles erreicht habe.
Aber wenn man so erfolgreich ist wie du, kommt dann nicht irgendwann der Punkt, an dem man nicht mehr erfolgreicher werden kann? Machst du dir über so etwas Gedanken?
Nein. Ich tue aber auch alles dafür, um meine Karriere auf diesem Level weiterhin am Laufen zu halten und so erfolgreich zu bleiben.
Du hast kürzlich in einem Interview gesagt, ein guter "Boyfriend" sei jemand, der engagiert ist, auch mal verrückte Sachen macht und spontan ist. Welches sind denn die Eigenschaften, die dich nicht nur zu einem guten, sondern zum besten "Boyfriend" machen?
Man muss ehrlich sein. Und geduldig. Man muss kleine Dinge für seine Freundin tun. Es muss nicht immer etwas Großes sein.
Viele Männer behaupten, man würde die Herzen der Frauen vor allem mit Humor gewinnen. Entspricht das auch deiner Erfahrung?
Natürlich. Mädchen mögen lustige Jungs. Einen gewissen Witz zu haben, ist die beste Voraussetzung, die man als Typ haben kann.
Und du bist sicherlich immer schon lustig gewesen - deshalb hast Du auch noch nie Probleme mit Frauen gehabt, oder?
So ist es.
Oder hat es vielleicht doch eher mit deinem Erfolg und guten Aussehen zu tun.
Bestimmt auch, ja.
Mal andersherum gefragt: Was macht Selena zur besten Freundin, die man haben kann?
Ich möchte eigentlich nicht so gerne über mein Privatleben sprechen.
Aber wie hast du herausgefunden, welche Eigenschaften man als guter "Boyfriend" mitbringen sollte?
Gesunder Menschenverstand. Learning by doing. Aber ich bekam natürlich auch den einen oder anderen guten Ratschlag. Am meisten lernt man aber wohl tatsächlich durch das Führen einer Beziehung, in der man merkt, was das Mädchen traurig und glücklich macht.
Du hast in einem Interview mal erwähnt, dass jeder Mann auch feminine Qualitäten mitbringt. Welche sind das bei dir?
Ich glaube, die linke Hirnhälfte mit dem Kreativzentrum wird eher als weiblich angesehen, und als Musiker greife ich natürlich vor allem darauf zurück.
Du bist aber keine Heulsuse?
Ich kann auch mal weinen. Aber dafür muss es schon einen triftigen Grund geben.
Du bist ein Familienmensch und pflegst ein gutes Verhältnis zu deinen Eltern. Auf deinem neuen Album widmest du deiner Mutter sogar einen Song. Worum geht es genau?
Es geht um all die Dinge, die sie durchmachen musste. Darum, dass sie es trotzdem wunderbar meisterte, mich großzuziehen. Sie brachte mir viele Sachen bei. Über all diese Dinge, die sie für mich getan hat, wollte ich schreiben.
Wie hat sie denn reagiert, als sie den Song zum ersten Mal gehört hat?
Sie weinte und war wahnsinnig glücklich. Ich schrieb das Stück auch extra zu ihrem Geburtstag.
Wie muss man sich das Verhältnis zu deiner Mutter vorstellen? War sie immer deine erste Ansprechpartnerin, wenn du jemanden zum Reden brauchtest?
Ja. Wenn ich traurig bin, gehe ich zu ihr. Ich kann ihr zu 100 Prozent vertrauen. Sie ist immer für mich da und tut all die Dinge für mich, die Mütter normalerweise für ihre Söhne tun.
Deine Mutter plant bald die Veröffentlichung eines Buches mit dem Titel "Nowhere But Up: The Story Of Justin Bieber's Mum", in dem sie auch über ihre Erfahrungen mit Drogen, Misshandlung und Selbstmordversuchen schreibt. Wie ist deine Meinung zu dem Projekt?
Ich freue mich für sie. Ich möchte, dass sie etwas tut, bei dem sie leidenschaftlich dabei ist. Sie hat in ihrer Kindheit eine Menge mitgemacht und möchte jungen Mädchen und Frauen auf diesem Weg helfen, besser mit ähnlich dramatischen Erfahrungen umzugehen. Sie möchte ihre Erfahrungen mit der Welt teilen und hofft, dadurch ein paar Leben eine gute Wendung geben zu können.
Befürchtest du nicht, dass dadurch ein schlechtes Licht auf dein gutes Image geworfen wird?
Nein.
Erinnerst du dich noch daran, wann sie dir das erste Mal von diesen schrecklichen Geschehnissen aus ihrer Vergangenheit erzählt hat?
Das ist noch gar nicht so lange her. Sie versuchte natürlich stets, mich zu beschützen und von jedem erdenklichen Unheil fernzuhalten. Aber in den letzten Jahren erzählte sie mir nach und nach immer mal wieder etwas aus dieser Zeit.
Du bist nun genauso alt wie deine Mutter, als sie dich zur Welt gebracht hat. Könntest du dir vorstellen, jetzt schon Vater zu sein?
Nein. Und genau darum geht es auch in dem Song: Dass sie damals die Courage besaß und alles so toll meisterte, das ist wirklich beeindruckend. Ich glaube nicht, dass ich zum jetzigen Zeitpunkt schon dazu in der Lage wäre. Dazu braucht es noch ein paar Jahre.
Dein neues Album heißt "Believe" - ein Titel, der ziemlich viel Interpretationsspielraum bietet. Worum ging es dir dabei denn konkret?
Mir geht es vor allem um das Festhalten am Glauben an mich selbst, an meinen Träume und meinen Fans. Aber auch um den Glauben an Gott, wie er mich auf meiner Reise stets begleitet. Aber das ist ja auch das Schöne an dem Titel: Jeder kann ihn auf die Weise interpretieren, die ihm am nächsten ist.
Den Titelsong hast du extra für deine Fans geschrieben. Warum war es dir offensichtlich ein Anliegen, ihnen ein Lied zu widmen?
Ich wollte ihnen endlich auch mal etwas zurückgeben, das wirklich ihnen gehört, um ihnen zu zeigen, wie dankbar ich ihnen für ihre Unterstützung bin.
Auf der Platte gibt es einige Hip-Hop-Einflüsse. Diese Seite kannte man von dir bisher noch nicht ...
Ich hörte schon als kleiner Junge auch Rap-Musik. Mein Vater spielte mir schon früh Songs von 2Pac und solchen Leuten vor.
Wie kamen denn die Kontakte zu Leuten wie Kanye West oder Drake zustande?
Das sind alles Freunde von mir. Wir sind alle Teil des Musikgeschäftes, und im Zuge dessen lernte ich sie kennen. Drake beispielsweise kenne ich bereits seit ein paar Jahren, er ist ja auch Kanadier und mittlerweile so etwas wie ein großer Bruder für mich. Und auch Kanye West ist einfach ein cooler und vollkommen normaler Typ.
Kanyes Ruf ist aber ein anderer ...
Mag sein. Aber er ist tatsächlich vollkommen normal. Ich selbst werde aber niemals Hip Hop-Künstler werden. Ich nehme lediglich Teile davon und integriere sie in meine Musik.
Gibt es Leute, mit denen du unbedingt mal zusammenarbeiten möchtest?
Für diese Platte arbeitete ich mit einer Menge Leute zusammen, und das waren genau die Leute, die ich gerne dabeihaben wollte. Einzig und allein mit Stevie Wonder klappte die Zusammenarbeit nicht - das wäre noch toll gewesen. Vielleicht auf dem nächsten Album.
Justin Bieber, 18
Ben Watts/Universal ... war gerade mal 14 Jahre alt, als er seinen ersten Plattenvertrag unterschrieb. Mit 15 folgte die erste Single, ein Jahr bereits später das Debütalbum "My World 2.0". Am 1. März feierte der Kanadier seinen 18. Geburtstag - und ist bereits einer der größten Popstars unserer Zeit: Allein sein Auftreten sorgt für Fanhysterie auf der gesamten Welt. Kaum ein Tag vergeht, an dem keine neue Klatschmeldung über ihn oder seine Freundin Selena Gomez kursiert. Und trotz des anhaltenden Medienrummels hat es der Mädchenschwarm geschafft, neue Musik aufzunehmen.