Netflix-Hit Bodyshaming bei "Bridgerton": Autorin ließ Hauptfigur abnehmen – und würde das heute nicht mehr tun

Nicola Coughlan als Penelope Featherington in "Bridgerton"
Nicola Coughlan als Penelope Featherington in "Bridgerton"
© Liam Daniel/Netflix
"Bridgerton"-Autorin Julia Quinn hat erzählt, dass sie froh ist, dass die Netflix-Serie die neue Hauptfigur Penelope nicht erst schlanker werden ließ, um ihr Liebesglück zu finden. In ihrer Buch-Version war das noch anders.

Es ist der wohl lästigste Aspekt ihrer Arbeit als Schauspielerin: Nicola Coughlan ist immer wieder Bodyshaming ausgesetzt. Ständig werde sie auf ihr Gewicht angesprochen, werde ihr Körper in der Öffentlichkeit bewertet, erzählt die 37-Jährige, die momentan als Penelope Featherington im Netflix-Hit "Bridgerton" im Mittelpunkt der Show steht. Doch Coughlan weiß sich zu wehren.

Schon 2018 forderte sie in einem Gastbeitrag Theater-Kritiker und -Kritikerinnen auf, sie nach ihrer Leistung und nicht aufgrund ihres Körpers zu bewerten, nachdem ein Artikel sie als "übergewichtiges kleines Mädchen" beschrieben hatte. 2022 bat sie ihre Fans auf Instagram: "Wenn ihr eine Meinung über meinen Körper habt, teilt sie bitte nicht mit mir." Und erst kürzlich riet sie anderen Kolleginnen in der Branche scherzhaft: "Dünn zu sein könnte helfen. Wenn Sie sich aus irgendeinem Grund nicht an diese Regel halten können oder wollen, schlage ich vor, dass Sie sich damit abfinden, dass Sie in jedem Interview über Ihre Figur und nicht über Ihre Arbeit sprechen müssen." 

"Bridgerton" auf Netflix geht bewusst nicht auf Penelopes Gewicht ein

In der aktuellen Staffel "Bridgerton" hätte ihr Gewicht jedoch fast noch mehr Aufmerksamkeit bekommen. Denn in der Romanvorlage der amerikanischen Autorin Julia Quinn nimmt Penelope über zehn Kilo ab, bevor sie ihre große Liebe findet. Ein Aspekt, den Quinn heute kritisch sieht. "Ich bin froh, dass Shonda Rhimes (die Serienproduzentin, Anm. d. Red.) und ihr Team Penelope nicht plötzlich zehn Kilo leichter gemacht haben. Beim Schreiben habe ich mit diesem Aspekt selbst gerungen, da nimmt sie ab, bevor es mit der Liebe klappt. Dafür habe ich auch Kritik bekommen und im Nachhinein würde ich manches anders machen", sagte Quinn in einem Interview kürzlich. 

Die Showrunnerin Jess Brownell betonte, dass sie diesen Aspekt bewusst ignorierten. "Wir finden Penelope wunderschön und ich finde nicht, dass das ein Teil ihrer Geschichte ist. Dass sie in der Serie ein Mauerblümchen ist, hat viel mehr mit ihrem Selbstbewusstsein als mit ihrer äußeren Erscheinung zu tun", sagte sie. 

Ein Ansatz, der Nicola Coughlan gefiel. Die Irin erzählte kürzlich, dass sie sich auch deshalb für die "Bridgerton"-typischen Sex-Szenen persönlich stark machte. Es gäbe eine Szene in der Netflix-Serie, in der sie komplett nackt vor der Kamera stehe. Das sei ihre Idee gewesen. "Es fühlte sich bei all den Gesprächen rund um meinen Körper einfach wie das größte 'F*** you' an. Es war unglaublich kraftvoll", so Coughlan.

sst

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