Bis Montagabend gab es in der Geschichte von Günther Jauchs Quizshow "Wer wird Millionär?" erst sieben Milliongewinner. Alle haben die Drei-Joker-Variante gespielt, kein einziger von ihnen ist den riskanten Weg mit vier Jokern gegangen. Diese Spielart hat den Nachteil, dass der Kandidat ohne 16.000-Euro-Garantie auskommen muss. Wenn er sich verzockt, kann er von der halben Million direkt auf 500 Euro fallen.
Es musste erst ein Berufszocker kommen, um zu demonstrieren, dass man es auch mit der Variante zum Erfolg schaffen kann. Sebastian Langrock hat dieses Kunststück vollbracht: Er konnte die finale Frage nach der "Zwanzig nach vier"-Stellung korrekt beantworten. In einem Buch über unnützes Wissen hatte er gelesen, dass diese Stellung die Lage von Besteck beschreibt. Das brachte ihn auf die richtige Antwort "Kellner".
Dass der Münchner überhaupt so weit kam, liegt sicher an seinem Beruf: Langrock verdient seinen Lebensunterhalt mit Pokern. Er spielt im Internet, aber auch klassisch im Kasino - was ihm geholfen habe, seine Nervosität in den Griff zu bekommen: "Wenn du in so einem Turnier mitspielst, wo dann auch viele Kameras um dich rumstehen und es auch um viel Geld geht, dann lernst du, mit dem Druck umzugehen, und Entscheidungen zu treffen, bei denen es wirklich um viel Geld geht", erklärte Sebastian Langrock noch in der Jauch-Show sein Erfolgsgeheimnis.
Jetzt soll's nach Las Vegas gehen
Bislang lebt der 36-Jährige mit vier Männern in einer Wohngemeinschaft. Dort sorgt er nach eigener Auskunft für Sauberkeit und sei deswegen schon als "Mutti" verschrien. Mit dem Milliongewinn im Rücken kann er sich ab sofort eine eigene Wohnung leisten - sogar eine Putzfrau ist jetzt drin.
Doch bei einer Million soll es nicht bleiben. Der frisch gebackene Sieger hat schon weitere Investments im Auge: Langrock möchte seinen Gewinn vermehren und im Sommer bei den Turnieren der World Series of Poker in Las Vegas antreten: "Das Ziel ist es, aus der Million zwei zu machen und nicht, das zu verballern", sagt er. Laut RTL spielt er mit dem Gedanken, einen Snooker Club oder eine Bar in München eröffnen.
Jetzt fehlt ihm nur noch eine Partnerin, denn privat ist er noch Single. Der 36-Jährige hofft auf eine Frau, die ihn nicht wegen seines Geldes will. Erfolg im Spiel hat der Zocker gehabt - vielleicht gesellt sich dem jetzt Glück in der Liebe hinzu.