In Neapel und Buenos Aires flossen Tränen, rund um den Globus stand die Fußballwelt am 25. November 2020 Jahr still. Denn obwohl Diego Armando Maradona mit 1,65 Metern nicht gerade hochgewachsen war, starb an jenem Tag möglicherweise der Größte, den dieser Sport je hervorgebracht hat. Bereits zu Lebzeiten wurden diverse Dokumentationen über den argentinischen Nationalheiligen gedreht. Bei Amazon ist zudem die zehnteilige Fiction-Serie "Maradona – Leben wie im Traum" zu sehen. Eine der besten Dokumentationen über die "Hand Gottes" schuf jedoch 2019 der britische Regisseur Asif Kapadia: "Diego Maradona" lautet ihr schlichter Titel. ARTE wiederholt das gut zweistündige Werk zum fünften Todestag
Nach "Senna" und "Amy" gelang Kapadia mit der Maradona-Doku ein dritter Geniestreich über einen tragischen Superhelden. Das extrem mitreißende Werk zeichnet in vielen grobkörnigen Privat- und Archivaufnahmen das faszinierende Bild eines Mannes irgendwo zwischen tiefer Emotionalität und emotionalem Wahnsinn – mit Fokus auf die Jahre in Neapel.
Maradonas Leben führte immer weiter in einen Drogen- und Körper-Selbstvernichtungskampf. Hinzukamen Mafia-Intrigen, Beziehungschaos und viele falsche Freunde. Wer dem echten Maradona in diesem Film zuschaut, dem geht es wie Zeugen eines tragischen Verkehrsunfalls: Es ist schlimm, aber man kann einfach nicht wegsehen. Insbesondere auch, weil Maradona selbst zu Wort kommt: Kapadia gewann das Vertrauen des argentinischen Superstars und durfte einige exklusive Interviews mit ihm führen. Online verfügbar ist das Meisterwerk "Diego Maradona" vom 21. November bis 20. Dezember in der ARTE-Mediathek.
Diego Maradona – Fr. 21.11. – ARTE: 21.45 Uhr