Günther Jauch hat sich enttäuscht über den Umgang deutscher Politiker mit der neuen Casting-Show "Ich kann Kanzler" gezeigt. Man habe viele Politiker gefragt, ob sie nicht Jury-Mitglieder in der Show sein wollten. "Die Reaktion war meist die: Kennen wir nicht, mögen wir nicht, wollen wir nicht. Manche empörten sich öffentlich im Vorfeld, bar jeder Sachkenntnis, über die Sendung", sagte der Fernsehmoderator, der bei der am 19. Juni startenden ZDF-Show in der Jury sitzt, in der neuen, am Mittwoch erscheinenden Ausgabe des stern.
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Über die Kandidaten äußerte er sich im stern dagegen äußerst positiv. "Wir waren uns einig: Mindestens zehn Prozent der Kandidaten werden wir später in politischen Spitzenpositionen wiedersehen." Er selbst werde als Juror "Klartext sprechen", versprach Jauch. "Für die Rolle des Kuschelpädagogen tauge ich nicht." In der Show werden junge Leute gesucht, die das Zeug zum Politiker haben.
Jauch selbst hätte als Kandidat in seiner Jugend wohl kaum getaugt, er galt als schwer erziehbar" Es ging um typische Sachen wie Zu-spät-nach-Hause-Kommen, schlechte Schulnoten und Kettenrauchen. Ich rauchte Batavia ohne Filter, selbst gedreht, 30 Stück am Tag", schilderte er im Gespräch mit dem Magazin. Die Reaktion seiner Eltern beschreibt Jauch wie folgt: "Sie wollten mich nach St. Blasien schicken, ein Jesuiten-Internat im Schwarzwald, doch es fehlte ihnen das Geld. Mit 18 habe ich meinen Eltern gesagt: Entweder ich kann jetzt machen, was ich will oder ich schmeiße die Schule hin. Das war fast schon ein Erpressungsversuch, aber er funktionierte. Ich bekam dann nach dem Abitur einen Platz auf der Journalistenschule in München und zog zu Hause aus. Danach waren alle zufrieden."