Langzeitstillen

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Langzeitstillen: Eine Frau stillt ihr fast vierjähriges Kind auf dem Sofa

Langzeitstillen Ach, du stillst immer noch?

Für ihre Reportage "Langzeitstillen" hat die Fotografin Paula Janka Frauen begleitet, die ihre Kinder stillen – obwohl sie das Säuglingsalter lange hinter sich haben.
Nahaufnahme von einer Mutter, die ihre beiden Kinder gleichzeitig stillt. Die beiden Kinder fassen sich in der Zeit an der Hand

Galerie Intime Momente zwischen Mutter und Kind

Der Fotografin Paula Janka sind in ihrer Reportage "Langzeitstillen" sehr intime Einblicke gelungen. Über Mütter, die sich entschieden haben, ihre Kinder jahrelang zu stillen.
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"Es ist manchmal wirklich schockierend wie aggressiv manche Leute bei einem so natürlichen und schönen Thema wie Stillen werden können"
 Reka Nyari arbeitet als erfolgreiche Künstlerin und Fotografin in New York. Auf ihrem Instagram-Profil postet sie regelmäßig Fotos, die sie mit ihrer Tochter beim Stillen zeigen. Für die 39-jährige Mutter ist es eine Herzensangelegenheit, das Stillen in der Öffentlichkeit gesellschaftlich zu normalisieren.
"Ich habe schon immer Fotos von mir gemacht, wie ich meine Tochter stille und sie bei Instagram hochgeladen, weil ich finde, dass Stillen so eine wunderschöne und natürliche Sache ist. Ich wollte die Fotos auch für mich haben. Mein erster Post war von meiner Familie in unserem ersten Urlaub als sie nur ein paar Monate alt war. Ich habe gemerkt, wie viele Mütter zunächst schockiert waren, aber auch unglaublich glücklich und ermutigt, weil ich Fotos gepostet habe, für die sie selbst kritisiert wurden oder das Gefühl hatten, das in der Öffentlichkeit nicht tun zu können. Also habe ich weiter Fotos von mir gepostet, wie ich meine Tochter stille. Die meisten Kommentare von anderen Frauen und Müttern sind wunderbar und sehr unterstützend. Insbesondere jetzt, wo meine Tochter schon etwas älter ist. Viele Frauen haben das Gefühl, dass wenn sie ihre Kinder über das Alter von einem Jahr hinaus gestillt hätten, sie dafür angefeindet und als abnormal bezeichnet werden würden. Ich mache das also zum einen Teil, weil ich denke, dass Stillen eine wundervolle Sache ist. Zu einem anderen Teil möchte ich es normalisieren und Frauen darin bestärken sich beim Stillen in der Öffentlichkeit wohl zu fühlen – wann auch immer ihr Kind Hunger hat – und dafür nicht verurteilt zu werden."
Einer Studie zufolge steht jede vierte Frau in Deutschland dem Stillen in der Öffentlichkeit zwiespältig oder ablehnend gegenüber. Auch Nyari muss sich immer wieder der Kritik von fremden Menschen stellen, weil sie ihre Tochter nicht hinter verschlossenen Türen stillen will. Durch ihre Fotos hat die gebürtige Finnin eine Community geschaffen, die sich für Mütter stark macht.
"Diese wertenden, uninformierten Menschen, die stillende Mütter kritisieren, können einen negativen Effekt auf das Leben von Frauen haben. Denn es macht Frauen, die ihre Kinder stillen und eine wundervolle Sache für ihre Kinder machen, bekommen Angst, in der Öffentlichkeit zu stillen. Wir wissen alle, dass es für arbeitende Mütter völlig unmöglich ist zuhause zu bleiben und dort dein Kind zu füttern. Und warum solltest du? Es ist eine absolut natürliche und legale Sache. Es ist so viel einfacher als Flaschen mit sich rumzutragen. Diese hasserfüllte, wertende Haltung ist wirklich schlimm. Es ist schwer genug eine Mutter zu sein. Es ist schwer genug das richtige zu tun, zu stillen, eine Karriere zu haben, ein Kind zu haben und ein soziales Leben zu führen."
Das Bundesinstitut für Ernährung rät:
"Stillen ist das Natürlichste der Welt und Muttermilch die beste Nahrung für Säuglinge: gut verdaulich, hygienisch einwandfrei und richtig temperiert. Trotzdem stillen einige Frauen überhaupt nicht oder hören bereits nach wenigen Monaten auf. Für jede Zehnte der Befragten, die bereits abgestillt hatten, war die ablehnende Haltung in der Öffentlichkeit ein Grund für das Abstillen."
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung rät, Kinder bis zu Beginn des fünften Monats mindestens und ausschließlich zu stillen. "Die Stilldauer insgesamt bestimmen allein Sie und Ihr Kind."
Reka Nyari: "Lasst uns Müttern mehr Liebe und Unterstützung statt Hass geben und aufhören sie für etwas zu verurteilen, was so schön, natürlich und von Vorteil ist."