Video-Botschaft Britney rechnet ab

Von Anne Webler
Auf den ersten Blick sieht es so aus, als sei Britney Spears bei einem Drogentrip gefilmt worden. Dann erkennt man aber, worum es sich bei dem im Internet aufgetauchten Video handelt: Die 25-Jährige rechnet mit den Medien und ihrem Management ab.

Kaum ist die letzte Nachricht über Britney - angeblich will sie sich für 71.000 Dollar schöner operieren - verdaut, kommt der nächste Hammer: Eine persönliche Videobotschaft im Internet. Aufgenommen wurde der Film vor einer knappen Woche in Bel Air, zwischen Solarium und Sushi. Die Sängerin soll laut der Internetseite X17online.com mit ihrer Cousine Allie gerade auf eine freie Sonnenbank gewartet haben, als sie einen X17-Reporter zu sich orderte. Sie habe der Welt etwas zu sagen, erklärte sie dem verdutzten Mann, er solle einfach filmen und keine Fragen stellen.

Die Videobotschaft aus dem Solarium

Mitten im Solarium lässt Britney Spears in diesem Video ihren Frust heraus.

Was dann folgt, ist ein mit Ironie getränkter Monolog: Britney spricht mit Babystimme in die Kamera, von ihrem Gesicht unter der großen Sonnenbrille und dem beigen Hut ist nicht viel zu sehen. Ihre Rede beginnt mit den Worten: "Zuerst möchte ich alle meine Fans grüßen, ich freue mich wahnsinnig. Und dann möchte ich noch sagen, dass ich schockiert bin, wie nett unsere Welt ist. Weil unsere Welt einfach so nett ist." Sie zählt einige Gerüchte auf, die in der Vergangenheit von den Medien über sie verbreitet wurden, dass sie wieder schwanger und permanent betrunken sei. Nach jeder erfundenen Story ruft sie voller Sarkasmus: "Und es ist so wahr! Oh mein Gott, es stimmt!"

Völlig durchgeknallt oder endlich bei Sinnen?

Zwischendurch wendet sich Britney an die amerikanische Nation: "Amerika, glaub alles was Du liest. Denn Du bist intelligent, ich bin dumm." Unvermittelt fängt sie an zu weinen, presst hervor: "Ich muss weinen, weil die Welt so nett ist." Nachdem Britney ihre "Botschaft" losgeworden ist, lässt der Fotograf die Kamera weiterlaufen, und auf einmal spricht Britney mit ihrer normalen, viel tieferen Stimme weiter.

Was ist von diesem Auftritt im Bräunungsstudio zu halten? Ist Britney jetzt völlig durchgedreht, reiht sie sich ein in die tragischen Blondinen wie Marilyn Monroe oder Anna Nicole Smith, die kurz vor ihrem Tod völlig zugedröhnt den Kinderwagen schiebend auf Video festgehalten wurde? Oder ist Britneys Video ein Schauspielstück, um der Welt, und vor allem den Medien, in sarkastischer Weise zu sagen: "Lasst mich in Ruhe!"? Letzteres ist wohl der Fall. Britney verteilt Ohrfeigen an ihr Management und an die Medien - und das mit einem Lächeln. Sie nutzt das Bild, das die Öffentlichkeit von ihr hat, das Klischee der dummen, naiven Blondine, und übertreibt es bis ins Lächerliche. Vielleicht ist Britney nicht so wehrlos, wie sie bisher gewirkt hat, mit ihrem Video zeigt sie: Britney Spears kann auch anders.

Will in Ruhe gelassen werden

Britney hat die Berichterstattung offenbar satt. Ihr Ex-Freund und Model Isaac Cohen hatte bereits berichtet, dass sie ihn gefragt habe, warum sie nicht in Ruhe gelassen werde und womit sie das verdient habe. Allerdings füttert Britney die Medien gleichzeitig mit Aktionen wie "Ich geh zum Friseur und rasier mir eine Glatze" und Auftritten in knappster Kleidung oder gar ohne Unterwäsche immer wieder mit neuem Stoff.

Sollte Spears, wie es immer wieder heißt, jedoch tatsächlich an einem Comeback-Album arbeiten, wird sie spätestens zu dessen Veröffentlichung wieder das Rampenlicht suchen. So, wie es sich für einen Erfolg suchenden Star gehört.

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