Misslungener Youtube-Prank Britischer Idiot zementiert seinen Kopf in eine Mikrowelle

Zwei Bilder zeigen den Briten in der Mikrowelle und seine Retter
Eine Stunde brauchten Ärzte und Feuerwehr, um Jay Swingler aus der Mikrowelle zu holen. Seine Freunde hatten es zuvor bereits anderthalb Stunden lang vergeblich versucht.
© Screenshot TGFbro/Youtube
Wir kennen es von "Jackass" und "Joko und Klaas": Manche Leute finden Gefallen daran, sich in Lebensgefahr zu begeben. Dieser Brite allerdings hat nicht darüber nachgedacht, wie er wieder herauskommt. Feuerwehr und Rettungsärzte mussten anrücken.

Fast eine Million Menschen haben sich sein Youtube-Video bereits angesehen und genau darum geht es dem Briten auch: Jay Swingler will berühmt werden. Eine lebende Legende. Am 7. November allerdings hätte er es fast zum toten Vollidioten geschafft. Aus dem siebten Türchen seines Adventskalender zieht Jay statt Schokolade eine Aufgabe: "Nearly die" gibt ihm ein Zettelchen vor, dass er mit verschmierten Händen auseinander faltet. Und wie er das anstellt, erzählt er auf dem Youtube-Kanal TGFbro nach, den er und sein Kumpel Romell Henry betreiben. Alle fünf Tage posten sie dort Pranks, Comedy und Wettkämpfe, mehr als drei Millionen Abonnenten haben sie bereits. Viele amüsiert besonders der starke Black-Country-Dialekt aus der Region um Birmingham, der ein wenig an Shakespearean English erinnert.

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Jay besorgt sieben Schachteln Spachtelmasse und eine Mikrowelle, die ihm als Behältnis dienen soll. Schon das Anrühren des Pulvers mit Wasser bringt ihn an den Rand seiner Kräfte, Kumpel Romell muss einspringen. Jay stellt zwei Stühle so auf, dass er sich bäuchlings darauflegen kann, und stellt die Mikrowelle davor – in die will er kopfüber abtauchen. "Im Handstand wird das nichts", meint er. Während er vorführt, wie er sich eine Plastiktüte über den Kopf ziehen und einen Schlauch in den Mund stecken wird, wirkt Jay fast stolz vor lauter "Sicherheitsmaßnahmen". Es geht los, er taucht ab in die gefüllte Mikrowelle.

Dass sich Jay bei dieser Aktion ernsthaft in Gefahr bringt, wird allen Beteiligten – und ihm selbst – klar, als seine Freunde über eine Stunde lang versuchen, die hart gewordene Spachtelmasse Polyfilla aus der Mikrowelle zu meißeln. Was sich die prankster vorher überlegt hatten, wie sich Jay aus seinem selbst gewählten Gefängnis befreien soll, erwähnen sie leider in ihrem Video nicht. Vermutlich haben sie so weit nicht gedacht ...

Nur Profis konnten helfen

Nach anderthalb Stunden vergeblicher Arbeit mussten die Youtuber Rettungssanitäter rufen, um den 22-Jährigen aus seinem Martyrium zu befreien. Die wiederum verständigten die Feuerwehr. Zu Fünft arbeiteten die Männer daran, die Mikrowelle aufzubrechen und die mit Kunstharz angereicherte Masse zu zerstören. Kommandant Shaun Dakin sagte zur "Birmingham Mail": "So lustig es klingt, dieser junge Mann hätte leicht ersticken oder ernsthaft verletzt werden können. Der Ofen wurde lediglich als Behältnis benutzt und war nicht an Strom angeschlossen, aber die Spachtelmasse ist schnell hart geworden. Wir mussten uns über Videotelefonie Hilfe von unseren Kollegen bei der Technischen Rettung holen."

Nachdem die Feuerwehr mit einem Schraubenzieher ein größeres Stück abgelöst hatte, bekam Jay schon besser Luft. "Wir mussten aber extrem vorsichtig vorgehen, weil wir so nah an seinem Gesicht gearbeitet haben", so Dakin. "Die ganze Gruppe Beteiligter hat sich entschuldigt, aber das war wirklich ein Notruf, der uns davon hätte abhalten können, jemand anderem bei einem ernsthaften, unbeabsichtigten Unfall zu helfen."

Wohl wahr.

bal