Kanada Künstler verkauft Wurstwasser für 33 Euro – und narrt damit Werbebranche

Wer trinkt schon Wurstwasser? Vermutlich niemand. In Kanada bot ein Künstler bei einem Festival tatsächlich Wurstwasser in Flaschen zum Verkauf an. 33 Euro wollte er für eine haben – allerdings nur, um auf ein Problem aufmerksam zu machen.

Premium-Wasser. Schon einmal was davon gehört? Es gibt Luxus-Mineralwasser, das über einhundert Euro kostet. Wer jetzt denkt, das sei verrückt, der glaubt nicht, was ein Künstler auf einem Festival in Kanada gemacht hat: Er hat ungefiltertes Wurstwasser für 33 Euro pro Flasche verkauft.

"Wir haben ein Rezept entwickelt, in das viele Menschen mit ganz viel Hintergrundwissen viel Arbeit in die Forschung gesteckt haben, um die wirklich besten Wurstwasser-Version zu kreieren," sagte der CEO von "Hot Dog Water" dem kanadischen Nachrichtensender Global News.

Das Wasser sei zudem glutenfrei, reich an Natrium und Elektrolyten. Es verspreche dem Verbraucher auch, dabei zu helfen, Gewicht zu verlieren, Gehirnfunktion zu erhöhen und jünger auszusehen. "Das Protein des Wurstwassers hilft Ihrem Körper, genau den perfekten Wassergehalt aufzunehmen, das Natrium und all die Dinge, die Sie nach dem Training brauchen", heißt es in der Produktbeschreibung.

An dieser Stelle hat unsere Redaktion Inhalte von Instagram integriert.
Aufgrund Ihrer Datenschutz-Einstellungen wurden diese Inhalte nicht geladen, um Ihre Privatsphäre zu schützen.

Kanada: Künstler will auf Problem aufmerksam machen

Im Netz sorgte das Wurstwasser für Aufsehen. "Dieser Stand, der ungefiltertes Wurstwasser verkauft, ist das Seltsamste, was ich je gesehen habe", schreibt ein User bei Twitter. Er wurde wie viel andere reingelegt.Denn das Wurstwasser gibt es nicht wirklich. Es soll eine Kritik an der Werbebranche sein. Dahinter steckt der Reiseveranstalter und Künstler Douglas Bevans. "Damit hoffen wir kritisches Denken in Bezug auf Produktmarketing und die bedeutende Rolle, die es bei unseren Kaufentscheidungen spielen kann, zu fördern", heißt es im Kleingedruckten der Produktbeschreibung.

1030 Euro soll er dafür laut Global News ausgegeben haben. Das spiele für ihn aber keine Rolle. Es sei viel wichtiger, dass die Aktion bei einigen einen bleibenden Eindruck hinterlassen habe, so der Kanadier. "Ich glaube schon, dass ich einige Leute davon überzeugt habe, sich von diesen Tricks nicht mehr beeinflussen zu lassen", sagt Bevans abschließend. "Und vielleicht dadurch realisieren werden, dass diese Marken, die so werben, keine wissenschaftlichen Fakten hinter sich haben."

Nestlé: Ärger um Vittel-Wasser in Frankreich
Das Dorf Vitel schlägt Alarm, weil Nestlé zu viel Wasser abpumpt - um es zu verkaufen.
© Klaus Ohlenschläger/ / Picture Alliance
In Vittel wird das Wasser knapp
rpw