Es ist mit die größte Ehre, die einem Sportler oder einer Sportlerin widerfahren kann: eine Medaille bei den Olympischen Spielen. Wer sich dort erfolgreich mit den Mitstreitenden misst, hat es geschafft und kann sich hinterher kaum noch vor Sponsorengeldern retten, richtig? Nicht immer. Denn während es Sportarten gibt, die solche Bekanntheit und Popularität genießen, dass Sponsoren sich förmlich darum prügeln, die Sportler finanziell zu unterstützen, gilt das lange nicht für alle.
Eine, die davon ein Lied singen kann, ist die US-Fechterin Monica Aksamit. Denn obwohl sie bei den Olympischen Spielen 2016 Bronze erkämpfen konnte, schwamm sie in den letzten Jahren alles andere als im Geld. Im Interview mit dem Magazin "New York Post" sagte die 29-Jährige: "Es gibt viele Sportler in Nischensportarten wie Fechten, Taekwondo und Judo, die finanzielle Probleme haben. Davon hört niemand was, aber ich bin auf keinen Fall die Einzige."
Für Olympia 2020 braucht Monica 21.000 Dollar
Neben 300 Dollar, die sie monatlich vom Nationalen Olympischen Komitee der USA (USOC) erhält, verdient Aksamit ein wenig Geld als Fecht-Schiedsrichterin und mit gesponserten Instagram-Posts. Doch das Geld reicht vorn und hinten nicht. Und mit einem sehr rigorosen Trainingsplan bleibt nicht genug Zeit für einen Nebenjob: "Ich habe mich für ein paar Teilzeitjobs im Verkauf beworben und war sehr ehrlich, was meinen Stundenplan angeht. Sie sagen immer, dass sie jemanden wollen, der mehr Zeit hat."
Zuletzt sei es so weit gekommen, dass ihre Teilnahme an den Olympischen Spielen 2020 gefährdet gewesen sei, weil sie sich die Reise nach Tokio nicht hätte leisten können: "Im September hatte ich wieder einmal nur 150 Dollar", so Monica, die noch bei ihrer Mutter wohnt. Doch um in Tokio teilnehmen zu können, braucht sie mindestens 21.000 Dollar. Also versuchte es die Säbelfechterin jetzt mit Crowdfunding – und ist erfolgreich. Mit einer Go-Fund-Me-Kampagne, die seit Anfang September läuft, konnte Aksamit bereits knapp 29.500 Dollar sammeln – mehr als genug, um ihr Glück in Tokio zu versuchen.

Im Interview erzählt Monica, wie überraschend der Erfolg der Kampagne für sie war, nachdem Agenten und Sponsoren so wenig Interesse gezeigt hatten: "Ich komme noch gar nicht darüber weg", so die 29-Jährige zur "Post", "ich kann es gar nicht in Worte fassen. Ich bin so dankbar und völlig überwältigt. Irgendjemand hat 5000 Dollar gespendet." Zu wissen, dass sie nun für die Spiele trainieren könne, ohne sich permanent Sorgen um Geld machen zu müssen, habe "wahnsinnig viel Stress" von ihr genommen.
Na dann, gut Coupé!