Alles verprasst Mit 16 Jahren war sie Lotto-Millionärin - heute bereut Callie Rogers ihre größten Fehler

Callie Rogers mit ihrem riesigen Lottoscheck und 15 Jahre danach
Callie Rogers mit ihrem riesigen Lottoscheck und 15 Jahre danach
© picture alliance/Callie Rogers
Vor 15 Jahren war Callie Rogers die jüngste Lotto-Millionärin Großbritanniens. Es folgte ein Leben voller Exzesse und Überforderung. Heute bereut die Mutter vor allem, dass sie nicht mehr von dem Geld für ihren behinderten Sohn übrig hat.

Callie Rogers war 16 Jahre alt, als sie das große Los zog: Sechs Richtige bei der National Lottery.  Eben noch jobbte das Mädchen aus der nordenglischen Provinz Cumbria für ein paar Mäuse an der Supermarktkasse, nun ist sie die jüngste Jackpot-Gewinnerin Großbritanniens. In Mini-Rock und Lederstiefeln posiert sie im Juli 2003 mit einem riesigen Scheck über 1,9 Millionen Pfund, zu damaligen Wechselkursen rund 2,6 Millionen Euro.

15 Jahre später ist Callie Rogers von dem plötzlichen Reichtum nichts geblieben. Mit 31 Jahren blickt sie bereits auf ein Register an Exzessen und zerbrochenen Beziehungen zurück, das mancher abgestürzte Promi erst jenseits der 50 erreicht. "Ich denke nicht, dass es irgendeinem 16-Jährigen ermöglicht werden sollte, die Lotterie zu gewinnen, weil man in diesem Alter dafür einfach nicht gewappnet ist", sagt Rogers heute rückblickend im Gespräch mit der "Daily Mail". 

Mit dem Reichtum überfordert

Rogers stammt aus schwierigen familiären Verhältnissen, zum Zeitpunkt des Lottogewinns lebt sie bei ihren Pflegeeltern. Auf den plötzlichen Reichtum ist sie nicht vorbereitet. "Ich habe Häuser gekauft, als ich nicht die geringste Ahnung davon hatte. Ich wusste nicht, wie man eine Rechnung bezahlt, weil ich das noch nie getan hatte. Ich wusste nicht, was Gemeindesteuern sind."

Sie gibt das Geld mit vollen Händen aus, für Häuser auf den Namen anderer, für Urlaube, Autos, Schönheitsoperationen und Drogen. "Ich erinnere mich, wie ich mit Leuten zum Trinken zusammengesessen habe und alle haben meine Kreditkarte benutzt, um MacBooks zu kaufen", erzählt Rogers.

Das Label "jüngste Lottomillionärin" wird für sie zum Fluch. "Es bedeutete, dass jeder wusste, wer ich bin. Jeder wollte ein Stück", sagt Rogers. Freunde, Bekannte, wechselnde Partner - jeder will am Reichtum teilhaben, doch sozialen Halt und persönliches Glück findet Rogers nicht. "Es ist nicht so, als ob ich alles in einem Jahr verloren hätte", sagt Rogers. "Es ging über neun Jahre."

Von der Jungmillionärin zur Working Mom

Heute lebt sie für 400 Pfund Miete im Monat in einer Wohnung mit ihrem kleinen Sohn Blake und Tochter Georgia. Zwei weitere Kinder - 13 und 11 Jahre - leben nicht bei ihr, sondern beim Vater. Mit dem Vater der beiden kleinen Kinder ist sie auch nicht mehr zusammen. "Was ich am meisten bedauere, ist, dass das Geld nicht für Blake da ist", sagt Rogers. Blake erlitt bei der Geburt infolge von Sauerstoffmangel bleibende Schäden, sein Zwillingsbruder überlebte nicht. Für ihr behindertes Kind wünscht sie sich die beste Pflege, der Lottogewinn hätte da helfen können.

Eine zeitlang arbeitete sie sogar als Putzkraft, ging dann ans College, um Soziale Arbeit zu studieren. Sie muss nicht hungern, sich aber wie jede alleinerziehende Mutter im Alltag finanziell einschränken. Immerhin: Ein Teil des Lottogewinns steckt im Haus ihrer Großeltern, das sie mal erben wird. Ein bisschen was ist für die Kinder angelegt. Denen will sie nun einen verantwortungsbewussten Umgang mit Geld vorleben. "Ja, ich habe es verloren, aber ich bin kein Verlierer", sagt Callie Rogers. "Ich arbeite jetzt hart, um für meine Kinder zu sorgen. Ich habe das ganze Geld nicht mehr, aber ich bin eine glücklichere Person." 

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bak