Ein stellvertretender Bürgermeister von Bolu und der Leiter der örtlichen Feuerwehr erhielten ebenfalls lebenslange Haftstrafen. Insgesamt waren wegen des Brandes 32 Menschen vor Gericht gestellt worden, 20 von ihnen waren in Untersuchungshaft.
Bei dem nächtlichen Feuer in dem direkt an einer Skipiste gelegenen Hotel "Grand Kartal" waren im Januar 78 Menschen ums Leben gekommen, darunter 36 Kinder. Das Unglück ereignete sich während der Winterferien, als viele Familien dort Skiurlaub machten. 137 Menschen wurden zudem verletzt.
Bei den Ermittlungen standen mögliche Versäumnisse der Hotel-Leitung, der Rettungskräfte und der Behörden im Mittelpunkt. Den Ermittlungsergebnissen zufolge gab es in dem Hotel keinen funktionierenden Feueralarm, und einige der Gasanlagen entsprachen nicht den Vorschriften.
"Wir hatten regelmäßig Inspektionen", verteidigte sich der Hotelbesitzer Halit Ergül, der den Gaslieferanten für das Unglück verantwortlich machte. "Ich habe noch nicht mal Feuerwerke bei Hochzeiten vor dem Hotel erlaubt, um zu verhindern, dass Vögel sterben", sagte Ergül nach Angaben der Nachrichtenagentur DHA vor dem Richter.
Angehörige der Opfer hatten der Hotel-Leitung vorgeworfen, die Gäste nicht alarmiert zu haben. "Sie beeilten sich, ihre Autos zu retten, während unsere Angehörigen im Rauch erstickten", hieß es in einer Erklärung der Angehörigen im Sommer. Bei einer Inspektion wenige Wochen vor dem Unglück sei auf fehlende Brandschutzmaßnahmen hingewiesen worden, kritisierten die Angehörigen darin. Das Hotel-Management habe dies aber mit der Begründung ignoriert, "dass die Maßnahmen zu teuer seien".