Drei Tage nach einem tödlichen Wurf mit einer Kloschüssel am Rande eines Fußballspiels in Brasilien ist der mutmaßliche Täter festgenommen worden. Der 23-Jährige habe gestanden, für den tödlichen Wurf auf einen drei Jahre älteren Mann nach einem regionalen Fußballspiel im WM-Austragungsort Recife verantwortlich zu sein, erklärte die Polizei. Die Gewalttat hatte in Brasilien für Empörung gesorgt.
Sein Mandant schäme sich, er könne sich seine Tat selbst nicht erklären, sagte der Anwalt des 23-Jährigen dem Internet-Nachrichtenportal G1. Die schwere Porzellanschüssel hatte er demnach in der Toilette des Arruda-Stadions aus der Verankerung gerissen und sie vom Stadion aus auf den Vorplatz geschleudert. Dort traf sie das 26-jährige Opfer mit einer Wucht, die laut einem Physikexperten einem 350 Kilogramm schweren Objekt entspräche.
WM-Landf im Schock
Der Fall hat das Land einen Monat vor der WM schockiert. Sportminister Aldo Rebelo verurteilte die Tat. "Stellen sie sich vor, jemand geht in ein Fußballstadion, demontiert eine Toilette und wirft sie auf einen anderen Fan. Was soll das?" Präsidentin Dilma Rousseff erklärte, Brasilien als Fußball-vernarrte Nation könne derartige Gewalt in seinen Stadien nicht dulden.
Das Sportgericht ordnete an, dass die nächsten beiden Spiele im Arruda-Stadion vor leeren Rängen stattfinden müssen. Die WM-Spiele werden nicht in dem Stadion ausgetragen, sondern in der neugebauten Arena Pernambuco am anderen Ende von Recife.