Deutsche verschenken Milliarden Euro durch Sparbücher

Sparer verschenken jedes Jahr hochgerechnet rund eine Milliarde Euro, weil sie ihr Geld auf dem Sparbuch statt auf einem Tagesgeldkonto anlegen.

Sparer verschenken jedes Jahr hochgerechnet rund eine Milliarde Euro, weil sie ihr Geld auf dem Sparbuch statt auf einem Tagesgeldkonto anlegen. Guthaben auf dem Sparbuch brachen von Anfang 2002 bis Ende 2011 im Schnitt 0,99 Prozent Zinsen, auf Tagesgeldkonten gab es im selben Zeitraum im Schnitt 1,98 Prozent, ergab eine Berechnung des Finanzexperten Udo Keßler für die "Süddeutsche Zeitung".

Zusammengerechnet belaufen sich die entgangenen Zinseinnahmen in den untersuchten zehn Jahren demnach auf 10,6 Milliarden Euro. Keßler stützte sich bei seinen Berechnungen auf Daten der FMH-Finanzberatung zu Konditionen von Tagesgeld-Konten und der Deutschen Bundesbank zum Guthaben der Bundesbürger auf Sparkonten. Bei einem Anlagebetrag von 10.000 Euro hätte ein Wechsel vom durchschnittlich verzinsten Sparbuch auf ein täglich verfügbares Konto mit durchschnittlicher Verzinsung binnen zehn Jahren 1137 Euro an Zinsen und Zinseszinsen gebracht.

Keßler sagte der Zeitung, er rechne trotzdem nicht mit dem Ende des bei den Deutschen beliebten Sparbuchs. "Viele Anleger werden dem Sparbuch selbst dann noch treu bleiben, wenn Banken gar keine Zinsen mehr zahlen."

AFP
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