Hamburgs Wissenschaftssenatorin Maryam Blumenthal (Grüne) dankte Hensel für seinen "engagierten Einsatz". Hensel habe "die Sichtbarkeit jüdischen Lebens in Hamburg spürbar gestärkt", erklärte sie. Es sei umso bedauerlicher, dass ihn "auch die zunehmende Konfrontation mit Hass und Hetze" zur Abgabe seines Amts veranlasst habe.
Sein Rücktritt sei ein "schwerwiegender Verlust" für die Stadt, erklärte die Präsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft, Carola Veit (SPD). "Dass engagierten Menschen wie ihm, die sich für unsere Gesellschaft und unser Land einsetzen, Hass und Gewalt entgegenschlägt, ist nicht hinnehmbar", fügte sie hinzu. Antisemitische Botschaften richteten sich nicht nur gegen Jüdinnen und Juden, sondern gegen die Grundwerte der Gesellschaft.
Der Hamburger Senat hatte Hensel im Juli 2021 zum ersten Antisemitismusbeauftragten ernannt. Ziel des Amts ist es, die Bekämpfung von Antisemitismus in der Stadt zu stärken.
Im Mai wurden Hensel und seine Tochter im Straßenverkehr judenfeindlich bedrängt. Ein 57-jähriger Angreifer soll ihn beschimpft und beim Weiterfahren genötigt haben, bis die Polizei eingriff. Hintergrund soll gewesen sein, dass Hensel im Auto ein hebräisches Lied spielte. Die Hamburger Landespolitik verurteilte die Tat.