"Unsere Botschaft an unsere flussabwärts gelegenen Nachbarn Ägypten und Sudan ist klar: Der Renaissance-Staudamm ist keine Bedrohung, sondern eine gemeinsame Chance", fuhr Abiy fort. Die entstehende "Energie und Entwicklung" werde nicht nur Äthiopen voranbringen.
Das Gerd-Projekt hatte zu erheblichen Spannungen mit den beiden nördlichen Nil-Anrainern geführt, die ihre Wasserversorgung bedroht sehen. Addis Abeba hatte den Bau des 145 Meter hohen und 1,8 Kilometer langen Wasserkraftwerk im Westen trotz scharfer Proteste im Jahr 2011 in die Wege geleitet. Die äthiopische Regierung argumentiert, die Talsperre sei unerlässlich für die Versorgungssicherheit des Landes.
Im Februar 2022 wurde dort erstmals Strom produziert. Bislang erreichte die Anlage aber noch nicht ihre volle Kapazität - diese liegt bei einer Speicherkapazität von 74 Milliarden Kubikmetern Wasser und einer Leistung von mehr als 5000 Megawatt.