Video
Kohleausstieg beunruhigt Lausitzer
Kohleausstieg 2030 - was für Viele eher abstrakt klingt, ist für die Menschen in der Lausitz sehr real. Der Bürgermeister von Boxberg in Sachsen, Achim Junker, ist alarmiert. "Mich beunruhigt das sehr. Schon der Kohleausstieg 2038, den sehe ich als riesengroße Herausforderung erst mal für die Energiewirtschaft, dass wir konstant unseren Strom aus der Steckdose bekommen, kann aber auch für die Menschen hier vor Ort. Es sind immerhin im Lausitzer Revier siebeneinhalb tausend Beschäftigte und mindestens noch mal so viel im Servicebereich, im Umfeld. Für die sollten bis 2038 Ersatz-Arbeitsplätze geschaffen werden und so weiter, dass wir nicht wieder so einen Strukturbruch wie in den 90er Jahren hier haben. Es wird davon geredet, eventuell Gaskraftwerke an solche Standorte zu setzen. Gut, aber wie gesagt, der Zeitfaktor spielt ja da eine große Rolle. Auch die ganzen Technologien und so weiter, wenn man daran denkt, Speicher-Strom und so weiter. Wie Frau Baerbock gestern sagte, sie erwarte technologische Sprünge. Ich bezweifle das, dass man bis 2030 so springen kann. Also die Wut ist groß, das höre ich immer wieder. Es wird sich selbst herausstellen, ob das möglich ist, ob die Versorgungssicherheit gegeben sein wird. Denn ich kann mir nicht vorstellen, wenn mal eine Woche der Strom weg ist und wir produzieren den Strom ja nicht nur für uns in Boxberg und für Weißwasser und Umgebung, sondern da hängt die halbe Republik mit dran an der Versorgungssicherheit unserer Standorte hier in der Lausitz. Und ich denke mir mal oder ich hoffe, dass die Vernunft siegen wird an der Stelle bzw. das technisch Machbare." Unter Berücksichtigung der Versorgungssicherheit soll das Aus des letzten Kohlekraftwerks auf 2030 vorgezogen werden, heißt es im Koalitionsvertrag von SPD, FDP und Grünen. Bisher war 2038 verankert. Dafür sollen Wind- und Solarstrom ausgebaut werden.