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Mord an französischem Lehrer Paty: Urteile gegen mutmaßliche Mitverantwortliche erwartet

Gut vier Jahre nach der Ermordung des französischen Lehrers Samuel Paty durch einen jungen Dschihadisten werden am Freitag die Urteile für mehrere mutmaßliche Mitverantwortliche erwartet. Die Staatsanwaltschaft forderte 16 Jahre Haft für einen Freund des von der Polizei erschossenen Täters. Für einen weiteren Bekannten forderte sie 14 Jahre Haft. Die beiden Männer Anfang 20 hätten sich der Bildung einer terroristischen Vereinigung schuldig gemacht.
Frankreich: Nach Mord an Lehrer Samuel Paty: Prozess gegen sechs Schüler beginnt

Frankreich Nach Mord an Lehrer Samuel Paty: Prozess gegen sechs Schüler beginnt

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Mehr als drei Jahre nach dem Mord an dem Lehrer Samuel Paty in Frankreich müssen sich von diesem Montag an sechs Schüler vor einem Jugendgericht in Paris verantworten. Ihnen wird vorgeworfen, dem Täter Informationen über das Opfer beschafft zu haben. Zudem ist eine damals 13-jährige Schülerin wegen einer falschen Anschuldigung gegen Paty angeklagt, die Anlass zur Tat gewesen sein soll. Am 16. Oktober 2020 war der 47-jährige Paty in einem Pariser Vorort von einem Angreifer getötet und dann enthauptet worden. Das Verbrechen an dem Geschichts- und Geografielehrer wurde als islamistisch motivierter Terrorakt eingestuft und löste international Entsetzen aus. Die Polizei erschoss den 18-jährigen Täter. Louis Cailliez, Anwalt der Schwester von Samuel Paty: "Ich erwarte eine Verteidigung, die sich auf einen jugendlichen Fehler konzentriert. Wir werden sehen. Auf jeden Fall ist dies ein Prozess, der hinter verschlossenen Türen stattfinden wird, obwohl es sich um eine Angelegenheit von öffentlichem Interesse handelt, und Mickaella Paty möchte ein ganzes zusammengesetztes Ökosystem verstehen, das sich aus dem Islamismus der einen und der Selbstgefälligkeit der anderen zusammensetzt. Und das eine verhängnisvolle Abfolge ermöglichte, eine fatale Verbindung von kleinen Feigheiten, großen Lügen, Verleumdungen, Verständnis, Komplizenschaft, Unterstützung, ohne die Samuel Paty noch am Leben wäre." Vor der Tat war im Internet gegen den Lehrer gehetzt worden, weil er im Unterricht zum Thema Meinungsfreiheit Karikaturen des Propheten Mohammed gezeigt hatte. Paty hatte es seinen Schülerinnen und Schülern aber freigestellt, den Raum zu verlassen, falls sie die Karikaturen nicht sehen wollten. Die Anhörungen, die bis zum 8. Dezember dauern sollen, finden hinter verschlossenen Türen statt. Allen Angeklagten drohen bis zu zweieinhalb Jahre Haft. Erst in einem Jahr soll es ein Verfahren gegen acht Erwachsene geben, die den Angreifer teils unmittelbar bei der Vorbereitung seiner Tat unterstützt haben sollen. Darunter befinden sich zwei Freunde des Täters, die laut Anklage in dessen Pläne eingeweiht waren.