Gernot Stenger

Die Stehplatzfans des FC St. Pauli werden nicht, wie vom DFB-Sportgericht Ende Februar entschieden, für ein Spiel ausgesperrt. Der Club muss nach der Revision durch das Bundesgericht allerdings 50.000 Euro Strafe zahlen - 13.000 Euro weniger als der Einnahmenausfall im Falle der Aussperrung ergeben hätte.

Das DFB-Sportgericht hat das Urteil im Falle des Kassenrollenwurfes gefällt: Der FC St. Pauli muss 5800 Stehplätze unbesetzt lassen. Während sich der Werfer im Prozess auch beim getroffenen Pirmin Schwegler entschuldigte, denken die Hamburger über einen möglichen Gang vor das DFB-Bundesgericht nach.

Novum in der DFB-Sportgerichtsbarkeit: Ein Fußball-"Rowdy" erscheint persönlich und legt unter Tränen ein Geständnis ab. St. Pauli muss nun für dessen Dummheit büßen und einen Teil seiner Fans aussperren.

Damit hatte keiner gerechnet: Der FC St. Pauli hat mit seinem Einspruch gegen das "Becherwurf-Urteil" des DFB Erfolg gehabt und kommt um ein "Geisterspiel" gegen Werder Bremen herum. Stattdessen wurde der Verein für das erste Heimspiel der kommenden Saison mit einer Platzsperre belegt.

Der FC St. Pauli geht in die Offensive: Der Hamburger Club hat die Namen der Spieler genannt, die im Fußball-Wettskandal als Zeugen verhört wurden. Trainer Holger Stanislawski legt "die Hand ins Feuer" für seine "Jungs" und regte sich über "halbseidene Berichte" auf.