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Regenzeit fast komplett ausgefallen Luftaufnahme sechs toter Giraffen zeigt Ausmaß der Dürrekatastrophe in Kenia

Sechs tote Giraffen im Sabuli wildlife conservancy in Kenia. Ihr Tod ist eine Folge der Dürrekatastrophe im Land.
Sechs tote Giraffen im Sabuli Wildlife Conservancy in Kenia. Ihr Tod ist eine Folge der Dürrekatastrophe im Land
© Ed Ram / Getty Images
Ein Foto aus Kenia geht um die Welt. Es zeigt sechs tote Giraffen am staubigen Boden. Sie sind der verheerenden Dürre zum Opfer gefallen. Die UN warnen: 2,9 Millionen Menschen in Kenia brauchen dringend Hilfe.

Die Giraffen hätten versucht, aus einem nahegelegenen, beinahe ausgetrockneten Reservoir Wasser zu trinken. Sie seien im Schlamm stecken geblieben. Das schreibt die Bildagentur Getty Images zu einem Foto, das derzeit weltweit für Schlagzeilen und Erschütterung sorgt. 

Eng beisammen liegen die Kadaver der sechs Giraffen im trockenen Untergrund. Die Tiere seien auch zuvor bereits geschwächt gewesen von der anhaltenden Dürre, schreibt die Agentur. Fotograf Ed Ram hat das Luftbild außerhalb des Ortes Eyrib im Naturschutzpark Sabuli Wildlife Convervancy in Kenia aufgenommen. 

Es lenkt die Aufmerksamkeit auf die Dürrekatastrophe in dem ostafrikanischen Land, die das Leben von Menschen und Tieren bedroht. In Teilen Kenias hat es seit einem Jahr nicht mehr geregnet. Die "Long Rains", die große Regenzeit von März bis Mai, fiel in manchen Gegenden fast komplett aus. Und nun im Oktober – in der Zeit der "Short Rains" – ein ähnliches Bild. In manchen Gegenden im Südosten Kenias fiel so wenig Regen wie zuletzt vor 40 Jahren.

Die Aufnahme der toten Giraffen ist keine Ausnahme: Bilder von toten und ausgemergelten Tieren häufen sich. Laut Welthungerhilfe leiden Viehhirten massiv unter der Trockenheit. Nach der Heuschreckenplage und in Folge der Corona-Pandemie hätten die Menschen keinerlei Reserven mehr, um der Dürre etwas entgegenzusetzen. 

Der Präsident von Kenia hat den Katastrophenfall ausgerufen 

Im September hatte der kenianische Präsident Uhuru Kenyatta die anhaltende Dürre in seinem Land zu einer nationalen Katastrophe erklärt. Der Landesdirektor der Welthungerhilfe Kelvin Shingles sagte Mitte November im stern-Interview, dass die Ernährungslage von 2,2 Millionen Menschen in Kenia kritisch sei. "Wir erwarten, dass die Zahl weiter ansteigt. 650.000 Kinder unter fünf Jahren sind unterernährt."

Die Lage spitzt sich weiter zu. Am Dienstag warnten die Vereinten Nationen, dass mehr als 2,9 Millionen Menschen aufgrund der Dürre in Kenia dringend humanitäre Hilfe brauchen. Wasserquellen für Menschen und Tiere seien versiegt. Das hat auch soziale Folgen: Spannungen zwischen Gemeinden und Konflikte hätten zugenommen, teilte das Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (Ocha) mit. Kinder gingen häufig nicht mehr zur Schule, weil sie von ihren Familien nun immer stärker in die Suche nach Wasser eingebunden würden.

Der Hunger kehrt zurück – mehr als 40 Millionen Menschen sind weltweit akut betroffen. Der stern und die Welthungerhilfe begleiten in einem einzigartigen Projekt das Dorf Kinakoni in Kenia, um gemeinsam mit den Menschen vor Ort und Start-ups aus Nairobi Lösungen zu finden. Hier finden Sie alles über die Hintergründe und wie Sie das Projekt unterstützen können.

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