Manipulierter Clip
Plan wie ein Bond-Schurke: Pfizer-CEO werden in Fake-Video Worte in den Mund gelegt – was dahinter steckt
Sehen Sie im Video: Plan wie ein Bond-Schurke – Pfizer-CEO werden in Fake-Video Worte in den Mund gelegt.
Nach einem Auftritt beim World Economic Forum im Mai 2022 in der Schweiz werden Pfizer-CEO Albert Bourla Aussagen in den Mund gelegt.
Verschwörungstheoretiker verbreitet einen manipulierten Clip in den sozialen Medien. Das Fake-Video soll angeblich beweisen, dass das Unternehmen daran arbeite, die Weltbevölkerung drastisch zu reduzieren.
„Ich denke, dass es ein wahrgewordener Traum ist, den ich und mein Führungsteam hatten, als wir 2019 gestartet sind. In der ersten Woche haben wir uns im Januar in Kalifornien getroffen, um die Pläne für die nächsten fünf Jahre festzulegen und einer davon war es, die Weltbevölkerung bis 2023 um 50 Prozent zu reduzieren. Heute denke ich, dass dieser Traum Realität wird.“
Doch diese Aussage hat der Pfizer-Chef so nie geäußert. Was steckt hinter dem Fake-Video?
Bei dem Clip handelt es sich um ein zusammengeschnittenes Video. Das Original wird am 25. Mai vom World Economic Forum auf Youtube veröffentlicht.
In der ungekürzten Version des Videos geht es in der fraglichen Passage um ein vollkommen anderes Thema:
„In der ersten Woche haben wir uns im Januar in Kalifornien getroffen, um die Pläne für die nächsten fünf Jahre festzulegen und einer davon war es, die die Anzahl der Menschen, die sich unsere Medizin nicht leisten können, bis 2023 um 50 Prozent zu reduzieren. Heute denke ich, dass dieser Traum Realität wird.“
Der Fall macht deutlich: Wer öffentlich auftritt und dabei gefilmt wird, muss damit rechnen, dass ihm anschließend in den sozialen Medien die Worte im Mund verdreht werden.
Wie untersuchen wir in der Redaktion Videos auf Manipulation? Dabei ist ein Blick auf die Details wichtig. Die Einzelbilder eines Videos verraten oft, ob ein Video bearbeitet wurde. Wir schauen uns Bild für Bild genau an und vergrößern einzelne Ausschnitte. Indizien für einen Fake sind zum Beispiel: fehlende Bewegungsunschärfe, unnatürlicher Schattenwurf oder Schnittfehler. Beim stern gilt generell: Seriosität vor Schnelligkeit. Wir checken Fakten und Material immer gründlich gegen, bevor wir sie veröffentlichen. Dafür arbeiten wir mit dem redaktionsübergreifenden "Team Verifikation" zusammen mit RTL, NTV, RTL2, Radio NRW.